Deutschland lieferte U-Boote nach Israel - Deutsche Teilschuld am eskalierenden Konflikt?

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Ein israelisches U-Boot der Dolphin-Klasse, Reuters/BAZ RATNER

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich … Ihr kennt den Spruch ja…
Wenn ich heute die ver­lo­ge­nen Statements unse­rer Qualitätsjournallie lese; wie sie sich die Mäuler zer­reis­sen um die U-Boote, die Deutschland nach Israel lie­ferte. Wie sich unsere Politiker nun ver­su­chen, die schwar­zen Peter zuzu­schie­ben… es ist kaum noch erträg­lich.

Der Postillion fasst es in einem Absatz: “Bundesweit herrscht große Empörung, nach­dem der Spiegel in sei­ner aktu­el­len Ausgabe ent­hüllt hat, dass Israel deut­sche Waffen als Waffen miss­braucht – womög­lich sogar für Krieg. Dadurch wurde der weit­ver­brei­tete Glaube, dass Waffen ledig­lich zu Dekorationszwecken, als Briefbeschwerer oder als exo­ti­sches Sexspielzeug die­nen, stark beschä­digt.”
Auch ich habe ja bereits ver­mu­tet, dass einige der Entscheider davon aus­gin­gen, dass es sich um Spielzeug han­deln muss.

Was ich bei der gan­zen Debatte am wider­lichs­ten finde? Dass die Opposition, nament­lich die SPD und die Grünen, nun mit Schaum vor dem Mund Aufklärung for­dern. Ich weiß, Opposition muss sol­ches tun. Allerdings: es war die Schrödersche neo­li­be­rale Regierung, die die­sen Waffendeal ein­ge­fä­delt hat. Aber so etwas ver­gißt sich schnell. Zumal, wenn man aus der Politik in die Wirtschaft gewech­selt ist.

Ein paar deut­li­che Worte dazu fin­det auch Jakob Augstein bei SPON:

Deutschland den Bau von bis­lang sechs Schiffen mit mehr als einer Milliarde Euro sub­ven­tio­niert, die ers­ten bei­den Schiffe wur­den ein­fach ver­schenkt, und auch für das sechste Schiff wird die Zahlung des israe­li­schen Anteils erst ein­mal gestun­det – was am Ende bedeu­ten wird, dass das Geld aus Deutschland kommt.
Die Regeln der guten Haushaltspolitik und der markt­wirt­schaft­li­chen Ordnung, auf die sich die Merkel-Regierung gerne beruft, sind außer Kraft gesetzt. Pech für die Schlecker-Frauen: Mit Putzmitteln und Körperpflegeprodukten lässt sich kein Krieg füh­ren. Würde der Staat Israel für die Durchsetzung sei­ner macht­po­li­ti­schen Interessen auf Zahnpastatuben set­zen und nicht auf Atomraketen, die beruf­li­che Zukunft von rund 13.000 Drogistinnen wäre sicher.

Und die deut­lichs­ten aus der Sicht derer, die mit Waffen dea­len, die (wie nicht anders zu erwar­ten) Financial Times Deutschland. Soviel Unverfrorenheit muss man erst mal kön­nen:

U-Boote wer­den nicht gegen Palästinenser ein­ge­setzt, son­dern die­nen der Abschreckung, etwa in Richtung Iran. Ob sie Atomwaffen tra­gen kön­nen oder nicht, ist dabei doch zweit­ran­gig, die Debatte dar­über daher lächer­lich. Auch dass Israel über Nuklearwaffen ver­fü­gen dürfte, ist doch nicht neu.

Über­setzt heißt das etwa: Uns doch scheiss­egal, was mit den U-Booten pas­siert. Hauptsache, wir ver­die­nen dran. Und noch gleich­gül­ti­ger, wer das bezahlt; ob der Staat Israel oder die deut­schen Steuerzahler. Hauptsache, wir machen unse­ren Reibach.

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich …

Nic


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