Schöpfer: James Manos Jr. (Buch von Jeff Lindsay)
Sender: Showtime
Umfang: 12 Folgen je 45min
Erstausstrahlung: 30. Sep. 2007
Die zweite Staffeln haben es bei mir immer besonders schwer und nachdem mich die erste Staffel Dexter ja so begeistert hat, waren die Erwartungen nun besonders hoch gesetzt.
In dieser Staffel wird in Miami ein weiterer Serienmörder gesucht, den die Presse den Bay Harbour Metzger getauft hat. Dexter muss dabei nicht auf die Suche gehen, weil er selber der Gesuchte ist und während er seine Spuren vor dem FBI verwischt, hat er noch mit seiner mentalen Verwirrung zu kämpfen.
Gleich zu Anfang, sind noch die enormen Auswirkungen des letzten Staffelfinales zu spüren und zwar nicht nur für Debra (Jennifer Carpenter), sondern auch für Dex (Michael C. Hall), der nach der Aufdeckung seiner Vergangen mit seinem Drang nicht mehr so leicht umgehen kann wie vorher. Als dann auch noch im großen Rahmen nach „ihm“ fahndet wird, wird er immer angespannter und man merkt zu ersten Mal, dass er wohl nicht so eine einwandfreie Mentalität hat, wie ich immer dachte.
Einerseits fand ich es sehr interessant, auch mal seine menschliche Persönlichkeit zu sehen. Denn er scheint tatsächlich wahre Zuneigung für Menschen empfinden zu können, ebenso wie er auch an sich selber zweifeln kann und anfängt sein Wesen zu hinterfragen. Daran merkt man, dass der Charakter einen deutlichen Wandel durchmacht, doch mich konnte die Umsetzung dessen nicht ganz überzeugen. Man sieht in dieser Staffel weniger den skrupellosen Mörder Dexter, an dem man sich so sehr gewöhnt hatte. Und dadurch, dass er nun auch mit menschlicheren Problemen umgehen muss, ist dieser besondere Hauch verflogen, der mich immer so gereizt hat.
Hinzu kommst noch, dass die zweite Staffel weniger geheimnisvoll ist, weil es die Story einfach nicht hergibt. Man kennt den gesuchten Mörder als Zuschauer eben schon, aber es ist trotzdem sehr interessant zu sehen, wie die Ermittlungen trotzdem spannend gestaltet wurden. An vielen Stallen wurde es für Dexter ziemlich eng und das spitzte sich bis zum Finale immer weiter zu, obwohl ich keinem Moment wirklich daran gezweifelt habe, das es nicht gut für ihn ausgeht.
Was mich sehr gefreut hat, war die Entwicklung der restlichen Charaktere. Debra rückte vor Allem wegen ihrer vergangenen Erlebnisse mehr in den Vordergrund. Aber auch Lieutenant Laguerta (Lauren Vélez), Sgt. Doakes (Erik King) oder auch Dex’ Freundin Rita (Julie Benz) bekommen immer mehr Farbe und werden direkt in die Geschichte eingebunden, was sich in den folgenden Staffeln hoffentlich noch ausweiten wird.
Auf die neuen Charaktere habe ich mit Zwiespalt reagiert. Zum einen hätten wir da Special Agent Lundy (Keith Carradine), der natürlich mehr oder weniger Handlungs tragen ist, mich aber nicht wirklich begeistert aber auch nicht gestört hat. Viel interessanter ist die zweite Neueinführung, Lila (Jaime Murray). Sie spielt für Dexters mentale Entwicklung eine wesentliche Rolle und zu Anfang fand ich es unglaublich faszinierend, wie sie auf ihn wirkte. Nach ein paar Folgen wurde es dann aber zu viel des Guten und ihr Charakter entwickelte sich in eine Richtung, die sie eher lästig erschienen lies. Ich erkannte später nicht mehr von dem wieder, was mich an ihr eigentlich so begeistert hat.
Dexter hat mit der ersten Staffel eben einen riesen Vorsprung eingelegt, der für die zweite Staffel schwer aufzuholen war. Das erlebe ich leider ziemlich oft bei zweiten Staffeln und habe bei einer so großartigen Serie gehofft dies vermeiden zu können. Trotzdem konnte das Finale wieder einiges wettmachen, weil sich von der Intention her gewisse Parallelen zum Finale der ersten Staffel ziehen lassen, was ich sehr interessant fand. Außerdem meine ich zu erkennen, das Dexter so langsam wieder zu sich findet und die dritte Staffel nur noch besser werden kann…