Capcoms Dämonenjäger-Reihe zählt weltweit auch nach 18 Jahren noch zu den populärsten IP's im Spiele-Sektor. Eine kurze Zusammenfassung der Reihe findet ihr in unserem Serien-Check zu Devil May Cry. Zahlreiche Merchandise Artikel, Cosplayer auf allen möglichen Messen und eben auch die schlichten Verkaufszahlen der einzelnen Titel untermauern diesen Eindruck. Die Veröffentlichung des letzten Hauptteils ist jedoch mittlerweile satte elf Jahre her. Schuld daran ist Ninja Theory, die DmC - Devil May Cry als Auftragsarbeit von Capcom erhielten und einen Reboot der Saga anstrebten, wodurch die Hauptgeschichte zum Erliegen kam. Es folgten Portierungen und HD-Remaster Collections für die sechste und siebte Konsolengeneration, jedoch kein neues „echtes" Devil May Cry. Mit Erscheinen des fünften Teils erfahren wir also nun endlich wie die Geschichte rund um das außergewöhnliche Dämonenjäger-Team weiter geht. Der Serien-Veteran Hideaki Itsuno, der bereits eine führende Position bei der Entwicklung des ersten Teils inne hatte, ist nun Hauptverantwortlicher für Devil May Cry 5. Und wer, wenn nicht er, sollte wissen wie man die Geschichte um die weinenden Dämonen fortsetzen sollte? Ob ihm und seinem Team diese anspruchsvolle Aufgabe gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Dante und sein Team von Sonderlingen
Zirkusdompteur V
Dieser erinnert etwas frappierend an Adam Driver oder wie ihn mehr Leute kennen werden - Kylo Ren. Das Spiel lässt euch über seine Absichten und Fertigkeiten lange Zeit im dunklen tappen. So wirkt V sehr gebrechlich und ist ständig nur humpelnd und mit Stock unterwegs. Selber hat er nicht die Möglichkeit sich zu verteidigen. Zum Glück hat der gute gleich drei treue Helfer zur Seite, die seine Drecksarbeit für ihn erledigen. Griffon und Shadow sind dabei die beiden Haupthelfer von V. Griffon ist ein dämonischer Falke, der Feinde mit Blitzen beschießt oder sie im Sturzflug angreift. Er ist es auch, der V seinen Doppelsprung ermöglicht. Shadow ist ein imposanter schwarzer Dämonen-Panther der eure Gegner recht klassisch mit Klauen und Zähnen in die Mangel nimmt. Die Schmusekatze fungiert jedoch auch als Reittier. Das Gameplay mit V ist durch diese ungewöhnliche Konstellation natürlich gänzlich anders als mit Nero oder Dante. Im Kampf steuert ihr hauptsächlich V, müsst aber dabei den Gegner möglichst aus dem Weg gehen. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt: Haben eure Helferlinge Feinde genügend geschwächt, muss V ihnen letztlich den Todesstoß versetzen.
Das lockert die Kämpfe noch einmal auf, da man ständig die Gebiete beobachten muss um bei einer Exekution schnell reagieren zu können. Griffon und Shadow sind die X -bzw. Y-Tasten zugewiesen, womit ihr die beiden auf eure Gegner hetzt. Durch den Einsatz einer Art Wut-Anzeige könnt ihr Spezialangriffe -und Kombos durchführen oder die beiden jeweils auch alleine kämpfen lassen, was besonders viel Schaden und Style verursacht. Setzt ihr alle drei Balken eurer Wut ein, könnt ihr Nightmare rufen - euren dritten Begleiter aus der Unterwelt. Dieser ist eine monströse Gorilla-artige Gestalt, die einfach zermosht was ihr vor die Fäuste kommt. Die Integration von V als neue Figur gelingt Capcom damit hervorragend. Es macht einfach Spaß mit V und seinen Dämonen mal so ganz anders gegen die fiesen anderen Dämonenviecher zu kämpfen.
Nero und Dante - Da weiß man was man kriegt
Arena-Kämpfe, Geschicklichkeit und ein paar Rätsel
In Punkto Leveldesign war man bei Capcom allerdings nicht ganz so kreativ und fleißig. Wer die Reihe kennt, wird hier nicht viele Unterschiede zu den Vorgängern bemerken. Anders sieht das Ganze bei der Präsentation im Allgemeinen aus. So wird das Spiel sehr oft von Videos unterbrochen. So hangelt ihr euch von Arena zu Arena und schaut euch zwischendrin immer mal wieder ein paar Video-Cutscenes an. Diese sind dank der schicken RE Engine dafür äußerst ansehnlich. Im übrigen wie der Rest des Spiels. Zwar finden sich in jedem Level auch mal etwas unschönere Areale, was vor allem an teils sehr kruden Texturen liegt - unterm Strich ist Devil May Cry 5 optisch aber sehr zufriedenstellend. Besonders die Charaktermodelle sind fein herausgearbeitet und bieten ordentlich Eyecandy für den Zuschauer. Getestet haben wir die Xbox One (X) Version. Während des Effektgewitters auf dem Bildschirm blieb auch die Bildrate erfreulich flüssig, so dass ihr während der hektischen Action immer die volle Kontrolle auf eurer Seite behaltet. Sonst freuen sich Serienveteranen darüber, dass Capcom an Devil May Cry 5 nicht zu viele Experimente gewagt hat. Es sind vor allem die vertrauten Kleinigkeiten, wie die gewohnte Steuerung, die abermals versteckten geheimen Räume inkl. der Herausforderung und dem wieder fantastischen Japano-Industrial-Soundtrack die Devil May Cry 5 zu der Fortsetzung machen, die sich viele Fans erhofft haben.