Im Grunde sind die Fähren Älvsnabben, die das Festland Göteborg mit der Insel Göteborg verbinden und nahezu im Zigzag vom südlichen Älvstrand zum nördlichen Älvstrand und zurück fahren, nichts anderes als ein tägliches Fortbewegungsmittel für all jene, die auf der „anderen“ Seite des Göta Älv arbeiten, studieren oder auch zur Schule gehen. Nur im Sommer gesellen sich zu dieser Schicht dann auch immer wieder Touristen, die einen „anderen“ Blick über Göteborg gewinnen wollen.
Die Älvsnabben sind eine Art Ruhepol mitten in der Stadt auf denen man in eine neue Zeitzone eintritt, denn man ist nicht mehr in der Stadt und kann seinen Blick auf einige hundert Jahre Geschichte fallen lassen, je nachdem wohin man seinen Blick schweifen lässt und wie viel man von der Stadt weiß. Schließt man dann die Augen, so verschmelzen das Göteborg der Könige mit jenem der Arbeiter und die Geräusche des Wassers und der Boote lassen das nahe Meer ahnen.
Die Valand-Studenten haben für die Realisierung ihres Projekts immer wieder die Älvsnabben benutzt, mit Zeichenpapier, Fotoapparat und um Laute und Töne aufzuzeichnen. Sie haben jede Ecke der Boote erforscht um anschließend im Sjöfartmuseet in Göteborg ihre persönlichen Älvsnabben in Wort, Ton und Bild darzustellen. Ohne seinen Fuß auf eines der Boote zu setzen kann man im Museum in etwa einer Stunde von einem „anderen Göteborg“ träumen.
Es ist nicht wichtig in welcher Reihenfolge man die Werke der Ausstellung Älvsnabben betrachtet, man muss sich nur Zeit nehmen zu lauschen, zu beobachten, zu lesen und seine Augen immer wieder zum Göta Älv schweifen lassen, wobei der Besucher der Ausstellung besonders den sechs Lautsprechern lauschen sollte, die alle eine Haltestelle der Älvsnabben repräsentieren, und einen Flussspaziergang durch Göteborg ermöglichen, eine Reise von Lilla Bommen bis nach Klippan.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin