Unglaublich, was im tiefen Schwarzwald lauert!
Icherios Ceihn ist ein junger mittelloser Gelehrter und Assistent der Stadtwache in Karlsruhe im Jahre 1771. Eine Hungersnot plagt das Badnerland und spiegelt sich auf den Straßen wieder. Von seinem Mentor Raban wird er mit einem Auftrag bedacht, der ihn in den tiefsten Schwarzwald führt. In das schwarze Territorium, das die meisten Menschen meiden. Denn in dem Dörfchen Dornfelde, das mitten im dunklen Territorium liegt, geht ein bestialischer Mörder um, den Icherios fangen soll. Doch was er in Dornfelde vorfinden, ist noch unglaublicher, als sein wissenschaftlicher Verstand glauben will: Hier leben Vampire und Werwölfe in friedlicher Eintracht neben den Menschen. Doch der Frieden und das Geheimnis des Dorfes werden von dem unglaublich brutal vorgehenden Mörder gefährdet…
Wow! „Die Alchemie der Unsterblichkeit“ hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Ich wollte die ganze Zeit unbedingt wissen, wie es weitergeht und ich habe es echt verflucht, dass ich gerade nicht so viel Zeit habe, um zu lesen! Die Geschichte ist unheimlich erfrischend, was vor allem der Hauptfigur Icherios und dem tollen Handlungsort zu verdanken ist. Jedes Mal, wenn ich Karlsruhe gelesen habe, habe ich gedacht: Juhu, endlich mal nicht Berlin oder Köln, sondern unser wunderschönes Karlsruhe ist Icherios Heimatstadt, an die er immer sehr liebevoll denkt. Auch der Schwarzwald wird ganz toll beschrieben und lässt Icherios staunen.
Der Schreibstil von Kerstin Pflieger ist total angenehm und flüssig zu lesen. Sie beschreibt alle Orte und Personen sehr bildlich, so dass ich mir alles wunderbar vorstellen konnte. Auch vermag sie Spannung zu erzeugen, die einen an die Buchseiten fesselt und nicht mehr loslässt. Ich habe in letzter Zeit einige Bücher gelesen, die aus der Ich-Perspektive geschrieben waren, so dass es eine angenehme Abwechslung war, hier den allwissenden Erzähler vorzufinden. Toll fand ich auch, das dem Mörder zwei oder drei Mal ein kurzes Kapitel gewidmet wurde, doch leider wusste, bzw. ahnte sich ziemlich schnell, um wen es sich hierbei handeln musste. Dennoch zweifelte ich an meiner Annahme, so dass es bis zum Schluss spannend blieb.
Die Charaktere habe mir alle sehr gut gefallen! Vor allem Icherios habe ich sofort in mein bücherliebendes Herz geschlossen, denn er ist einfach so schön schräg und schrullig, wie es sich für einen, wenn auch jungen, Gelehrten gehört. Wie er am Anfang versucht, sich dem Übernatürlichen zu verschließen, fand ich wirklich amüsant und auch seine Vergangenheit ist geheimnisumwittert. Eine sehr interessante Persönlichkeit! Ein weiterer sehr spannender Charakter ist Graf Sohon, ein Vampir oder der Flurhüter von Dornfelde, ebenso wie der Anführer der Werwölfe Rabensang.
Das Cover des Taschenbuchs ist ein wahrer Hingucker! Ich finde es superschön gestaltet. Es ist aufgemacht wie ein Schattenspiel vor blauem Hintergrund, mit Icherios im Zentrum, dem Schwarzwald rundherum und einem großen Wolf, der auf ihn herunter starrt. Aufgeteilt ist das Cover durch einen Drudenfuß. Dies alles ist in Spotlackotik aufgebracht, ebenso wie der Buchtitel, der in gelben Lettern hervor sticht.
„Die Alchemie der Unsterblichkeit“ ist ein superschöner und spannender Fantasy-Kriminalroman vor historischer Kulisse mit einem unglaublich schrulligen und sympathischen jungen Ermittler in der Hauptrolle, dessen Fortsetzung „Der Krähenturm“, die schon am 19.12.2011 erscheint, ich kaum erwarten kann!
Die Alchemie der Unsterblichkeit
von Kerstin PfliegerTaschenbuch: 352 Seiten Verlag: Goldmann Verlag (21. Juni 2011) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3442474833 ISBN-13: 978-3442474837Rezension vom 28.08.2011Mein herzlicher Dank gilt dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!