Mehr als 40 Jahre nach ihrem Tod löst Diane Arbus immer noch dieselben Empfindungen aus mit ihrem fotografischen Werk. Als sorgfältige Beobachterin der Realität gelangt ihr mit ihrem Blick eine besondere Wahrnehmung außergewöhnlicher Personen und jener, die als ganz normal angesehen wurden. Sie zeigt, dass zwischen den beiden Klassifizierungen kein großer Unterschied besteht wenn man die Welt, die täglichen Probleme, das Scheitern und dem Schmerz betrachtet.
Diane wurde 1923 in New York geboren, sie war die Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie und immer bekam sie die Unterstützung, einen Lebensweg zu wählen, der 100% nach ihrem Geschmack war. Mit nur 14 Jahren lernte sie Allan Arbus kennen, die Person, die zu ihrer Inspiration und ihrem zukünftigen Ehemann werden sollte. Mit ihm gemeinsam begann sie die faszinierende Welt der Fotografie zu entdecken. Nachdem sie mit ihrem Mann vor allem in den 40er Jahren an Modefotografien für damalige Zeitschriften gearbeitet hatte, lernte sie Lisette Model kennen und nahm Unterricht bei ihr. Und Model veränderte auch ihren Blick, indem sie ihr die Augen für andere Realitäten und fotografische Themen öffnete.
In den 60er Jahren realisiert Diane den Großteil ihres fotografischen Werkes, zumindest den bekanntesten Teil. Bis zu einem gewissen Grad durch den Film Freaks inspiriert, beginnt sie Personen am Rande der Gesellschaft zu portraitieren und sich anthropologisch in verschiedene Unterwelten zu begeben, die für den westlichen Blick weit entfernt davon waren, als „normal“ zu gelten und Schrecken auslösten. Die Fotografin begab sich somit in verschiedene Szenerien des realen Lebens, portraitiert Zwerge, Prostituierte, Zirkusphänomene, Travesties, aber auch viele gewöhnliche Personen und fotografierte diese immer auf direkte Weise, frontal und oft mit Tageslicht-Blitz, um die speziellen oder gemeinsamen Züge aller dieser Personen festzuhalten, mit denen sich der Betrachter identifizieren kann oder auch nicht.
Die Ausstellung wurde am 22 Juni im Martin Gropius-Bau in Berlin eröffnet und wird bis zum 23. September zu sehen sein. Sie besteht aus mehr als 200 Fotografien aus dieser künstlerischen Phase in den Vereinigten Staaten. Ein wahres Juwel der Fotografie in Berlin.
Für mehr Informationen besuche: http://www.berlinartlink.com/2012/06/27/diane-arbus-retrospective/