Das Ärzteblatt veröffentlichte einen Blogbeitrag, in dem auf eine neue US-Studie hingewiesen wurde. Es wurde untersucht, wie weit die Brüste der Kinder schon entwickelt waren und dabei wurde (neben ethnischen Herkunftsunterschieden) vor allem auch beobachtet, dass dickere Mädchen weiter entwickelt waren als dünnere.
Aha. Das ist also eine derart neue Erkenntnis… Ich hoffe, das war das Geld für die Studie wert.
Genau dasselbe hätte den Ärzten nämlich ihr gesunder Menschenverstand und ihre Beobachtungsgabe, kombiniert mit ein wenig Papier-Recherche schon weit früher auffallen können.
Wer schon ein paar Gewichtsjojos hinter sich hat, weiß genau, dass das Abnehmen auch den Busen verkleinert, also ein Teil des Körperfettes in den Brüsten gespeichert ist. Nicht zu verwundern, dass Magermodels kleinere Brüste (bis kaum noch sichtbare Brüste) haben verglichen mit rundlichen Frauen. Somit ist es nur logisch, dass auch dickere Mädchen einen größeren Brustumfang haben als dünnere.
Es ist auch allgemein bekannt, dass der Körper, sobald die Körperfettmasse unter einen gewissen Bereich sinkt, keine Regelblutung mehr zulässt, weil eine Schwangerschaft nun einmal Reserven von der Mutter fordert, um den Embryo/Fetus zu ernähren. Daher liegt der Umkehrschluss nicht fern, dass eine erhöhte Fettmasse auch ein früheres Einsetzen der Regelblutung bedingen könnte.
Aber damit haben sich die Wissenschaftler der US Studie nicht einmal beschäftigt, sie ermittelten das Pubertätsstadium rein mit dem Brustabmessen. Und dafür mussten sich 1200 Mädchen zur Verfügung stellen, damit wiederum ein in warnendem Ton formulierter Artikel in den Medien (die das Thema auch hierzulande sicher noch aufgreifen werden) formuliert werden kann.
Das Ärzteblatt kommt jedenfalls nicht umhin sofort auf die große Zahl der adipösen Kinder in den USA hinzuweisen 17%, also 12,5 Millionen Kinder, sind nach den Angaben Gesundheitsorganisation CDC übergewichtig. Die Zahl lässt sich leicht vergrößern, man muss nur die Schwelle senken. Wie wäre es, wenn man (ironisch gefragt) auch die Babies abmessen würde? Diese rundlichen Körper entsprechen ja kaum den geforderten Modelmaßen, oder? Dann könnten solche Organisationen wieder Sensationsmeldungen in die Welt schicken und vor allem von der Regierung wieder viele Dollar für Prävention fordern, die bis dato offenbar völlig umsonst gewesen ist oder auch nicht, je nachdem. Denn auf jeden Fall füllen diese Zahlen und die Horrorheadlines die Geldbörsen vieler Menschen in der Gesundheitsbranche.
Hat Sie die Aussage überrascht, dass mehr Körperfett auch größere Brüste im jugendlichen Alter bewirkt?