Deutschland Kollateralschaden der US-Politik?

Die von den USA inszenierte Krise um die Ukraine zielt zwar zunächst vordergründig gegen Russland, sie muss aber auch im Zusammenhang mit ihren geopolitschen Plänen und Aktivitäten gesehen werden.

Obama macht der EU mit Hilfe seines Counterparts Putin Angst. Die USA machen durch erhöhten verbalen Druck auf Russland indirekt ihren europäischen Bündnispartnern Angst. Diese Angst zwingt sie brav und zuverlässig unter den Schutz der US-gesteuerten NATO. Wenn die Schafe wissen, dass um sie der Wolf kreist, dann beginnen sie ihren Schäferhund zu lieben…

Sanktionen der Europäer sollen Russland, aber auch ihnen selbst Schaden zufügen und die USA wollen der politisch und wirtschaftlich lachende Dritte in diesem bösen Spiel sein. Willfähige US-Statthalter wie die Frau Merkel schneiden sich artig ins eigene Fleisch…

Die heimlich verhandelte TTIP, die Transatlantische Handels- und Investitions-Partnerschaft, soll alle Handelshemmnisse zwischen Europa und den USA auf das niedrigere US-Niveau absenken um die hoffnungslos ins Hintertreffen geratene US-Wirtschaft überhaupt erst wieder zu einem wettbewerbsfähigen Partner zu machen.

Dazu ist die flächendeckende Absenkung aller Qualitätsstandards auf US-Niveau bedingende Voraussetzung! Das gilt für technische wie wirtschaftliche, medizinische, ernährungsbiologische und Gentechnische Normen. Sie alle würden auf einen Schlag auf US-Niveau gesenkt.

Der in Jahrzehnten innovativer und kostspieliger Forschungsarbeit erworbene Vorsprung der deutschen und europäischen Wirtschaft wäre über Nacht eliminiert. Ein extremer Schaden, besonders für die deutsche Wirtschaft!

Gleichzeitig verfolgen die USA in Asien eine ganz ähnliche Politik unter dem TTP-Zeichen, der Transpazifischen Handels-Partnerschaft. Hier wird China ausgeklammert, genauso wie bei TTIP in Europa Russland ausgeklammert wird.

Welches europäische Land ist derzeit im Handel mit den beiden künftigen Paria-Staaten Russland und China die erste Adresse?
Richtig, es ist Deutschland!

Was die USA wollen ist bildlich ausgedrückt die Handelsströme zwischen Europa und Eurasien zu kappen, und durch TTIP und TTP die Richtung der Handelsströme umzukehren.
Die Waren sollen nicht aus Europa und Asien in die USA fliessen und schon gar nicht zwischen Europa und Eurasien fliessen, sondern aus den USA nach Europa UND Asien.

Man kann sich das bildlich wie ein “V”, wie in Victory vorstellen, an dessen unterem Winkel die USA sitzen und von dort aus separaten Handel treiben mit Europa und Asien, die wiederum bedingt durch Zollschranken, wenig oder kein direktes Geschäft hätten. Wir dürfen getrost annehmen, dass eine solche Konstellation auch das Überleben des US-Dollars auf absehbare Zukunft sichern würde.

Dieser heimlich ausgehandelten Pläne hätten Folgen deren Tragweite für unsere Wirtschaften in Europa, speziell in Deutschland, überhaupt nicht abgeschätzt werden können! Da alles unter strenger Geheimhaltung ausgeheckt wird, dürfen wir wohl getrost annehmen, dass die Europäer über die TTP-Verhandlungsinhalte der USA mit den Asiaten nicht informiert sind. Diese sind aber in allen Fällen relevant für Europa. Das Gleiche gilt umgekehrt für die Relevanz von TTIP für die Asiaten. Nur einer hat stets den vollen Überblick, die USA.

In diesem Sinne ist die Headline dieses Beitrags “Deutschland Kollateralschaden der US-Politik?” noch nicht einmal eine meiner üblichen Übertreibungen…


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