Unser Leser Frank G. ist begeisterter Motorradfahrer. Gemeinsam mit Freunden plante er dieses Jahr eine Tour zur “Isle of Man”, der berühmten Rennstrecke, ein Traumziel für Motorradfahrer. Am fünften Tag der Tour passierte ihm allerdings ein Missgeschick. Er stürtzte beim Anhalten so unglücklich, dass professionelle Hilfe nötig wurde. Die Tour war zu Ende, ein Schien- und Wadenbeinbruch bedeutete Ambulanz, Krankenhaus und OP , später dann Rücktransport mit dem ADAC.
Erst ein doppelter Schienbeinbruch in England – Dann Spiessroutenlauf wegen Nachsorge in Deutschland – Foto: © politropolis.de
Frank, was bringt Dich denn so in Rage? OP und Versorgung im Ausland, -Rücktransport usw.- war doch scheinbar alles in bester Ordnung, oder?
Das schon, das muss ich mal lobend sagen, auch der ADAC hat da sehr geholfen. Aber hier in Deutschland funktionieren offensichtlich noch nicht mal mehr die simpelsten Dinge. Gerade habe ich über eine Stunde eine Liste an Ärzten abtelefoniert, um irgendeinen Mediziner zu finden, der mich überhaupt weiterbehandelt!
Wo war denn das Problem?
Es nimmt einfach keiner mehr Patienten an! Was mich so aufregt ist, die Krankenkassen protzen mit Rekordgewinnen, doch dafür müssen wir immer mehr selber bezahlen. Der Dank: Die Beiträge steigen Jahr für Jahr. Immer mehr kleine Praxen machen dicht weil sie bei den ganzen Beschneidungen der Kassen nicht mehr existieren können. Und die grossen Gemeinschaftspraxen nehmen keine neuen Patienten mehr an, weil sie total überlaufen sind. Ich hatte keine Wahl, schließlich humpelte ich zu einer Notaufnahme.
Heutzutage ist man gestraft wenn man krank ist. Wenn man ne Woche nach einer Operation dann in die Notaufnahme geht, um mal einen Verbandswechsel und einen Blick auf die Wunde zu bekommen muss man sich auch noch dafür rechtfertigen! Danke ihr Lieben Volksausbeuter, dass ihr uns immer mehr [... [zensiert] …] und wir egal für welche Leistung, die wir von dieser “Solidargemeinschaft” mal benötigen auch noch ein schlechtes Gewissen und Vorwürfe kassieren. Gute Nacht Deutschland!
Lustigerweise ist heutzutage in dieser Hinsicht fast egal wie du versichert bist. Ich bin Privat versichert, aber das scheint heutzutage auch völlig “wurscht” zu sein. Na ja immerhin gibts in der Hinsicht keine Zweiklassen Medizin mehr.
In England kümmerte man sich vorbildlich und freundlich um mich und meine Freundin. Man hatte immer ein nettes Wort für uns und betreute sie ebenfalls. Professionell und zuvorkommend war auch die Abwicklung durch den ADAC, der trotz des ganzen Stresses bei der dem Roadracing-Events der Saison, der Tourist Trophy (TT) auf der “Isle of Man” alle Hände voll zu tun hatte. Zurück in Deutschland hat mich der Alltag der medizinischen Versorung regelrecht geschockt und enttäusch war ich auch von der unfreundlichen Behandlung zu Hause. Ich weiss nicht, ob es was hilft, dass ich mir mal Luft gemacht habe, aber vielleicht liest es ja jemand aus dem “System” und denkt drüber nach.
es regte sich auf: Frank G.
Die Red. wünscht Frank “Gute Besserung”. Auch für seinen Hals.
.
Leser-Telefon:
Sagen Sie Ihre Meinung! Ihr Leser-Telefon: +49 (0) 2779-216 658
Sie können Ihre Meinung/Anregungen ebenso über das “Kommentar-Formular” einsenden.
Quellen – weiterführende Links
“Scheinbeinbruch” Foto: © politropolis.de / Bianca Doninger