Heute ist Internationaler Kindertag – und doch gibt es wahrlich keinen Grund zu feiern. Schließlich werden weltweit mehr als 700 Millionen Kinder – und damit ein Viertel aller Jungen und Mädchen – ihrer Kindheit beraubt. Warum das so ist, hat Save the Children aufgeschrieben und zum heutigen Kindertag veröffentlicht. Der Bericht Geraubte Kindheit untersucht dabei die Lebensbedingungen von Kindern in 172 Ländern anhand von acht Indikatoren. Schön ist das nicht zu lesen, um nicht zu sagen: Es ist tieftraurig. Was soll ich sagen? Vor dem Hintergrund dieser Lebenswirklichkeit mutet der Zwist um das Datum des Kindertages schon fast zynisch an. Dabei kann es gar nicht genug Kindertage geben, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Opa jedenfalls wird dies am 20. September (Weltkindertag) tun und am 20. November (Internationaler Tag der Kinderrechte) und an allen anderen Tagen, an denen er dies für nötig hält. Denn, und auch das ist nicht gerade erbaulich, Deutschland liegt beim Ranking nur auf Platz zehn. Da ist also auch noch genügend Luft nach oben.
Sanjana, gerade einmal fünf Jahre alt, muss im Müll eines Slums am Standrand von New Dehli nach recycelbarem Material suchen. Sieht so Kindheit aus? © CJ Clarke / Save the Children