Geschichte
29. 29!! Ja, ist das nicht ein tolles Alter?! Ich finde schon...Bis vor kurzem auf alle Fälle. Bis zu dem Zeitpunkt als ich zu hause zusammen gebrochen bin, ich im Krankenhaus aufgewacht bin und mit der Arzt offenbarte; Sie haben einen Hirntumor.Hallo? Ich bin 29! Da hat man keinen Hirntumor, geschweige denn Krebs, nicht ich!! Und doch... Die nächsten Tage und Wochen beweisen mir was anderes. Und nicht nur das ich mich mit dem Scheiss K rumschlagen muss, nein, auch mit meinen Eltern, oder besser gesagt meiner Mutter, meinem Bruder und nicht zuletzt mit mir selber...
Erster Satz:
Sie hatte Symptome gehabt.
Meine Meinung
Dieses Buch hab ich vor 3 Jahren bei einem Lesemarathon gewonnen. Es stand schon damals ne recht lange Weile auf meiner WuLi. und ich hab mich wirklich gefreut es nun zu haben. Warum es doch noch mal so lange gedauert hat es zu lesen...? Hm... Da sag ich immer, jedes Buch hat seine Zeit. Und jetzt war es eben der richtige. Aber nun zum Buch.Das Cover fiel mir damals schon auf und ich fand es wirklich schön. Nicht nur das der Name der Protagonistin in mit der Dalie im Kopf aufgenommen wird, nein auch der wachsende Hirntumor wird so gleichtauch noch mit aufgenommen. Find ich wirklich eine schöne Idee. Und der Titel dazu, schlicht. Wirklich schön.
Der Schreibstil der Autorin ist speziell. Schwierig für mich um rein zu kommen. Auch später im Verlauf fällt es mir manchmal echt etwas schwer flüssig zu lesen, denn sie arbeitet mit sehr viel Zwischensätzen und darin auch noch mit Klammern. Aber ich muss sagen, es passt so gut zur Protagonistin Dahlia. Aber man muss wirklich konzentriert sein, sonst stockt man zu viel und es nervt dann nur noch.
Und die Geschichte, keine leichtes Thema. Krankheiten in einer Geschichte sind meist nicht ganz einfach, Krebs ist da meist besonders schwierig. Obwohl die meisten Menschen heute nicht daran sterben. Man hat da einfach zu viele Ängste vor. Krebs ist eine Krankheit die halt eben mit sehr vielen Behandlungen beslastet sind die nicht nur dem Körper alles abverlangt. Bestrahlung, Chemo... eine Zeit die wirklich schlimm ist. An der viele fast zu Grunde gehen... Aber die meisten schaffen es und besiegen den Krebs. Und doch, ein paar wenige eben nicht...
Dahlia ist eine junge Frau die mit 29 die Diagnose gestellt bekommt. Hirntumor... Und was jetzt? Wie soll sie damit umgehen? Am besten gar nicht, ignorieren, so tun als wär es nichts. Das wird schon wieder. Ja, so kann man reagieren. Während Dahlias Eltern nur das "Beste" für sie wollen und ihr immer wieder sagen wie sie sich zu verhalte hat, was gut für sie ist und so weiter, will Dahlia es erst mal mit ignorieren versuchen. Und doch nimmt sie ein Buch mit, ein Ratgeber, der ihr hilft auch was Gutes aus der Diagnose zu ziehen. Sie fängt also an das Buch zu lesen... Kapitel für Kapitel, Schritt für Schritt.
Das Buch ist eben so aufgeteilt, die Kapitel tragen die Überschrift des Buches und danach kommt Dahlias Geschichte, wie siedazu steht, wie sie damit umgeht und was sie so denkt. Sie versucht sich dann mehr undmehr mit dem Buch auseinander zu setzen, das heisst auch mit sich, mit ihrem Leben. Und so erfahren wir viel über sie, ihre Beziehung zu den Eltern und dem Bruder und verstehen auch mehr und mehr warum Sie so verbittert, so abweisend ist. Und manchmal auch recht unterkühlt rüber kommt.
Verbittert wurde sie nicht erst durch die Diagnose... Was mich etwas traurig macht. 29 und schon so verbittert? Das tut mir wirklich leid. Und doch... sie wächst einem schnell ans Herz, die verwöhnte Göre. ;) Sie macht eigentlich nicht viel aus ihrem leben, sie zählt auf Papi der sie unterstützt, nicht nur finanziell.
Während des lesens gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Da mich das Thema auch Persönlich getroffen hat, nicht mich selbst, aber meine Mutter, damals, kenne ich viele Gedanken schon... sie haben sich zum Teil sicher verändert aber man fragt sich natürlich immer wieder, wie man sich selber verhalten würde. Was würde man selber tun? Würde man kämpfen? Schnell aufgeben oder bis zum Schluss durchhalten? Wie würden andere damit umgehen? Mit mir? Würden sie sich abwenden? Würde ich neue Freundschaften knüpfen?
Ja, kein Leichtes Thema, das Thema Krebs und der Tod sind wirklich Thema die man so lange wie Möglich von sich schiebt... Was, wie ich denke, menschlich ist, aber nicht empfehlenswert.Ich musste mich früh mit dem Thema Tod und sterben auseinandersetzen... Und ich bin nicht daran zerbrochen. Ich denke es hilft später sogar... Je früher desto besser. Der eigenen Sterblichkeit bewusst werden, solche Bücher helfen uns dabei mal tiefer zu gehen, in uns hinein zu hören, fühlen.
Das Buch Dahlia ist ein wunderschön trauriges Buch, dennoch Kraftspendend und es lässt Platz für Hoffnung.
Meine Lieblingstelle:
Dann mal ehrlich: Es spielt keine Rolle, wie verachtenswert, egozentrisch, deprimierend, faul, schlampig, verwöhnt oder vermurkst sie war:LEBEN ist LEBEN. Und das ist entweder grundsätzlich bedeutsam oder nie, du Schmock; keine Differenzierung.
Ich kann euch das Buch wirklich nur empfehlen. Auch wenn viele sicher eher denken sie können es nicht lesen weil es einem zu Nahe geht. Aber ich empfand es eben gar nicht so. Es kommt schon mal öfters vor das ich heulen muss, bei diesem Buch aber nicht. Also, versucht es einfach, es lohnt sich...