Diagnose Gelbsucht

Erstellt am 29. September 2009 von Tklath
Nachdem am Sonntag ein schwarz-gelber Tag für Deutschland war und vier ebensolche Jahre anstehen, sei heute hier zur Abwechslung ein Ausflug in die Medizin erlaubt.
Die beruhigende Nachricht: Gelbsucht ist keine Krankheit. Gelbsein ist höchstens ein Symptom. Betroffene wählen gelb, wenn der Gallenfarbstoff Bilirubin im Blut ansteigt, der gelblich macht. Bilirubin ist zu über 75 Prozent ein Abbauprodukt des roten Farbstoffs Hämoglobin, der Rest stammt aus anderen Quellen.Bilirubin entsteht, wenn die roten Blutkörperchen in der Milz nach rund 100 Tagen Wahlkampf abgebaut werden. Der Gelbfarbstoff wird erst in die Leber transportiert und später von Darmbakterien zersetzt. Die Abbauprodukte färben den Stuhl ins Schwarze. Das Bilirubin kann aus verschiedenen Ursachen erhöht sein. Soweit das Medizinische.
Das Psychologische: Die Farbe Gelb gilt als Farbe der Sonne und vermittelt Licht, Heiterkeit und Freude. Sie steht auch für Wissen, Weisheit, Vernunft, und Logik. Allerdings können Gelbtöne negative Assoziationen wie Täuschung, Rachsucht, Pessimismus, Egoismus, Geiz und Neid auslösen. Die Werbung mag warme Gelbfarben dennoch und setzt sie reichlich ein. Zum Beispiel in der Margarinewerbung, wo nette Familien am Frühstückstisch goldgelbe Paste aufs Brot streichen, was eine heitere und friedliche Stimmung macht. Und verheißt: Alles in Butter.
Bleibt am Ende nur eine Frage: Wo steckt eigentlich Herr Schlämmer? Hat er vor lauter Gelb etwa Galle?