Anschließend berichteten Vertreter der Organisationen in einer öffentlichen Runde, was sie bewegt sich für Menschenrechte einzusetzen und schilderten die Situation von einzelnen Gefangenen und verschiedener Gruppen im Iran.
Der Schutz der Würde des Menschen ist in der Verfassung vieler Staaten verankert. Das Interesse Menschenrechte umfassend zu wahren, ist jedoch manchmal noch mehr Anspruch als Wirklichkeit. In Europa ist es aber möglich öffentlich darüber zu debattieren und zu berichten. Im Iran nicht. Zahlreichen Journalisten wird unterstellt mit den sogenannten Feinden des Regimes zusammen zu arbeiten. Sie werden verhaftet, bedroht und eingeschüchtert. Berichte müssen Linien treu ausfallen.
Obwohl die Islamische Republik Iran auch die Menschenrechts Konventionen der Vereinten Nationen unterschrieben hat, winden sich Vertreter des Regimes im Iran bei massiven Verletzungen der Menschenrechte immer wieder heraus mit der Behauptung man respektiere ja die Menschenrechte, aber die Islamischen und der Westen habe keine Ahnung davon und solle sich heraushalten.
Es mag sein, dass der Westen keine Ahnung hat, was "Islamische Menschenrechte" sind und so hatten die Veranstalter auch einen ausgewiesenen Koranexperten und Kenner des Islamischen Strafrechts zu der Veranstaltung eingeladen. Dr. Seyed M. Azmayesh, der länger als 36 Jahre im französischen Exil lebt und das Treiben der bärtigen Revolutionäre im Iran beobachtet, schreibt regelmäßig Artikel über das Wesen des Regimes, die ideologischen Manipulationen der Khomeinisten an den Lehren des Islam und die Relevanz all dieser Vorgänge für Europa und den Rest der Welt.
Azmayeshs Ausführungen ließen erkennen, dass es so etwas wie spezielle "Islamische Menschenrechte" gar nicht gibt und sich aus einem ernsthaften Studium des Korans und anderer Quellen nicht ableiten lassen. Menschenrechte sind universell. Das Regime im Iran benutzt nur ein Scheinargument, um dem Westen zu sagen "mischt Euch nicht ein, Ihr kennt Euch nicht aus mit unserem heiligen Islam, wir haben unsere eigene Welt." Dahinter steht der Versuch des Regimes im Iran westliche Staaten davon abzuhalten allzu genau auf die Verbrechen des Regimes an der eigenen Bevölkerung zu schauen - statt dessen lieber auf die verlockenden Geschäfte mit Iran. Das tun denn auch einige Hasardeure, die sich keinen Deut um Menschenrechte scheren und Dollarzeichen in den Augen eingeprägt haben - auf Kosten von Menschenleben im Iran und die Zukunft des Nahen Ostens, wenn nicht der ganzen globalisierten Welt. Ehrbare Kaufleute sind das nicht.