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Deutschland nach der Schlecker-Pleite
Gut zwei Jahre nach der Schlecker-Pleite haben die Sender SAT1 und ZDF zwei unterschiedliche filmische Umsetzungen ausgestrahlt. Nachdem ich mir den Zweiteiler “Alles muss raus”, bei dem diese großangelegte Insolvenz sehr zuckersüß umgesetzt wurde, angetan habe, frage ich mich: Wie geht es Deutschland nach der Schlecker-Pleite?
Die Schlecker-Pleite
Die Zahlungsunfähigkeit von Deutschlands größter Drogeriekette bescherte uns nicht nur eine erkleckliche Zahl von schwer vermietbaren Gewerbeimmobilien, sondern auch weit über 20.000 Arbeitslose. Davon waren Anfang des Jahres immerhin noch über 9.000 Menschen ohne Lohn und Brot. Die stolzen Pläne der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen, die ehemaligen Schlecker-Frauen zu Kindergärtnerinnen und Altenpflegerinnen umzuschulen, kam – so unbegreiflich dies auch scheinen mag – bei den Betroffenen gar nicht gut an. Ich habe aber von einem Fall gehört, bei dem eine ehemalige Schleckermitarbeiterin die versprochene Umschulung zur Erzieherin bei der Ursel persönlich eingeklagt hätte.
Auch über die gesendeten Verfilmungen, besonders über die humorische Interpretation “Schlikkerfrauen” von SAT1, zeigten sich die Schlecker-Frauen nicht so sehr erfreut.
Die Gewinner der Schlecker- Pleite
Zu den Gewinnern der Schlecker-Pleite gehört mit Sicherheit die Familie Anton Schlecker. Der zurückgezogen lebende Ex-Konzernchef wird weiterhin unbehelligt seine gesammelten Oldtimer polieren.
Gewonnen haben natürlich auch sämtliche Niedriglohnbranchen, weil sie nun über noch mehr williges, billiges Personal verfügen dürfen.
Ein in meinen Augen verdienter Gewinner ist die Handelskette DM, die nicht nur ein gutes Sortiment, sondern auch noch prima Betriebsklima aufweist und natürlich auch die Firma Rossmann, die kurzzeitig darüber öffentlich nachdachten, den insolventen Schlecker zu übernehmen.
Und natürlich sind nun auch etliche Supermärkte über die höheren Umsatzzahlen bei Waschpulver und Shampoo zufrieden.
In Österreich freut sich ganz besonders www.bipa.at, die nachdem der örtliche Schlecker-Nachfolger Dayli im letzten Jahr pleite gegangen ist, zu den hiesigen Top-Drogerien zählen dürfte.
Fazit:
Deutschland steht nach der Schlecker-Pleite nicht allzu schlecht da. Zumindest scheint bei uns die Versorgung an Drogerieartikeln flächendeckend gewährleistet zu sein.
Die Verlierer sind natürlich immernoch die ehemaligen Mitarbeiter und übrigens: unter den Schlecker-Frauen soll es auch ein paar Männer geben.