Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn im Test

Erstellt am 11. November 2011 von Appspy

Mit 266.000 verkauften Kinokarten und 2 Millionen Euro Einspielergebnis allein am vergangenen Wochenende liegt “Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn” weiterhin auf der Spitzenposition der deutschen Kinocharts. Der Film rund um den Reporter Tim und seinen kleinen Hund Struppi, der im Performance-Capture-Verfahren gedreht wurde, kommt bei den deutschen Kinobesuchern also sehr gut an. Das offizielle iOS-Spiel zum Film, welches kurz vor Kinostart veröffentlicht wurde, konnte derweilen den großen Erfolg des Leinwandvorbilds nicht nachmachen. Das soll aber nicht heißen, dass das Geheimnis der Einhorn kein gutes Spiel ist. Im Gegenteil der Gameloft Titel gehört zu den absolut besten 3D-Umsetzungen, die ich jemals auf einem Mobiltelefon spielen durfte. Warum das so ist erfahrt ihr jetzt.

Die Story des Spiels orientiert sich nahezu eins zu eins am Film. Der Reporter Tim lässt sich auf dem Brüsseler Flohmarkt von einem Straßenkünstler poträtieren. Beim anschließenden Bummeln entdeckt Tim ein Schiffsmodell, welches er dem Händler direkt abkauft. Kaum hält er “Die Einhorn” in der Hand überschlagen sich auch schon die Ereignisse. Ein dicker Amerikaner warnt ihn etwa vor Gefahren die auf ihn zukommen werden und auch der spitzbärtige Sakkharin scheint nichts gutes im Schilde zu führen. Dieser entführt Tim wenige Zeit später und sperrt ihn in den Frachtraum seines Schiffes und das Abenteuer beginnt. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

Doch kommen wir nun zum Spiel selber. Nachdem man den 846 MB großen Download abgeschlossen hat, findet man sich auch schon im Spielmenü wieder. Dieses ist in Form eines Schreibtisches gestaltet. Ihr könnt entweder ein Neues Spiel starten oder ein bereits angefangenenes weiterführen. In den Optionen lassen sich die Sprache einstellen, der Bewegungsensor ein oder aus schalten und der Spielstand zurücksetzen. Unter den Extras könnt ihr Bilder betrachten die ihr im Laufe des Spiels einsammelt.

Zu Beginn von jedem der neun Kapitel wird die Geschichte durch Filmsequenzen in Kombination mit Bildaufnahmen aus einem Fotoalbum weitererzählt. Wie gewohnt gibt es eine englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln. Die Figuren besitzen allerdings nicht ihre original Synchronstimmen aus dem Film, sondern werden von den bekannten Gameloft-Sprechern gesprochen. Diese machen ihre Sache allerdings sehr gut und verleihen jedem Charakter eine passende Persönlichkeit. Der grimmige Frantz von Hadoque unterscheidet sich etwa deutlich vom intelligenten und ebenso eloquenten Tim. Hier hat Gameloft wirklich gute Arbeit geleistet.

Die Steuerung ,und ich hätte nicht gedacht, dass ich das bei einem 3D-Titel für das iPhone jemals sagen werde, ist einfach traumhaft gut. Die Figuren werden, wie aus anderen Spielen bekannt mittels eines virtuellen Analog-Sticks durch die Level manövriert. Soweit also nichts außergeöhnliches, aber die Interaktionen mit der Umgebung, Personen oder Gegnern werden allesamt über intuitive und einfach großartige Fingergesten gesteuert. Schmerzhafte Handverenkungen und sonstige Fingerakrobatik sind also nicht von Nöten. Wollt ihr zum Beispiel mit einem Gegenstand interagieren berührt ihr diesen einfach und schon führt euer Charakter eine passende Aktion aus. Sicherlich hat man nicht in jedem Spiel die Möglichkeit die Steuerung auf diese Art und Weise umzusetzen, trotzdem ist sie einfach nur unglaublich gut.

Zum Abschluss werde ich noch etwas zum Gameplay sagen, welches natürlich ungemein von der fantastischen Steuerung profitiert, aber leider auch einen Haken hat. Welcher das ist erfahrt ihr am Schluss. Zuerst einmal soll gesagt sein, dass Tim und Struppi eine Fülle von unterschiedlichen Aufgaben und Herausforderungen bietet. Spielt ihr den jungen Reporter Tim kommt es hauptsächlich auf Geschick und Taktik an. So löst ihr etwa Rätsel in der Wüste oder manövriert ein Flugzeug durch ein gefährliches Unwetter. Tims Hund Struppi kommt immer dann zum Einsatz, wenn dieser in der Patsche sitzt oder der weitere Weg versperrt. So befreit ihr Tim etwa gleich zu Beginn aus seinem Gefängnis auf Sakkharines Schiff, indem ihr einem unaufmerksamen Wachman den Schlüssel stibitzt. Deutlich Actionreicher geht es zur Sache, wenn ihr in die Rolle des Trunkenbold Haddock oder des Freibeuters Frantz von Hadoque schlüpft. Bei letzterem kommt es zu actionreichen Schwertkämpfen, die großartig animiert sind und einen Heidenspaß machen. Leider sind diese allerdings viel zu einfach und erfordern selbst von Anfängern nur ein Minimum an Können. Wo wir auch schon beim einzigen Manko des Spieles wären. Der niedrige Schwierigkeitsgrad zieht sich nämlich, wie ein roter Faden,  durch das ganze Spiel. Knifflige oder anspruchsvolle Passagen sucht man vergeblich, was dazu führt, dass Profis bereits nach 2-3 Stunden den Abspann sehen und auch Anfänger keinerlei Probleme haben werden. Hier hat Gameloft den Schwierigkeitsgrad wohl zugunsten der jüngeren Zielgruppe nach unten geschraubt.

Fazit:

Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einho

rn ist ein Meisterwerk und für mich das bis dato beste 3D-Spiel für iPhone und iPad. Denn trotz der, durch den niedrigen Schwierigkeitsgrad, kurzen Spielzeit von nur 3 Stunden, hat mich ein Handyspiel noch nie so gut unterhalten. Die fantastische Steuerung, das wunderbar abwechslungsreiche Gameplay und vorallem die ungemein coolen Schwertkämpfe haben es mir angetan. Das ganze wurde außerdem noch mit einer effektreichen und herrlichen Grafik versehen, die ein perfektes Spiel abrunden und die kurze Spielzeit vergessen lassen. Auch ältere Spieler sollten sich vom Titel nicht abschrecken lassen, denn Das Geheimnis der Einhorn ist ein Spiel für alle Altersklassen. Egal ob jung oder alt hier wird jeder seinen Spaß mit haben. Glasklare Kaufempfehlung.

Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn - Das Spiel
Hersteller: Gameloft S.A.
Freigabe: 4+ Preis: 5,49 EUR Download