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Berlin kämpft nicht nur mit der City-Tax, sondern zunehmend auch mit Bettwanzen, egal ob in Privatwohnungen oder im Luxushotel. Sie kommen mit internationalen Touristen nach Deutschland, wo die Parasiten bereits als ausgerottet galten.
Rund 16 mal pro Woche müssen die Kammerjäger in der Hauptstadt ausrücken, um Hotelzimmer und Wohnungen von den Schädlingen zu befreien – ein neuer Rekord für Berlin. Die Zahlen haben sich seit 2007 fast vervierfacht, berichten Medien wie „Der Spiegel“.
Dass die Bettwanze wieder vermehrt in Deutschland vorkommt, liegt wohl an den vielen Reisenden aus aller Welt: Der Berliner Verband der Schädlingsbekämpfer vermutet, dass sie dadurch aus anderen Ländern eingeschleppt werden. Manchmal bekommen Kammerjäger sogar Anrufe von Reisenden aus dem Urlaub – wenn im Urlaubsbett Bettwanzen waren. “Dann holen wir die Koffer am Flughafen ab”, sagt Mario Heising, Vorstand beim Berliner Verband der Schädlingsbekämpfer. Dem Reisenden wird frische Kleidung empfohlen, sein Gepäck tiefgefroren. Denn gegen Bettwanzen helfen neben Chemikalien nur Temperaturen unter minus 18 Grad oder über 55 Grad, berichtet der Experte.
Beim Berliner Hotel- und Gaststättenverband spricht Geschäftsführer Thomas Lengfelder in puncto Bettwanzen von “vereinzelten Fällen” in Hauptstadt-Herbergen. Eine Zunahme konnte man aber in den vergangenen Jahren nicht beobachten. Allerdings gibt es keinerlei Statistiken zu diesem Thema bei dem Hotelverband.
Nach dem Zweiten Weltkrieg galten die Schädlinge in Deutschland durch den Einsatz heftiger Chemiekeulen als ausgerottet. Doch Bettwanzen können sich schnell wieder verbreiten: Es reicht schon, dass ein Hotelgast ein paar winzige Eier mitbringt, die an Schuhen, Handy oder der Gürtelschnalle haften.