Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

Das Angebot an Laufschuhen ist riesig und vielen Läufern fällt es gar nicht so leicht, den richtigen Schuh für ihre Anforderungen zu finden. Die Artikelbeschreibungen sind voller Fachbegriffe, und nicht immer hast Du das Glück, von einem guten Laufschuhverkäufer beraten zu werden. Hier erklären wir Dir ohne viel Fachchinesisch die wichtigsten Begriffe und Themen rund um Deinen neuen Laufschuh.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

1. Straße oder Trail?

Möchtest Du mit Deinem neuen Schuh eher auf der Straße und auf breiten Waldwegen laufen, oder bist Du mehr der Querfeldein-Typ? Schmale, unbefestigte Trampelpfade werden als Trail bezeichnet. Häufig sind sie nass, schlammig und rutschig und stellen ganz besondere Anforderungen an Deinen Trailrunningschuh. Trailschuhe haben eine Sohle mit sehr ausgeprägtem Profil, meist mit gummierten Zacken.
Je härter und unflexibler die Sohle ist, desto besser ist der Schuh für richtig hartes Gelände und Bergläufe im Hochalpinen geeignet. Ihr Obermaterial ist häufig wasserabweisend und mit der Goretex Technologie ausgestattet (GTX) oder vergleichbaren Textilausstattungen. Straßen-Laufschuhe dagegen verfügen über eine weniger griffige Sohle.
Hier findest Du einen Überblick über Marken und Modelle auf meiner Trailrunningschuh-Testliste.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

2. Die Sohle

Nicht nur die Sohlen von Trailschuhen sind speziell. Auch Straßenschuhe können über sehr unterschiedliche Profile verfügen. Wettkampfschuhe für kürzere Distanzen haben oft eine sehr dünne und harte Sohle, um den direkten Kontakt zum Boden zu ermöglichen.
Trainingsschuhe haben unterschiedliche Sohlendicken, jedoch meist aus robusteren und abriebfesteren Materialien. Oft greifen die Laufschuhmarken deswegen auch zu Kooperationen mit Spezialisten und verwenden unter anderem Außensohlen von Continental oder Vibram. Sehr häufig entscheidet die Sohle über die Lebensdauer des Schuhs. Diese wird übrigens nicht in Monaten oder Jahren, sondern über Kilometer definiert.

3. Das Gewicht

Wettkampfschuhe sind so leicht als möglich, um ein schnelles Laufen zu ermöglichen. Trainingsschuhe oder auch Schuhe für den langen Lauf sind robuster und unempfindlicher, stärker gedämpft und deshalb meist etwas schwerer. Leichte und versierte Läufer können zwar in einem Leichtgewicht auch einen Marathon bestreiten, für den Hobbyläufer empfiehlt sich aber ein etwas komfortableres Modell. Wenn man bedenkt, daß man in einem Marathon etwa 40.000 Schritte macht, wird schnell klar, daß es einen großen Unterschied macht, ob man 40.000 mal 250 Gramm am Fuß anhebt oder 350 Gramm.
Es ist jedoch sehr individuell, welcher Läufer mit welchem Schuhgewicht zurecht kommt und vor allem eine Frage des Trainings.
Die einzig sichere Empfehlung ist, dass schwere Läufer sich keinen zu leichten Schuh anschaffen sollten, da dessen Lebensdauer sonst sehr kurz ist, und Verletzungen an Fuß und Knie vorprogrammiert sind.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

4. Neutralschuh oder gestützter Schuh?

Neutrallauf, Pronation oder Suppination? Die Fußstellung verrät es uns. Wird der Fuß beim Laufen flach und gerade aufgestellt und knickt im Fußgelenk nicht ab, so dass sich das Knie beim Auftreten direkt über dem Fuß befindet, so wird dieser Laufstil als neutral bezeichnet. Viele Läufer knicken beim Auftreten jedoch leicht mit dem Knöchel nach innen ein, so dass eine Schrägstellung in der Wade zu beobachten ist. Diese Verschiebung, die als Pronation bezeichnet wird, kann mit der Zeit zu Knieproblemen und anderen Problemen im Bewegungsapparat führen.
Pronierende Läufer sind daher mit einer Stütze (Pronationsstütze) im Schuh gut beraten. Die Pronatiionsstütze ist je nach Hersteller und Modell in mehreren Stärken erhältlich. Bei manchen Schuhmodellen ist sie durch eine farbliche Markierung im Außenbereich gekennzeichnet.
Knickt der Knöchel beim Laufen nach außen ab, so nennt man dies Suppination. Auch für Suppinierer sind geeignete Schuhmodelle mit Stützen erhältlich, jedoch nur in geringem Umfang, das die Suppination nur sehr selten beobachtet wird. Suppinierer können ihre Fehlhaltung auch mit orthopädischen Einlagen ausgleichen.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

5. Die Fersenhöhe

Bei der Fersenhöhe wird gemessen, welchen Abstand die Unterseite der Ferse (hintere Fußsohle) zum Untergrund, sprich zur Straße, hat. Sie wird häufig auch als Absatzhöhe bezeichnet. Die Fersenhöhe ist aber nicht gleichzusetzen mit der Sprengung und gibt keine Auskunft über das Gefälle in der Sohle, die Neigung des Fußes oder den Abstand vom Zeh zum Boden.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

6. Die Sprengung

Bei der Sprengung wird gemessen, welche Höhendifferenz die Sohle im Bereich des Vorfußes im Vergleich zum Bereich unter der Ferse hat. Ist die Schuhsohle zum Beispiel vorne 10 mm dick und im Fersenbereich 15 mm, so entsteht eine Sprengung von 5 mm. Die Fersenhöhe würde in diesem Fall 15 mm betragen.

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7. Barfußschuhe und Minimalschuhe

Barfußschuhe und Minimalschuhe lagen die letzten Jahre sehr stark im Trend, führten bei vielen Läufern aber zu Verletzungen und Beschwerden im Laufapparat. Minimalschuhe sind Schuhe, die mit möglichst wenig sichtbarer Technologie auskommen, und in denen sich der Fuß möglichst natürlich bewegen kann.
Dies macht sich zum Beispiel in einer sehr weichen Fersenaufnahme und in einem relativ ungeformten Obermaterial bemerkbar. Auch die Sohle ist meist flach und verfügt über keinerlei Elemente, die das Abrollverhalten des Fußes führen.
Mit noch weniger Technologie sind Barfußschuhe ausgestattet, die den Fuß eigentlich nur vor dem Untergrund schützen sollen. Beide Modelle eignen sich lediglich als gelegentliche Alternative im Training und sollten sparsam als Zusatzmodelle gelaufen werden. Dennoch sind sie im Wettkampf immer wieder sichtbar, mit unterschiedlichen Ergebnissen.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

8. Maximalschuhe

Maximalschuhe sind das Gegenteil der Minimalschuhe. Sie bieten die maximale Ausstattung und betten den Fuß möglichst gut und fest ein. Zudem verfügen sie meist über eine beeindruckende Sohlendichte.
Der Maximalschuh wirkt optisch schon auf den ersten Blick klobig, muss aber nicht zwangsläufig über ein sehr hohes Gewicht verfügen. Sie eignen sich sowohl für versierte Langstreckenläufer als auch für Einsteiger. Die Einsteigermodelle bieten dem Fuß Schutz, Halt und Führung, wenn Sehnen und Bänder noch nicht ausreichend trainiert sind.

9. Dämpfung

Die Dämpfung seines Schuhs bezeichnet die Fähigkeit der Sohle, Stöße und Rückstöße möglichst gelenkschonend abzufedern. Schuhe mit einer besonders guten Dämpfung erkennt man daher meist schon optisch an der sehr stabilen und geschäumten Sohle. Gel-Elemente oder Kissen unterstützen die Dämpfung bei einigen Herstellern zusätzlich. Diese Elemente können sichtbar, aber auch unsichtbar verbaut sein.
Grundsätzlich eignen sich gut gedämpfte Schuhe für Einsteiger, aber auch für regenerative Läufe nach dem Wettkampf oder für ein Langstreckentraining. Im Winter bieten sie zudem Kälteschutz nach unten. Eine gute Dämpfung verzeiht auch stilistische Fehler im Laufstil. Ambitionierte Läufer laufen daher Schuhe mit einer hohen Dämpfung nur hin und wieder, um ihren mühsam erworbenen Laufstil nicht zu verlieren. Wer viel und häufig läuft, sollte einen gut gedämpften Schuh im Sortiment haben.
In den letzten Jahren gab es einen großen Innovationsschwung bei den Dämpfungsmaterialien. Bis zum Jahr 2013 war EVA (Ethylen-Vinylacetat) das Material, daß von den meisten Laufschuhmarken für die Sohlen verwendet wurde. Mit BOOST stellte adidas einen neuen superelastischen Dämpfungsschaum vor, der zusammen mit BASF unter dem Begriff Infinergy entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um E-TPU, ein thermoplastisches Polyurethan.
In den folgenden Jahren zogen dann auch andere Hersteller mit Namen wie React (Nike), Freshfoam (New Balance) usw. nach.
Die neueste Generation der Dämpungsschäume stellt einen Hybrid zwischen EVA und E-TPU dar und wird unter anderem als Helion (ON) oder LightStrike (adidas) vermarket.
Da sich die Dämpfungseigenschaften sehr stark unterscheiden, sollte man die verschiedenen Materialien am besten beim Fachhändler probelaufen.
Hier findest Du einen Überblick über Marken und Modelle auf meiner Laufschuh-Testliste.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

10. Sohlentechnologie

Sie bezeichnet das häufig unsichtbare Innenleben der Sohle. Der Sohlenaufbau von Laufschuhen ist sehr komplex und vielschichtig. Neueste Modelle im sehr hochpreisigen Segment verfügen über mehrere integrierte Carbonplatten, die eine Rückfederung des Fußes unterstützen sollen.
Andere Elemente sind Gelpolster, verschiedene Kunststoffschichten und deren ergonomische Anordnung. Im äußeren Bereich der Sohle sind mitunter Elemente sichtbar, die dafür sorgen, dass der Fuß die optimale Laufrichtung und Abrollbewegung ausführt.
Besonders auffällig ist das besondere Sohlensystem bei ON Running, die mit dem CloudTec-System eine Vielzahl einzelner Sohlenelemente miteinander verbinden anstelle einer kompakten Sohle.
Eine der am häufigsten verwendeten dieser Technologien ist die so genannte Guidance Line, die für einen gerade ausgerichteten Fußaufsatz sorgen soll. Die wahre Technologie ist aber meist im Sohleninneren verborgen und versteckt sich auch im Dämpfungsschaum.

Die 11 wichtigsten Fakten, die Du über Laufschuhe wissen musst

11. Der Überbau

Als Überbau wird alles am Schuh bezeichnet, was nicht zur Sohle und zum Sohlensystem gehört. Hier ist für die meisten Läufer die Fersenaufnahme interessant, die fester oder lockerer ausfallen kann. Feste Fersenaufnahmen mit einer Fersenkappe aus Plastik können zu Problemen mit der Achillessehne führen, sind also nicht automatisch von Vorteil.
Weitere Abweichungen gibt es in der Schafthöhe des Schuhs und in der Weite des Ausschnitts. Es sind individuelle Vorlieben, ob der Läufer einen fest und hoch geschnürten Schuh vorzieht, oder ob er sich in einem weiter ausgeschnittenen Modell freier fühlt.
Beachtung gilt auch dem Obermaterial: Leichtes Meshgewebe mit großer Lochstruktur ist meist an Sommermodellen zu finden und sorgt für eine optimale Belüftung. Bei Schnee, Regen und kalten Temperaturen ist ein dichter und fester gewebtes Obermaterial meist die bessere Wahl. Spezielle eingearbeitete Technologien wie Goretex (GTX) versprechen, das Wasser abzuweisen. Je fester und schwerer das Obermaterial ist, desto besser eignet es sich für die kältere Jahreszeit oder für das Laufen auf schmutzigen Trails.


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