Die 100 | Kass Morgan

die_100

Titel: Die 100
Autor: Kass Morgan
Format: Broschiert
Preis: 12,99 €
Seitenzahl: 315 Seiten
Verlag: Heyne fliegt
Bei Amazon: 
Kindle Edition: 9,99 €
Broschiert: 12,99 €

rezis

Vor 300 Jahren hat ein vernichtender Atomkrieg die Erde unbewohnbar gemacht. Die Menschheit konnte auf Raumschiffe ausweichen und lebt seither im All. Doch nun scheint die Zeit gekommen zu sein, um zurück zur Erde zu kehren. Damit herausgefunden werden kann, ob die Erde tatsächlich wieder bewohnbar ist, werden 100 jugendliche Straftäter zur Erde geschickt. Doch was Clarke, Bellamy, Wells und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem und die 100 Jugendlichen merken, dass das Leben auf der Erde ein tödliches Abenteuer werden kann…

rezis

Schon als die Serie “The 100” in Amerika lief habe ich davon gehört und insgeheim immer gehofft, dass sie auch nach Deutschland kommt. Als dieser Wunsch dann vor Kurzem in Erfüllung gegangen ist wurde natürlich die Buchvorlage sofort übersetzt. Dass ich da nicht lange widerstehen konnte war ja eigentlich klar. Die Serie hat mir super gefallen und daher hatte ich entsprechende Erwartungen an das Buch. Als ich es dann endlich in den Händen halten konnte war natürlich auch klar, dass ich es nicht lange auf meinem SuB liegen lassen kann..

Die Ausgangssituation des Buches weicht bereits von der Serie ab, was mir schon am Anfang sehr deutlich gemacht hat, dass die Serie und das Buch am besten getrennt voneinander betrachtet werden. Der Erfahrung nach weichen die Macher der Serien meistens von den Buchvorlagen ab und zum Teil auch sehr krass, daher habe ich mir das schon gedacht.

300 Jahre sind nach dem vernichtenden Atomkrieg auf der Erde vergangen. Die Menschen, die sich auf Raumschiffe retten konnten leben dort mit streng rationierten Ressourcen. Nichts darf verschwendet werden. Alles wird streng kontrolliert. Die Gesetze sind hart und streng. Ein Vergehen wird hart bestraft. Doch nun soll die Zeit da sein, Menschen auf die Erde zu schicken, um zu überprüfen, ob die Erde wieder bewohnbar ist.
Zu diesem Zweck werden 100 jugendliche Straftäter zur Erde geschickt. Sie werden mittels einem Armband überwacht, welches die Vitalwerte der Jugendlichen misst. So soll herausgefunden werden, ob die Erde wieder bewohnbar ist.

Wir begleiten vier Jugendliche auf ihrer Reise. Clarke, Bellamy, Wells und Glass. Diese vier Sichtweisen bekommen wir zu lesen. Eine zunächst gute Idee der Autorin, doch mit der Zeit wurde immer deutlicher, dass mir eigentlich zwei Sichtweisen völlig ausgereicht hätten.

Clarke ist die Tochter zwei Verurteilter Wissenschaftler, welche zur Ärztin ausgebildet werden sollte. Nach einem Vorfall, den ich hier nun nicht näher beschreiben möchte, wurde sie inhaftiert. Sie sitzt in ihrer Zelle und wartet auf ihren 18. Geburtstag. Denn Jugendliche dürfen nicht sofort zum Tode verurteilt werden, sie bekommen ein Wiederaufnahmeverfahren und können auf Begnadigung hoffen. Doch schon seit Monaten werden keine Sträflinge mehr begnadigt. Clarke wartet also auf ihren sicheren Tod. Doch dann wird sie abgeholt und in einen Transporter gesteckt, welcher sie direkt zur Erde katapultiert. Das junge Mädchen ist zielstrebig, mutig und steckt voller Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen. Sie ist mir auf Anhieb sehr sympathisch auch wenn sie zum Teil recht aufbrausend und wankelmütig sein kann. Allerdings möchte sie versuchen jedem zu helfen und vor allem ihre medizinischen Kenntnisse sind unglaublich wichtig für die 100. Ihre Vergangenheit kann Clarke auf der Erde leider nicht wirklich abschütteln und ihr schlechtes Gewissen aber auch die Wut, die sie mit sich herum trägt will ans Licht kommen.
Ihre Sichtweise hat mir mit am besten gefallen. Ich mag ihre Sicht der Dinge, worauf sie wert legt und was ihr wichtig ist. In fast allen Fällen hätte ich wohl gleich wie sie gehandelt und das macht sie für mich umso sympathischer.

Bellamy sollte eigentlich gar nicht mit zur Erde fliegen, doch er hat einen wichtigen Grund, um sich auf den Transporter zu stehlen, denn seine Schwester ist an Bord. Er ist rebellisch, mutig, wild und fest entschlossen seiner kleinen Schwester zu helfen und sie zu beschützen. Für sie riskiert Bellamy sein Leben, um auf den Transporter zur Erde zu gelangen. Es wird schnell klar, dass er auf der Erde für die 100 wichtig werden kann auch wenn er zunächst eher für sich ist und seine Interessen verfolgt. Auch er hat in der Vergangenheit schlimmes erlebt und seine Sicht der Dinge ist ganz anders als die von Clarke oder Wells. Er ist nicht in solch guten Verhältnissen wie die beiden aufgewachsen. Bellamy musste sich immer durchkämpfen und das macht ihn für mich besonders interessant. Er ist unberechenbar, aufbrausend, kann aber genauso gefühl- und liebevoll sein. Wie die Sichtweise von Clarke, gefällt mir Bellamys Art am besten. Er ist nicht der typische Held und das möchte er auch nicht sein und doch ist er mir sehr sympathisch und ich will seine Geschichte weiter verfolgen.

Wells ist der Sohn des Ratsvorsitzenden der Raumschiffe. Sehr gut betucht, mit den besten Chancen auf einen guten Job und ein gutes Leben. Doch Wells ist verliebt in Clarke, die wie oben schon gesagt, inhaftiert wird. Als Wells durch einen Zufall erfährt, was mit den inhaftierten Jugendlichen geschehen soll ist er fest entschlossen seiner geliebten Clarke zu folgen. Doch dazu muss er ein Verbrechen begehen und ebenfalls verurteilt werden. Somit bringt er sich und seinen Namen in Verruf, indem er sich festnehmen lässt. Sein Vater ist schwer enttäuscht und muss ihn natürlich wie jeden anderen Straftäter behandeln, so wird der Sohn des Ratsvorsitzenden gemeinsam mit 99 anderen Sträflingen zur Erde geschickt.
Wells ist einer dieser Charaktere die mich von Anfang an genervt haben. Er ist jemand, der sich eigentlich nicht in den Vordergrund drängen möchte und es dennoch immer tut. Er versucht es allen recht zu machen und macht damit nur alles immer schlimmer. Eigentlich meint er es gut aber mir wäre es lieber seine Gedanken nicht zu kennen. Er hat mich einfach unfassbar genervt und seine Sichtweise erschien mir recht unnötig. Er weiß nichts, was ich nicht sowieso schon weiß und trägt nicht wirklich wichtiges für das Buch bei. Natürlich weiß ich nicht, wie es im weiteren Verlauf der Reihe aussieht, doch in diesem Buch fand ich seine Sichtweise nicht nötig.

Glass ist ebenso wie Wells und Clarke eigentlich ein gut betuchtes junges Mädchen. Ihre Mutter hat die Hoffnung, dass sie einmal eine gute Partie heiraten wird und hofft auf eine noch bessere Stellung in der Gesellschaft. Doch Glass wird verhaftet. Zunächst wissen wir nicht, wieso, dies klärt sich jedoch im Laufe der Geschichte. Glass ist ursprünglich auch in dem Transporter, der zur Erde geschickt werden soll, doch durch die Unruhe, welche Bellamy auslöst, kann Glass fliehen. Sie verlässt den Transporter zunächst unbemerkt und rettet sich somit aufs Raumschiff. Sie bleibt also zurück. Ihre Mutter riskiert einiges, um Glass zu retten und bewirkt ihre Begnadigung. Ihr Leben auf dem Raumschiff erscheint dem jungen Mädchen nun gar nicht mehr so wunderbar, wie zuvor. Ihre Vergangenheit hat ihr gezeigt, dass all der Luxus und Prunk eigentlich gar nicht so wichtig sind.
Grundsätzlich ist die Geschichte um Glass, ihre Verhaftung, Begnadigung und der weitere Verlauf ihres Lebens, ganz gut. Doch auch hier muss ich sagen, dass sie unnötig ist. Zumindest in diesem Buch. Sie liefert mir keinerlei Informationen über die Situation auf den Raumschiffen und somit wissen wir als Leser eigentlich gar nichts, was ihre Sicht der Dinge für mich völlig uninteressant gemacht hat.

Was mich an diesem Buch am meisten gestört hat ist die Tatsache, dass wir völlig im Dunkeln gelassen werden, was auf den Raumschiffen geschieht. Glass Sichtweise liefert keinerlei Details, weshalb es mir wirklich egal wäre ob sie nun da ist oder nicht. Mich hätte interessiert was der Rat und die leitenden Wissenschaftler bisher von den Werten der Jugendlichen halten. Wie sie weiter vorgehen möchten. Ob sie die Mission bisher als erfolgreich bezeichnen, oder die Hoffnung eher aufgeben. Man wird völlig im Dunkeln gelassen und das hat mich ziemlich angenervt. Hier habe ich unweigerlich den Vergleich zur Serie gezogen, denn dort wird die Überwachung der Jugendlichen gezeigt und die Reaktionen der Wissenschaftler und auch des Rates werden aufgefangen. So hätte ich es im Buch gerne gehabt, denn ganz ohne Informationen darüber hat mir einfach etwas gefehlt.

Doch auch auf der Erde hat der richtige Schwung gefehlt. Eigentlich passiert nicht viel. Es wird in diesem Teil hauptsächlich auf die einzelnen Schicksale der erzählenden Protagonisten eingegangen und weniger auf die Situation in der sich die Jugendlichen plötzlich befinden. Es gibt nur wenige Probleme, die die jungen Menschen untereinander haben. Sie scheinen sich soweit alle zu verstehen und es gibt nur kleinere Vergehen, die schnell gelöst werden. Es ist zu leicht. Die Autorin hat es sich hier eindeutig zu leicht gemacht. Schließlich sind es Straftäter und keine ausgebildeten Soldaten oder Überlebenscoaches. Nicht alle haben sich mit Absicht ins Gefängnis werfen lassen oder sind durch andere Umstände inhaftiert worden. Die meisten haben sehr schlimme Verbrechen verübt und diese Jugendliche geraten nicht aneinander? Recht unwahrscheinlich.

Das Ende hat mich natürlich nicht überrascht, da ich die Serie schon kenne und weiß worauf es ungefähr hinauslaufen wird. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Der Cliffhanger lässt mich nun jetzt zwar nicht völlig geschockt zurück, doch der Zeitpunkt das Buch enden zu lassen ist super gewählt. Und für diejenigen, die die Serie nicht gesehen haben wird es in jedem Fall absolut genial sein. Ihr werdet das Ende hassen :D

fazit

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen. Die unterschiedlichen Sichtweisen waren grundsätzlich in Ordnung, zwei davon hätten mir aber auch ausgereicht. Viele Informationen, vor allem auf den Raumschiffen, haben mir gefehlt, weshalb es für mich weniger spannend war. Der Schreibstil ist gut und sehr flüssig, weshalb sich das Buch sehr schnell weglesen lässt. Ich hoffe, dass es im zweiten Teil mehr zur Sache geht und ich etwas Action bekomme. Vor allem erhoffe ich mir nun natürlich mehr Infos aus dem All. Daher gibt es von mir 3 / 5 Sterne.

3-Sterne


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