Die Firma Intercontinental Exchange (ICE) ist Eigentümer der New Yorker Börse (NYSE) und wollte angeblich noch vorgestern die Auktionsplattform Ebay kaufen. Jetzt aber doch nicht mehr: ICE hat zwar bestätigt, ein Übernahmeangebot mit einer Ebay-Bewertung von gut 30 Milliarden Dollar gemacht zu haben, aber Ebay sei nicht an der Übernahme interessiert gewesen, so dass ICE seinen Plan direkt wieder zu den Akten legte.
Was sollte der Quatsch?
Wenn irgendein Dorftrottel so etwas macht, der zuviel Geld und zu wenig Börsenerfahrung hat, würde man darüber nicht nachdenken. Aber es war immerhin der Eigentümer der New York Stock Exchange, der hier agierte. Da fragt man sich doch schon, worin der Sinn dieses Manövers lag.
Gerüchte bewegen die Kurse vorhersehbar
ICEs Plan zur Übernahme von Ebay, war in der Nacht auf Mittwoch „versehentlich“ durchgesickert, was die Ebay-Aktien am Mittwoch deutlich hoch trieb, während ICE-Papiere billiger gehandelt worden. Nach dem Ende des „Übernahmeversuchs“ drehten beide Trends im nachbörslichen Handel gestern Abend wieder zurück.
Wer Börsenkurse mit selbst gestreuten Gerüchten wie der Übernahme von Ebay beeinflusst, hat damit natürlich auch die Chance, mit den Kursbewegungen harte Dollars zu machen.
Vorab beschafft man sich Ebay-Aktien, die verkauft man in ihrer Übernahme-Hausse und investiert den Erlös dann wieder in jetzt preisgünstigere ICEs – et voilà: man ist wieder reicher und kann sich die schmutzigen Fingerchen abschließend in einem goldenen Waschbecken reinwaschen!
