Die Analphabetin, die rechnen konnte

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Die Analphabetin, die rechnen konnte

Jonas Jonasson

carl´s books, 2013

978-3570585122

19,99 €

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Nombeko weiß nicht viel – nur das Scheiße Arbeit bedeutet, rechnen gut funktioniert und lesen auch wichtig wäre. Nach einem besonders brisanten Geschäft setzt sie sich nach Schweden ab, wo ihr die große Liebe begegnet. Das bringt nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gleich die gesamte Weltpolitik durcheinander…

Nombeko sticht natürlich hervor, weil sie wieder eine Protagonistin ist, die es so noch nicht gegeben hat. Es sind die Randfiguren, die bei Jonas Jonasson ihr Leben und ihre Gerechtigkeit zugesprochen bekommen. Am Anfang finde ich Nombekos Lebensgeschichte ziemlich langweilig, auch habe ich das Gefühl, dass sie gelangweilt erzählt wurde. Es passiert das, dann das und daraus resultiert das. Wo bleiben die Gefühle, des doch kleinen Mädchens? Schade, denn es sind auch die Gefühle der anderen, die ich nicht aufnehmen konnte, die mir einfach gefehlt haben. 

Alle anderen Figuren sind genauso skurril und andersartig gezeichnet. Vom Vorarbeiter, bis Mann mit Büchern in der Hüte – es ist alles dabei. Ein Wunder, dass ich nicht Nebenpersonen spannender finde als Nombeko. 

Die Kulisse könnte unterschiedlicher nicht sein. Schweden, Afrika, geheime Keller und Autofahrten. Schließlich muss Nombeko oft den Standort wechseln, sonst wäre ihr Leben ja langweilig. Ich wünschte mir manchmal mehr Langeweile. 

Kleines, farbiges Mädchen merkt, dass die Welt gar nicht so gegen sie ist, wie sie denkt. Sie stolpert von ihrem Zuhause in etwas Geheimnisvolles und steht plötzlich mitten im Leben. Das einzige, was mir auffällt, ist, dass Nombeko es sich nicht selbst aussucht. Es sind die Umstände, die sie zu dem machen, was sie später ist. 

Ob Atombomben, Geheimpolizei oder banale Abenteuer – es ist wieder alles dabei. Und ich weiß auch gar nicht, was mich so richtig stört an der Geschichte.

Vielleicht einfach, das sie so ähnlich ist und ich mal etwas ernsteres vom Autor lesen wollte. Ich bin immer noch der Meinung, dass sich Unterhaltung und eine gewisse Ernsthaftigkeit nicht ausschließen. Schließlich lese ich auch mit Genuss einen Klassiker und fühle mich unterhalten. Es ist wieder nur eine Odyssee Geschichte, die mich nicht vom Hocker reißt, obwohl Nombeko ein nettes Mädchen ist. Mehr bleibt mir nicht zu sagen. 

Ich weiß nicht, ob ihr das kleine Zebra gesehen habt, das als Dekoration in den Buchläden stand. Aber ich fand es so süüüüß. Die Mayersche wollte es mir leider nicht geben. Das Cover würde ich also als gelungen bezeichnen und die Restdeko auch.

Tja, es ist kein Wunder, dass sich beide Geschichten in gewissen Abläufen ähneln. Und ich habe auch nicht verlangt, dass das Buch mich so vom Hocker haut wie “Der Hundertjährige”. Die Ähnlichkeit und das permanente unter Strom stehen, langweilten mich und nervten mich wirklich etwas.