Diagonale 2016

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Diagonale 2016

158 Filme und Videos im Rahmen von 130 Vorstellungen in vier Festivalkinos präsentiert die Diagonale’16 an sechs Festivaltagen vom 8. bis zum 13. März in Graz. Der Wettbewerb umfasst heuer 103 Filme und wurde aus insgesamt 512 Einreichungen aller Längen und Genres zusammengestellt. 68 Filme feiern im Rahmen der Diagonale’16 ihre Premiere, 42 davon als Uraufführung.

In der neuen Programmschiene „Zur Person“ würdigt die Diagonale herausragende Persönlichkeiten im österreichischen Filmschaffen. Heuer ist die Programmschiene der Filmproduzentin Gabriele Kranzelbinder gewidmet. Die Diagonale präsentiert Maikäfer flieg von Mirjam Unger, We Come as Friends von Hubert Sauper und Struggle von Ruth Mader und viele weitere Filme der Produzentin. Die zweite neue Festivalschiene der Diagonale „In Referenz“ wagt den Blick über den Tellerrand hinaus. Österreichisches Kino tritt dabei mit sich selbst und mit ausgewählten internationalen Werken in einen filmischen Dialog. So wird beispielsweise Matt Porterfields Putty Hill gezeigt, das einen maßgeblichen Einluss auf Sebastian Brameshuber und sein In der Mitte da sind wir hatte. Der US-Amerikaner Matt Porterfield wird außerdem nach Graz kommen und in einem Filmgespräch mit Sebastian Brameshuber die Kongruenzen und Unterschiede zwischen US-amerikanischer und österreichischer Filmkultur erörtern.

Eine Querverbindung zwischen der neuen Programmschiene und dem „Austria Film Meeting“ stellt der australische Dokumentarfilm Gayby Baby von Maya Newell her. Der Film stellt die Frage, inwieweit Kinder gleichgeschlechtlicher Eltern tatsächlich unter anderen Voraussetzungen aufwachsen als Kinder von heterosexuellen Partnern. Ergänzt werden die internationalen Produktionen durch den Wettbewerbsbeitrag Femme brutal von Liesa Kovacs und Nick Prokesch. Bereits seit der ersten Ausgabe rahmen historische Spezialprogramm den Filmwettbewerb der Diagonale. Unter dem Titel „Österreich: zum Vergessen“ widmen sich das Filmarchiv Austria, das Österreichische Filmmuseum und Synema einer zentralen Phase der österreichischen Film- und Zeitgeschichte: den Waldheim-Jahren. Dabei wird nicht nur der Zeit um 1986, sondern auch der Frage nachgespürt, inwiefern der österreichische Film die Vergessens- und Verdrängungskultur beförderte oder ihr entgegen trat.

Zum Auftakt der Programmschiene zeigt die Diagonale die einzige bisland nie ausgestrahlte Alltagsgeschichte von Elizabeth T. Spira. Dem gegenüber wird der US-amerikanische Dokumentarfilm Vienna is Different: 50 Years after the Anschluss gestellt. Der Siebente Kontinent von Michael Haneke steht ebenfalls für eine Form der Widerrede. Der Filmemacher wird außerdem am Sonntag, dem 13. März, im Anschluss an das Screening persönlich für ein Gespräch mit dem Direktor des österreichischen Filmmuseums Alexander Horwath in Graz sein. Auch der Austausch zwischen Filmschaffenden, Experten und dem Publikum darf bei der Diagonale nicht zu kurz kommen. In unterschiedlichen Gesprächsformaten werden aktuelle kulturpolitische Fragen diskutiert, neue Projekte präsentiert und außergewöhnliche Künstler vorgestellt – und das alles bei freiem Eintritt.

Zudem bietet das „Austria Film Meeting“ der Diagonale ein offenes Forum des Austauschs über Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen Film, Fernsehen und Kino. Einer der Höhepunkte der Diagonale ist die Preisverleihung, bei der Filmpreise im Gesamtwert von rund € 100.000,– verliehen werden. Am 12. März werden die Jurys für Spiel- und Dokumentarfilm im Orpheum Graz zahlreiche Auszeichnungen vergeben, darunter der mit € 21.000,– dotierte Große Diagonale-Preis für den besten österreichischen Spiel- und Dokumentarfilm. Neben den zwei Hauptpreisen werden außerdem Preise für herausragende Leistungen in den Kategorien Bildgestaltung, Schnitt, Szenenbild, Kostümbild und Sounddesign vergeben. Im Rahmen der Eröffnung wird zudem bereits zum neunten Mal der große Diagnoale-Schauspielpreis für Verdienste um die österreichische Filmkultur vergeben. Heuer wird die Auszeichnung an Erni Mangold gehen.

Das vollständige Programm und weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Homepage.


Autor

Brigitte Forster

 
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