Deutschlandfunks Medienquartett: Einmal mehr Ablenkung und Desinformation

Kommentar zur DLF-Sendung “Medienquartett live aus Berlin”. Es diskutierten am 26.9.2014 ab 19.15 “Deutschlands Beste”

MedienKritik

Gesteuerte Medien – Längst weiss das Publikum was gespielt wird – Foto: © politropolis.de

Geschlagene 25 Minuten salbaderten vier Medienleute im DLF über “Skandale und frisierte Fakten”, ehe wenigstens einer von ihnen den ARD-Propaganda-Leak (1) ansprach. Manipulierte Zuschauer-Umfragen für billige TV-Shows waren ihnen wichtiger, als zynisches Verzerren der Wahrheit -etwa das Totschweigen des Massenmordes von Odessa, der faschistischen Paramilitärs in der Ukraine, der Hintergründe der Morde vom Maidan usw. (obgleich dies viel mehr Zuhörer interessiert haben dürfte). Die versammelte “Creme de la Creme” der Medienfachleute fragte sich dafür langatmig, ob etwa Tierbilder an den Anfang einer TV-Show sollen oder ob Ostfriesen- oder Bauernwitze besser seien.

Es war der freie Journalist Hajo Schumacher, der schließlich das Thema ansprach. Ein ZDF-Programmdirektor, eine rbb Programmdirektorin und sogar eine Direktorin des berühmten  Grimme Instituts waren in Sachen Medienkompetenz und -ethik völlig überfordert. Alle wiegelten sie die Kritik des Programmbeirats (2) an der ARD-Propaganda bzw. Tendenz-Berichterstattung zur Ukraine-Krise ab, schoben sie auf “Internet-Trolle” und russische Propaganda. Keiner der vier ging auch nur auf ein einziges der gut begründeten Argumente des Programmbeirats ein. Alle beschränkten sich darauf, die Kritik pauschal zurück zu weisen -es gab keinen Hinweis, dass sie den Bericht überhaupt wirklich gelesen hatten.

Stattdessen endloses, ödes Gelaber über “Deutschlands Beste”, “21 Dinge, die man in Berlin erlebt haben muss” und “Hessens spannendste Brücken”: Bei diesen billigen Shows musste sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen vor Wochen zu Manipulationen bekennen, was großes Medien-Tratra auslöste -in Medien die jedoch zur verzerrten Kriegsberichterstattung ängstlich schwiegen.

Das Thema des DLF-Medienquartetts war: Frisierte Fakten und Skandalspiralen: Medien in der Glaubwürdigkeitskrise”.

“Da wurden eigene Moderatoren auf vordere Plätze gehievt, Abstimmungsergebnisse für unglaubwürdig erklärt oder aus sendungsdramaturgischen oder redaktionellen Gründen ad acta gelegt ,” empörten sich die öffentlich-rechtlichen Medienfachleute über die Show-Pannen.  Und stellten sich ausführlich die brennenden Fragen: Inwiefern haben Sender durch derartige Manipulationen sogar Schaden genommen? Wie ist es um die Glaubwürdigkeit öffentlich-rechtlicher Sender bestellt?

Schaden haben sie eher durch so einen feigen Haufen von ausweichenden Statements genommen -dass wenigstens ein Journalist mit Rückgrad anwesend war, der das Thema wenigstens ansprach, ist nicht das Verdienst der Anstalten. Die drei anderen hätten auch den kläglichen Rest der jämmerlichen Sendung noch mit Pferdebildern, die eben an den Anfang einer Sendung gehören und daher Manipulationen der Liste rechtfertigen, vollgelabert. Man war sich aber in der Beurteilung einig, dass eine Vorspiegelung falscher Zuschauer-Beteiligungschancen falsch war. Die Journalisten bzw. Showmaster hätten mehr Selbstbewusstsein zeigen sollen und die Listen einfach als Ergebnis ihrer eigenen großartigen Fachkompetenz präsentieren sollen.

Als Zuhörer dieser DLF-Radiosendung kann man nur mit Kopfschütteln zurückbleiben: Das einzig grandiose dieser Menschen scheint ihre an Größenwahn grenzende Arroganz zu sein. Glauben diese Damen und Herren Funktionäre, dass die Menschen zu dumm sind, den Bericht des Programmbeirats im Netz zu finden? Glauben die Medienmandarine sie könnten alle Welt für immerdar täuschen, belügen oder mit ihrem selbstherrlichen Gelaber einlullen?

ein Kommentar von Daniela Lobmueh

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Quellen – weiterführende Links

 Foto: © politropolis.de

(1) ARD-Ukraine-Propaganda: Klatsche vom Programmbeirat
(2) siehe: heise.de – Ukraine-Konflikt: ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik

Im Medienquartett live aus Berlin diskutierten am 26.9.2014 ab 19.15 Uhr:
Dr. Frauke Gerlach, Direktorin Grimme Institut
Hans Janke, ehemaliger stellvertretender ZDF-Programmdirektor
Dr. Claudia Nothelle, rbb Programmdirektorin
Dr. Hajo Schumacher, Journalist
Moderation: Christian Floto


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