Die ’68er im Fokus der künftigen Weltregierung

Ihr wisst es bereits: Die ’68er sind an allem schuld. Seitdem gibt es einfach keine Disziplin mehr. Hier nur ein kleiner Auszug aus dem Sündenregister, welches von Walter Mixa und Eva Herman erstellt wurde. Die Liste ist sehr, sehr, sehr unvollständig!

  • Schwer erziehbare Gören
  • Missbrauchsskandal in der Kirche
  • Love Parade
  • Praktikantinnen im White House
  • Frauen, die keine Geschenke einpacken können
  • Frauen, die nicht wöchentlich ihre Fenster p*tzen
  • berufstätige Frauen
  • Weihnachtsfeiern des FCB
  • Hoeneß’ versemmelter Elfer ’72
  • Invasion der Agakröten in Australien
  • Orgien im alten Rom

Ja, bitte, Sie haben eine Frage? Die letzten beiden genannten Probleme seien vor ’68 entstanden? Kleingeist! Lassen Sie mich den Großen Sarraze zitieren: „Alle ’68er teilen ein bestimmtes Gen.“ Und dieses Gen ist schon so alt wie die Menschheit, ja, was meinen Sie denn, wo das herkommt? Und in anderen Jahrhunderten, sogar in denen „vor Christus“, gab es auch die Zahl 68. So! Hätten wir das vollumfänglich geklärt. Kommen wir jetzt zur Sache.

Es geschah vor einigen Wochen, an einem trüben Herbsttag. Eva Herman und ich saßen mal wieder bei Kaffee und Kuchen zusammen und plauderten.

Eva: „Mit einer Tischdecke wäre das Ambiente hier wesentlich gemütlicher und anheimelnder!“
Ich: „Sorry. Habe ich nicht.“
Eva: „Und das Geschenkeeinwickeln geht Dir ja auch immer noch nicht besser von der Hand.“
Ich: „Wieso, die Päckchen sind mir doch immer recht schnell von der Hand gefallen. Außerdem sind die besten Geschenke eh die, die man nicht einpacken muss!“
Eva: „Wann wurden hier zuletzt die Fenster geputzt und Staub gewischt?“ (Anmerkung: Eva Herman ist eine ganz Hartgesottene. Da gibt’s kein Sternchen im bösen P-Wort!)
Ich: „Wollten wir nicht über die ’68er reden? Ich hätte da eine Idee. Wir könnten doch mal jemanden von denen ins Dschungelcamp schicken, als Bestrafung für all die Unbill, die wir auf uns nehmen mussten.“

Und so nahm das Unglück seinen Lauf. Eva Herman entschied sich sofort für den Gründer der Kommune 1 (Ihr wisst schon, die Keimzelle der Unmoral), Rainer Langhans, denn mit diesem hatte sie noch eine Rechnung offen. Er bezeichnete sie als unglaubwürdig und meinte, dass sie „Scheiß erzählen“ würde. So geht’s ja nun wirklich nicht. Also brachen wir auf nach München. Nach einigen Tagen trafen wir da, wo der Langhans wohnt, ein. Es wäre sicher schneller gegangen, wenn Eva nicht andauernd angehalten und die Autobahnen bewundert hätte. Für deutsche Autobahnen hat sie ein Herz. Im Gepäck hatten wir einen Vertrag für „Ich bin ein Star — holt mich hier raus!“, den Rainer nur noch zu unterschreiben brauchte. Aber, ach, er wollte nicht. Diese Widerborstigkeit ist so typisch für die ’68er. Da wird überhaupt nicht mitgezogen, da werden keine Autobahnen gebaut und keine mutterverdienstkreuzwürdigen Großfamilien geschaffen. Eva war jedenfalls richtig gallig und meinte, dass die Familienpolitik in Deutschland schon mal besser als heute gewesen sei.

Sie fing an, Überzeugungsarbeit zu leisten. Und Achtung, hier bekommt Ihr jetzt die absolut exklusiven Infos, warum Langhans wirklich in den Dschungel gegangen ist. Nix von wegen Urgemeinde und Kommunenleben, das er dort erfahren möchte. Lächerlich. Alles nur ’68er Dampfgeplaudere, kein Wunder, dass in diesem Land nichts klappt. Auch daran sind die ’68er schuld, wie somit einwandfrei bewiesen wurde.

Eva: „Herr Langhans, Sie bekommen Geld dafür. 50.000 Euro.“
Rainer: „Geld interessiert mich nicht. Zum Meditieren benötigt man keine monetären Mittel. Ihre kapitalistischen Methoden interessieren mich nicht.“
Eva: „Wenn ich dieses Gefasel schon höre!“

So ging das Stunden. Irgendwann beschloss ich, einzugreifen, manchmal braucht es jemanden, der weiß, wie man Dinge erledigt, also eine künftige Weltherrscherin.

Ich: „Langhaariger Langhans, ich zieh Dir die Hammelbeine lang, also unterschreib endlich.“

Keine Reaktion. Ein weltentrückter Blick. Diese ’68er sind ganz hartgebackene Brötchen! Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ich nicht! Da habe ich schon ganz andere Kaliber kleingekrümelt. Ha!

Ich: „Ich hole Hutze und Hursch, die ziehen Dir die Locken aus der Frisur.“

Langhans fiel gelangweilt in eine Meditationsstarre. Was tun? Ich griff zum äußersten Mittel und hoffte, dass mich keiner bei der Menschenrechtskommission verrät. Das, was jetzt kommt, haben nicht mal die Amerikaner in Guantanamo in Erwägung gezogen, so grausam ist es, aber denkt immer daran, für was die ’68er Verantwortung tragen. Erinnert Ihr Euch noch an die letzte Eiszeit? Das waren auch die! Und das Aussterben der Dinosaurier, weswegen vor allem die lieben kleinen Kinder total traurig sind? Die ’68er sind schuld! Ihr seht also, Gnade ist hier fehl am Platze.

Ich: „Langhans, unterschreibe, oder ich werde Dir ein Zweigängemenü kochen!“

Es folgte ein beeindruckender Triumph. Eva Herman wurde sehr blass, Langhans schreckte hoch und fing zitternd an, nach einem Kugelschreiber zu suchen. Seine Unterschrift sah zwar recht wackelig aus, aber zählte! Letztendlich ist so ein ’68er eben doch nur ein schwankendes Blatt bei völliger Windstille.

Lest in der nächsten Ausgabe, wie Rainer das Dschungelcamp rockte. Ach Quatsch, gar nichts rockte er, eher meditierte er es. Egal, lest den Bericht trotzdem. Alles über Kakerlakenbäder und was er über seine Zeit mit Uschi Obermaier verriet. Hier zuletzt informiert!



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