Leider bin ich, wie auch schon bei den letztjährigen Awards, ein wenig zu spät dran, finde das Thema jedoch zeitlos und habe damit überhaupt kein Problem, auch gut 8 Monate „zu spät“ über die Brandcameo Product Placement Awards 2015 zu berichten.
Seit nun mehr gut 15 Jahren haben die Leute von Brandcameo, einer Unterseite von brandchannel.com, ein Auge auf die Kinofilme und deren Product Placement. Sehr schön kann man hier die Entwicklung mitverfolgen, was gute, schlechte und ab und an auch berührende Werbeplatzierungen angeht in Blockbustern angeht. Den 2015 Awards wurden alle Nummer 1 Filme der US Box Office Charts im Jahr 2014 zu Grunde gelegt, wobei jede Marke die auftaucht nur ein einziges Mal gezählt wird.
Insgesamt kamen so 35 Filme aus 2014 in Frage, die insgesamt 464 Marken oder Produkte beworben haben. Im Durchschnitt macht das unglaubliche 13,3 Product Placements pro Film. Doch es gibt auch #1 Filme, die mit nur einem oder gar keinem Markenauftritt zurechtkommen. Dazu zählen unter anderem „Fury,”“The Maze Runner,” “Big Hero 6,” “No Good Deed,” “Exodus: Gods and Kings” und “Divergent.”
In der Kategorie „Achievement in Product Placement in a Single Film“ tat sich dieses Jahr einiges.
In der Vergangenheit galten vor allem Filme aus dem Hause Marvel als Top- Kandidaten für diverse Brandcameo Award Kategorien. Ob „Iron Man“, „Thor“, „Hulk“ oder die „Avengers“, das Merchandising lies nie lange auf sich warten und es gibt nichts, was es nicht gibt. Egal ob Online Casinos mit themenspezifischen Automaten, T-Shirts von Under Armour, Karnevals-Kostüme oder Einweg-Party-Geschirr, die Marvel-Helden sind überall. Da will natürlich jeder ein Stück vom Kuchen ab haben, was zur Folge hat, dass Marvel-Filme für eine recht hohe Product Placement Dichte bekannt waren. Doch bereits im zweiten Jahr wurde das Franchise von der Konkurrenz abgelöst. „Transformers“ aus dem Hause Hasbro konnte mit ihrem neusten Streifen „Äre des Untergangs satte 55 verschiedene Produkte im Film platzieren und sich so Platz 1 in dieser Kategorie. Damit begint sich der Film in gute Gesellschaft und reiht sich in die Liste der Vorjahressieger “Transformers: Dark of the Moon,” “Iron Man,” “Ted” und “Pain and Gain” ein.
Gleichzeitig holt sich “Transformers – Ära des Untergangs“ gemeinsam mit Beats auch den Award für die schlechteste Produktplatzierung. In einer Laborszene demonstriert Stanley Tucci die Fähigkeiten des außerirdischen „Transformium“, das er nur durch seine Gedanken steuern kann. Und bei allen Möglichkeiten, die er für Demonstrationszwecke hätte, denkt er natürlich als allererstes an die Beats „Pill“ Lautsprecher – was denn auch sonst.
Auch interessant und erwähnenswert ist der „Lifetime Achievement Award for Product Placement“ der in diesem Jahr an Triumph geht. Zwar hatte vor allem der Konkurrent Harley-Davidson in den letzten Jahren ihre Leinwandpräsenz ordentlich ausgebaut und sich zu einem festen Bestandteil diverser Marvel-Filme, wie „Wolverine“, „Captain America“ und „Avengers: Age of Ultron“ gemausert, doch die jahrelange „Erfahrung“ von Triumph ist einfach nochmals eine ganz andere Hausnummer.
Allerneustes Beispiel ist Chris Pratts Auftritt in „Jurassic World Trailer„, in dem er auf seiner Triumph mit den Raptoren jagen geht. Spätestens von diesem Moment an, hat der Newcomer Chris Pratt etwas mit den Altstars wie Steve McQueen, James Dean, Marlon Brando, Clint Eastwood, Anthony Quinn und Elvis Presley gemeinsam. Sie alle durften schon auf einer Triumph Platz nehmen und die Motorrad-Legende erhielt dadurch bereits Auftritte in Kultfilmen wie “The Wild One” (1953), “Rebel Without A Cause” (1955), “The Blob” (1958), “The Great Escape” (1963), “The Swinger” (1966), “Coogan’s Bluff” (1968), “Stay Away Joe” (1968), “The Damned” (1969) und “Happy Days” (1968).