Kennt ihr das? Ihr sitzt zu Hause und habt unheimlich Lust, etwas Neues zu zocken. Doch eure Lieblingsspiele habt ihr alle schon mehrfach durch und 50 Euro oder mehr für einen sogenannten AAA-Titel ausgeben, der euch am Ende nicht gefällt, muss auch nicht sein. Die günstigere und oftmals überraschend gute Alternative ist der große Markt an Indie-Spielen.
Was ist ein Indie-Game?
Indie steht in diesem Fall für Independent, zu Deutsch unabhängig. Indie-Games sind keinem speziellen Genre zuzuordnen, vielmehr können sie alles sein: Vom Adventure über die Simulation bis hin zum Shooter. Indie sagt eigentlich nur aus, dass das Spiel von keinem großen Studio entwickelt worden ist, sondern von wenigen Personen oder gar einer Einzelperson im Alleingang. Auch werden in der Regel keine großen Publisher zur Vermarktung des Spiels genutzt, sodass Indie-Games zu einem recht niedrigen Preis – selten über 20 Euro – zu erwerben sind.
Indie-Spiel bedeutet aber noch lange nicht, dass das Spiel nichts taugt, nur weil es nicht von einem großen Publisher supported wird. Im Gegenteil: Immer mehr Indie-Spiele erfreuen sich großer Beliebtheit, sodass auch im Jahr 2015 die Wahl schwer fällt, welche fünf Titel denn zu den aktuell Besten gehören könnten. Dennoch findet ihr nachfolgend fünf Empfehlungen, bei denen es sich wirklich lohnt, einen Blick darauf zu werfen.
Eine 5er Auswahl der besten Indie-Games in diesem Jahr
Platz 1 – Hotline Miami 2: Wrong Number
Auch der Schwierigkeitsgrad hat deutlich angezogen, sodass ihr euch an manchen Stellen die Zähne ausbeißen dürft, wenngleich nie ein Gefühl der fehlenden Fairness aufkommt. Hotline Miami 2 kann zudem durch einen sehr gut gelungenen Soundtrack überzeugen, der euch als Spieler so richtig in Fahrt bringen kann. Aber Vorsicht: Trotz Retrolook aus der Vogelperspektive ist dieses Spiel extrem blutig und brutal.
Platz 2 – Life is Strange
Zwar stammt Life is Strange von demselben Entwickler wie der Titel Remember Me und wird von dem bekannten Publisher Square Enix vermarktet, dennoch betrachtet es sich selbst als hochwertiges Indie-Game.
Bei diesem Spiel erwarten euch fünf Episoden, wobei die erste Episode im Januar 2015 erschienen ist und die restlichen vier insgesamt noch ein bisschen auf sich warten lassen.
In der ersten Episode – Chysalis – schlüpft ihr in die Rolle von Max, einer Fotografie-Studentin, die gerade eine neue Fähigkeit an sich entdeckt hat: sie kann die Zeit zurückdrehen. Life is Strange ist ein Adventure, das viele Freiheiten bietet. Glänzen kann dieses Indie-Game einerseits mit seiner sehr emotionalen Story, andererseits aber auch mit der gelungenen Grafik und dem gut durchdachten Gameplay. Episode 2 soll noch diesem März erscheinen und euch tiefer in die Story einsteigen lassen.
Platz 3 – Ori and the Blind Forrest
Ebenfalls erst in diesem März erschienen ist das Action-Indie-Game Ori and the Blind Forrest, bei dem schon der Prolog manch zartbesaiteten Spieler zu Tränen rührt. Ohne selbst gespielt zu haben seid ihr in der Story drin und wahrscheinlich auch schon ergriffen. Ori and the Blind Forrest ist kein Action-Spiel, in dem das Erledigen von Gegnern an erster Stelle steht. Vielmehr ist es eure Aufgabe, zu rennen, zu springen und zu rätseln. Ganz klar überzeugt dieses Spiel mit seiner schönen Grafik und dem Niedlichkeits-Faktor, mit dem die Hauptfigur Ori daherkommt. Aber auch das Gameplay kann mit Abwechslung und Vielfalt überzeugen, sodass es kein Problem ist, sich viele Stunden mit diesem Titel zu beschäftigen.
Platz 4 – The Escapists
Bei The Escapists handelt es sich um eine Mischung aus Simulation, Adventure und Strategiespiel in Pixelart, die im Februar 2015 erschienen ist. Ihr übernehmt die Kontrolle über ein Gefängnis – allerdings nicht als Gefängnisleitung, vielmehr bekommt ihr einen Einblick in das Leben als Gefangener. Eure Aufgabe ist es nun, den braven Gefangenen vor den Wärtern zu spielen, während ihr aber eigentlich euren Ausbruch plant und dabei klammheimlich wichtige Utensilien einstecken müsst. The Escapists ist ein sehr gut gelungenes Spiel für Zwischendurch, dass mit seiner Grafik im Pixellook der 90er Jahre einen ganz besonderen Charme versprüht und schon mal mehrere Stunden vor den Computer fesseln kann. Mehr Informationen: http://escapistgame.com/.
Platz 5 – Town of Salem
Town of Salem ist zwar bereits im Dezember 2014 erschienen, bekommt aber mit der Zeit immer mehr Zuspruch, sodass an dieser Stelle ein Auge zugedrückt werden darf. Es handelt sich hierbei um ein Multiplayer-Spiel, bei dem sich 15 Figuren auf einem Dorfplatz versammeln und versuchen herauszufinden, wer des Nachts die Dorfbewohner tötet. Die Rolle werden dabei zufällig zugeordnet und ist man mal der Bösewicht, dann heißt es natürlich nicht auffallen. Es gilt also, die grauen Zellen anzustrengen, um sich selbst nicht ans Messer zu liefern oder den Bösewichten das Handwerk zu legen. Town of Salem ist sowohl als Browserspiel kostenlos spielbar, als auch für 5 Euro über Steam zu haben, um die Entwickler zu unterstützen.
Sind Indie-Games nur Geheimtipps?
Indie-Games sind nicht nur eine nette und kostengünstige Abwechslung zu den Blockbustern, die ordentlich ins Geld gehen, sondern können diesen manchmal sogar den Rang ablaufen. Ein gutes Beispiel hierfür wäre sicherlich Minecraft: Das Sandbox-Spiel, das so simpel erscheint, hat weltweit zahlreiche Fans, die nicht nur gerne für das Spiel, sondern auch für das damit zusammenhängende Merchandise zahlen. Als Einzelperson hat der Schwede Markus Persson das Klötzchenspiel im Jahr 2009 für den PC veröffentlicht, konnte sich aber schon während der Beta-Phase Mitarbeiter leisten.
Mittlerweile steht das Spielehighlight auch Konsolenfreunden zur Verfügung: Sogar die noch recht neue Playstation 4 hat ihre eigene Version bekommen, die derzeit beispielsweise bei Comtech im Angebot ist. Das Phänomen Minecraft hat sich letztendlich sogar so weit entwickelt, dass vermutlich im Jahr 2018 sogar ein Minecraft-Film veröffentlicht wird (siehe: Minecraft Wiki) – Indie-Games können also tatsächlich bekannter werden, als so manch ein AAA-Titel.