Die diesjährige Göteborger Buchmesse Bok & Bibliotek sollte nicht nur dem schwedischen Publikum die Vielfalt und die Reichhaltigkeit der deutschsprachigen Literatur aus Österreich, der Schweiz und Deutschland vorstellen, sondern auch bisher unveröffentlichten Autoren einen Einstieg in den schwedischen Buchmarkt bieten. Die Hoffnung mancher Jungautoren war daher auch einen Verleger in Schweden zu finden, der ihre Kunst zu schätzen weiß.
Doron Rabinovici (Österreich)
Unter den anwesenden deutschsprachigen Autoren waren einige, die bereits übersetzt wurden, wenn auch die meisten nur von kleineren Verlagen, die ein sehr enges Publikum ansprechen, wobei Anna Mitgutsch, Ferdinand von Schirach und Malinda Nadj Abonji die Ausnahmen waren, die bereits vor der Buchmesse Zugang zu den größeren schwedischen Verlagen gefunden hatten. Die Mehrheit der etwa 30 anwesenden deutschsprachigen Autoren war jedoch dem schwedischen Publikum bisher unbekannt.
Peter von Matt (Schweiz), Felicitas Hoppe (Deutschland)
Die Bücher der anwesenden Autoren zeigten mit Sicherheit die Bandbreite der deutschsprachigen Literatur, aber man musste sich die Frage stellen, ob die Verlage die Autoren und Bücher auch nach dem Aspekt der Übersetzbarkeit ausgewählt haben oder mehr in der Hinsicht zu zeigen wie ausgefeilt die deutsche Sprache sein kann. Ein Buch, das die deutsche Kritik mit Kusshand akzeptiert, muss kein Buch sein, das sich dann auch in die schwedische Sprache übersetzen lässt, denn man muss bei einem Buch nicht nur an die sprachlichen Schranken denken, sondern auch an die kulturellen.
Anna Mitgutsch (Österreich)
Bereits das Buch „Nytt på tyska Nu“, das während der Messe kostenlos verteilt wurde, zeigte an gut übersetzbaren Werken zahlreiche Grenzen der Übersetzung, da die Übersetzer zu sehr an den Worten und der deutschen Satzstruktur hingen als eine flüssige Übersetzung zu schaffen, die jeder Schwede mit großer Freude lesen will. Um die deutschsprachige Literatur einem schwedischen Publikum schmackhaft zu machen, so muss das übersetze Werk deutsche Mentalität in schwedischen Formulierungen vermitteln und keine steife Übersetzung nach Lehrbuch.
Angelika Reitzer (Österreich)
Auffällig am deutschen Stand war auch die Anzahl deutschsprachiger Kriminalromane, die von deutschsprachigen Besuchern der Buchmesse auch sehr begehrt waren. Aber wird ein Land mit so vielen Autoren von Kriminalromanen wie Schweden, das jedes Jahr zahlreiche Übersetzungen nach Deutschland verkauft, ernsthaft eine deutsche Lizenz kaufen, wenn der Krimi nicht wirklich über das schwedische Niveau hinausreicht? Leider zeigten die deutschsprachigen Verlage während der Messe, dass es noch ein weiter Weg ist um kulturelle Schwellen der verschiedenen Länder wirklich zu überwinden.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
Doron Rabinovici (Österreich)
Unter den anwesenden deutschsprachigen Autoren waren einige, die bereits übersetzt wurden, wenn auch die meisten nur von kleineren Verlagen, die ein sehr enges Publikum ansprechen, wobei Anna Mitgutsch, Ferdinand von Schirach und Malinda Nadj Abonji die Ausnahmen waren, die bereits vor der Buchmesse Zugang zu den größeren schwedischen Verlagen gefunden hatten. Die Mehrheit der etwa 30 anwesenden deutschsprachigen Autoren war jedoch dem schwedischen Publikum bisher unbekannt.
Peter von Matt (Schweiz), Felicitas Hoppe (Deutschland)
Die Bücher der anwesenden Autoren zeigten mit Sicherheit die Bandbreite der deutschsprachigen Literatur, aber man musste sich die Frage stellen, ob die Verlage die Autoren und Bücher auch nach dem Aspekt der Übersetzbarkeit ausgewählt haben oder mehr in der Hinsicht zu zeigen wie ausgefeilt die deutsche Sprache sein kann. Ein Buch, das die deutsche Kritik mit Kusshand akzeptiert, muss kein Buch sein, das sich dann auch in die schwedische Sprache übersetzen lässt, denn man muss bei einem Buch nicht nur an die sprachlichen Schranken denken, sondern auch an die kulturellen.
Anna Mitgutsch (Österreich)
Bereits das Buch „Nytt på tyska Nu“, das während der Messe kostenlos verteilt wurde, zeigte an gut übersetzbaren Werken zahlreiche Grenzen der Übersetzung, da die Übersetzer zu sehr an den Worten und der deutschen Satzstruktur hingen als eine flüssige Übersetzung zu schaffen, die jeder Schwede mit großer Freude lesen will. Um die deutschsprachige Literatur einem schwedischen Publikum schmackhaft zu machen, so muss das übersetze Werk deutsche Mentalität in schwedischen Formulierungen vermitteln und keine steife Übersetzung nach Lehrbuch.
Angelika Reitzer (Österreich)
Auffällig am deutschen Stand war auch die Anzahl deutschsprachiger Kriminalromane, die von deutschsprachigen Besuchern der Buchmesse auch sehr begehrt waren. Aber wird ein Land mit so vielen Autoren von Kriminalromanen wie Schweden, das jedes Jahr zahlreiche Übersetzungen nach Deutschland verkauft, ernsthaft eine deutsche Lizenz kaufen, wenn der Krimi nicht wirklich über das schwedische Niveau hinausreicht? Leider zeigten die deutschsprachigen Verlage während der Messe, dass es noch ein weiter Weg ist um kulturelle Schwellen der verschiedenen Länder wirklich zu überwinden.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin