“Today, we are releasing the source code for Diaspora.”
Mit dieser schlichten Info haben 4 Studenten aus New York am 15.09.2010 den Kampf gegen Facebook eingeleitet. Über den Versuch, mit einem OpenSource-Project den Markt der sozialen Netzwerke aufrollen und gegen Facebook antreten zu können, hatte ich im August bereits geschrieben. Jetzt ist der Quellcode soweit fertig, dass er veröffentlicht werden konnte.
Ab jetzt kann sich jeder Diaspora auf einem eigenen Server installieren und so zu einem großen OpenSource sozialen Netzwerk zu sorgen. Fein, aber Nutzer sozialer Netzwerke wollen sich schnell und einfach anmelden, mit Freunden kommunizieren, Photos, Videos, Musik austauschen und über andere herziehen – ach ja, Spielen wollen die auch noch. Welcher Nutzer in sozialen Netzwerken hat Lust und Zeit, erst einen Server aufzusetzen? Wer von den Nutzern hat einen eigenen Server? Der Gedanke hinter der Entwicklung von Diaspora ist ein Guter, wenn auch noch nicht wirklich ausgereift. Ein Dezentrales soziales Netzwerk zu schaffen heißt, möglichst viele Nutzer dazu zu kriegen, einen eigenen Server aufzusetzen. Dann bleibt er auch Herr über seinen eigenen Account.
Noch kann Diaspora nicht wirklich viel von dem, was sich die Macher vorgenommen haben. OK, noch ist es ja auch nur eine Alpha-Version. Das nächste für Anwender interessante Vorhaben ist eine Facebook Integration.
Wer Diaspora jetzt schon testen möchte, kann sich einen Account entweder beim t3n-magazin.de oder bei diasporahosting.eu registrieren, oder das Paket für eine eigenen Server-Installation hier herunter laden.
Es sind die kleinen Schritte, die Veränderung bringen. Allerdings bekommt Diaspora reichlich Gegenwind von einem anderen Kleinen im Bereich sozialer Netzwerke: Google. Auf das Rennen bin ich gespannt und werde Diaspora auch weiterhin beobachten.