Titel: Die 100 – Tag 21 (BAND 2)
Autor: Kass Morgan
Format: Klappbroschur
Preis: 12,99 €
Seitenzahl: 320 Seiten
Verlag: heyne fliegt Verlag
Bei Amazon:
Kindle Edition: 9,99 €
Klappbroschur: 12,99 €
100 jugendliche Straftäter wurden auf die Erde geschickt, um herauszufinden ob das Leben auf der von Strahlen verseuchten Erde wieder möglich ist. Sie dacten, sie wären ganz alleine auf der einst verlassenen Erde. Doch dann wird ihr Camp eines nachts plötzlich überfallen und die Jugendlichen müssen mit Schrecken feststellen, dass es Erdbewohner gibt, welche ihren Planeten niemals verlassen haben und alles dafür tun, um ihr Territorium zu verteidigen. Das Leben auf der Erde entpuppt sich zu einem gefährlichen Kampf ums Überleben. Während Wells versucht, alle Campbewohner zu beschützen, setzt Bellamy alles in Bewegung um seine verschwundene Schwester Octavia zu finden. Clarke, die sich zwischen den jungen Männern entscheiden muss, hilft ihm dabei.
Gleichzeitig wird auf den Raumschiffen der Sauerstoff immer knapper und auch hier müssen die Menschen um ihr Überleben kämpfen.
Der zweite Teil der Reihe ist kurz nach Erscheinen bei mir eingezogen. Ich hatte mir bereits vom ersten Band mehr versprochen, als mir geboten wurde und hatte deshalb bereits bedenken, was die Fortsetzungen angeht. Trotzdem wollte ich natürlich unbedingt wissen wie es weiter geht und habe deshalb, nachdem einige Zeit vergangen ist, das Buch gelesen.
Die Jugendlichen müssen, nachdem sie sich gerade so an ihre neue Situation auf der Erde gewöhnt haben, mit ganz neuen Gefahren zurecht kommen. Durch einen Angriff wird den 100 klar, dass sie nicht alleine sind. Zum ersten Mal wir dihnen bewusst, dass nicht nur ihre Umwelt eine Gefahr für sie sein könnte, sondern auch andere Menschen.
Menschen, von denen sie nichts wissen.
Wells versucht verzweifelt seine Leute zu schützen und ihnen deutlich zu machen, dass sie möglicherweise Verhandlungen mit den Erdbewohnern führen könnten. Dass man Gnade erweisen muss und ihnen für ihren Angriff verzeihen sollte, um Frieden schließen zu können. Doch es wird nicht einfacher, als eine Gefangene gemacht werden kann und die Campbewohner an nichts anderes denken können, außer an Rache.
Leider konnte mich Wells auch in diesem Teil der Reihe nicht so wirklich für sich einnehmen. Ich weiß gar nicht so richtig wieso, aber ich mag ihn einfach nicht. Er versucht so krampfhaft Clarke und seinem Vater zu gefallen, dass alles, was er tut nur davon angetrieben wird. Obwohl er auch versucht, die anderen Jugendlichen irgendwie zusammen zu halten, wirkt er auf mich nicht wie jemand, der besonders gut darin ist ein Anführer zu sein. Deshalb finde ich es auch etwas verwunderlich, dass tatsächlich die meisten auf ihn hören. Auch die, die eher aufmüpfig sind, ordnen sich ihm unter. Eine Vorstellung, die ich ein wenig unrealistisch finde.
Bellamy hat währenddessen ganz andere Sorgen, denn seine Schwester Octavia ist spurlos verschwunden. Gemeinsam mit Clarke versucht er eine Spur zu finden, um sie aus den Fängen der Erdbewohner zu befreien. Während die beiden sich gemeinsam auf die Suche machen, finden sie nicht nur zueinander, sondern auch ein Geheimnis, das alles ändern könnte.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden finde ich wirklich schön. Auch wenn sie durch mehrere Hindernisse erschüttert wird. Es ist einfach sehr schön zu lesen, wenn die beiden zusammen sind. Bellamy ist sehr impulsiv aber auch fürsorglich. Er würde alles tun, um seine Schwester zu retten, doch seine Prioritäten verschieben sich als er mit Clarke gemeinsam dem Geheimnis auf die Spur kommt, das ihre gesamte neue Welt ins Wanken bringen kann.
Auch Clarke hat mir in diesem Buch wieder gut gefallen. Sie bleibt ihren Prinzipien treu, weiß aber auch, wann es Zeit ist einen Schritt nach vorne zu gehen.
Glass hat, im Vergleich zu den anderen Charakteren, mit etwas ganz anderem zu kämpfen. Der Sauerstoff auf Raumschiffen geht zur Neige. Sie weiß, dass sie, ihre Mutter und ihre große Liebe Luke nur eine Chance haben: sie müssen es auf einen der Transporter schaffen. Doch dazu muss sie ein unglaubliches Risiko eingehen.
Gleichzeitig hat sie Angst, dass Luke ihr schreckliches Geheimnis erfahren könnte, das sie eigentlich mit ins Grab nehmen wollte. Doch sie vertraut darauf, dass alles gut wird, obwohl sie doch eigentlich gar nicht mehr dieses naive Mädchen sit, bevor sie ins Gefängnis gekommen ist.
In diesem Teil des Buches fand ich auch Glass Sichtweise sehr interessant. Man hat mehr aus ihrer Vergangenheit erfahren, das einiges geklärt hat.Gleichzeitig habe ich mitgefiebert, wie sie gemeinsam mit ihrer Mutter und Luke aus dieser Misere heraus kommt. Es gibt nicht viele Transporter und lange nicht so viele, wie Bewohner auf den Raumschiffen.
Die Geschichte an sich ist sehr locker und leicht zu lesen. Es passiert aber auch nicht sehr viel. Action sucht man vergeblich in diesem zweiten Teil. Alles scheint sich im großen Finale der Trilogie zu entladen, obwohl ich ehrlich gesagt keine so große Erwartungen an das Ende habe. Es gibt noch einige wenige Geheimnisse, die geklärt werden müssen aber so, wie die letzten beiden Bücher gewesen sind, glaube ich nicht, dass sehr viel Action zu erwarten ist. Die Stimmungen der Jugendlichen schwanken zwar leicht, aber werden auch sehr schnell wieder beruhigt, sodass keine richtigen Spannungen innerhalb des Camps auftreten. Auch das habe ich eher als unrealistisch angesehen. Es sind so viele unterschiedliche Charaktere und Persönlichkeiten auf die Erde gekommen und alles ist Friede Freude Eierkuchen? Obwohl sich die meisten wahrscheinlich in dem Transporter zur Erde das erste Mal gesehn haben. Ich bin gespannt wie es im dritten Teil weiter geht.
Das Buch war, wie der erste Teil auch, ganz in Ordnung. Mittlerweile bin ich nur noch leicht genervt von einigen Charakteren und kann gewisse Handlungsweisen jetzt besser nachvollziehen. Grundsätzlich finde ich aber viele der Situationen im Buch nicht glaubhaft genug. Die Autorin kann mir kaum etwas wirklich realistisch verkaufen und ich denke ständig darüber nach, was eine bessere Art gewesen wäre, manche Situationen zu lösen. Es fehlt mir außerdem die Action, denn eigentlich wird alles ohne großes Aufsehen gelöst. Die Erdbewohner werden kaum thematisiert und es gibt weder richtige Spannungen außerhalb noch innerhalb des Camps. Ich hoffe, dass Band 3 mir mehr liefern kann. 3 / 5 Sterne.