Die 4 häufigsten Mythen über Meditation

Von Hallo Piepmatz @hallopiepmatz

Wenn ich Leuten erzähle, dass ich meditiere und welche Benefits das hat, höre ich oft: „Also ich würde auch gerne meditieren, aber ich weiß nicht wie es geht..." Oder: „Ja, ich sollte auch mal damit anfangen, aber ich habe keine Zeit."

Dabei ist Meditation im Grunde das Einfachste & Natürlichste der Welt. Und lässt sich wie das tägliche Zähneputzen in den Alltag integrieren. Doch viele haben seltsamerweise die wildesten Phantasien darüber, was Meditation eigentlich ist, bevor sie es ausprobieren. (Mich selbst eingeschlossen.)

Meine erste Erfahrung mit der Meditation hatte ich vor ca. 7 Jahren in meiner allerersten Yogastunde beim Unisport. Ich hatte von Yoga nicht viel Ahnung und Meditation war damals sowieso ein Fremdwort für mich. Als am Ende der Yogastunde alle für ein paar Minuten im Schneidersitz mit geschlossenen Augen und den Händen in der Jnana Mudra still dasaßen, kam es mir schon ein wenig befremdlich vor. Ein bisschen beängstigend sogar.

Ich hatte keine Ahnung, was wir da machen, wozu das gut sein soll und was gleich passieren soll. Vielleicht hatte ich ein bisschen Sorge, dass gleich ein dicker goldener Buddha schwebend, mit riesigen Ohren und einer Peace-Geste, vor meinem inneren Auge erscheint.

Die Missverständnisse über Meditation, die mir am häufigsten begegnen, möchte ich mal aufklären.
(Die Liste ließe sich natürlich ewig weiterführen.)

№1 - Meditieren muss man im Schneidersitz und das ist unbequem.

Durch das verbreitete klischeehafte Bild eines Meditierenden im Lotussitz glauben viele, das wäre der einzig richtige Weg. (Das hatte ich auch geglaubt.) Doch Meditation bedeutet nicht unbedingt Schneidersitz, geschlossene Augen, reflexologische Geste mit den Händen (Mudra), Räucherstäbchen und Ooommm. Viele Westler mit ihren Computerjobs und daraus resultierenden Rückenbeschwerden wären demnach körperlich gar nicht erst in der Lage zu meditieren.

Es wird zwar empfohlen in einer bequemen Sitzhaltung und mit einem aufrechten Rücken zu meditieren. Doch dazu kann man sich auch auf ein Meditationskissen, einen Stuhl, die Couch oder wo auch immer es einem gefällt hinsetzen. Im Grunde ist aber nicht Mal Sitzen ein Muss. Einsteiger können zunächst auch im Liegen meditieren. Und auch still sein und bewegungslos verharren ist keine Voraussetzung. Und damit kommen wir zum nächsten Irrglauben:

№2 - Meditieren heißt lange still sitzen und das kann ich nicht.

Besonders aktive Menschen, mit einem unbändigen Bewegungsdrang, die keine Minute still sitzen können, glauben, Meditation wäre nichts für sie. Das ›bloße tatenlose Rumsitzen‹ kommt ihnen sicher wie eine Zeitverschwendung vor. Was viele nicht wissen: es gibt auch dynamische Meditationen!

Zum Beispiel die Gehmeditation. Dabei verbindest du deine Atmung bewusst mit deiner Bewegung. Zähle, wie viele Schritte du gehst während du einmal einatmest und wie viele Schritte es beim Ausatmen sind. Mache zunächst die gleiche Anzahl von Schritten bei der Ein- und Ausatmung. Danach erhöhe bei der Ausatmung um einen Schritt. Diese Meditation kannst du bei deinem nächsten Spaziergang oder auf dem Weg zur Arbeit gleich ausprobieren.

Hier habe ich zwei weitere dynamische Variationen für dich als Freebie zum Download.

№3 - Meditieren ist zeitaufwändig und mein Alltag ist eh schon randvoll gepackt.

Genauso wie die Gehmeditation gibt es unzählige Meditationstechniken, die nicht länger als 5-10 Minuten dauern und sich bequem in den Alltag integrieren lassen. Und halt dich fest: die kürzeste Meditation der Welt dauert nicht Mal eine Sekunde! Wie das geht habe ich in dem Buch ›Meditiere ich noch oder schwebe ich schon?‹* gelesen, welches ich im nächsten Beitrag vorstellen werde.

Aber auch 5 Minuten am Tag könnte JEDER! dafür freimachen. Jeder von uns hat eine bestimmte morgendliche oder abendliche Routine. Stellst du deinen Wecker morgens auf Snooze und schläfst dann noch weitere 10 Minuten? Oder checkst du morgens gleich nach dem Aufwachen erstmal 5 Minuten lang Mails und WhatsApp? Vielleicht gehst du raus um eine zu rauchen? Schaust du Abends vor dem Schlafengehen noch fern oder liest ein Buch?

Sicherlich lässt sich die ein oder andere Gewohnheit für eine kleine Meditation um 5 Minuten verkürzen oder sogar ganz ersetzen.
Hier habe ich zwei kurze & sehr simple Meditationen für dich als Freebie zum Runterladen.

№4 - Meditieren muss man erst lernen, bevor man anfangen kann.

Wenn du dir schon eine der 4 Meditationsvorschläge angeschaut hast, hast du gesehen, dass es nichts zu lernen gibt. Du kannst direkt loslegen. Jetzt gleich. Danach kannst du weiterlesen (;

Sei ehrlich, hast du gerade eine Übung gemacht? Oder liest du einfach weiter?

Das Einzige, was man beim Meditieren lernen muss, ist, sich zum Meditieren zu überwinden. Kommt dir das bekannt vor?
„Ich würd' die Übung ja machen, aber auf meinem Schreibtisch stapelt sich ein Berg Arbeit."

„Ich mache die Übung gleich, aber erst Mal hätt' ich Lust auf 'nen Kaffee."

„Ich fange jetzt direkt an! Oh, aber mein Handy piept grad' ... kurz Mal nachschauen."

„Aber. Aber. Aber."

Irgendetwas in uns geht auf die Barrikaden. Genauso, wie bei allen anderen ›guten‹ Vorsätzen (wie mit dem Rauchen aufhören, mit Sport anfangen, weniger Süßes essen usw.) Das ist diese seltsame Kreatur namens innerer Schweinehund. Meine hat das Lieblingswort: ABER. Zum Glück hab ich sie inzwischen durchschaut. Und weiß sie zu bändigen. Meistens. Ok, ok ... relativ oft. Manchmal.

Jedenfalls, wann immer ich's schaffe, lohnt es sich enorm!

Ich würde mich über Feedback zu den Meditationen freuen. Hast du sie ausprobiert? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Hast du sonst noch Fragen zum Thema Meditation?

Demnächst werde ich meine neuste Buchentdeckung zu diesem Thema vorstellen: ›Meditiere ich noch oder schwebe ich schon?‹*

Es folgen noch weitere Beiträge zum Thema Yoga & Meditation und vieles mehr!
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Bildquellen:
Fotograf: Simone Perrone (www.magdeleine.co), Fotograf: Jordan Sanchez (www.stocksnap.io), Fotograf: Alexander Ronsdorf & Brooke Cagle (www.unsplash.com)
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