Haben auch Sie nach den jüngsten Terrorwarnungen des Bundesinnenministers Angst vor einem Terroranschlag? Dann zittern Sie wahrscheinlich auch den ganzen Tag aus Angst davor, irgendwann durch einen Blitzschlag bei Gewitter zu sterben. Die Chance, bei einem Blitzschlag ums Leben zu kommen, ist in europäischen Industrienationen allerdings größer als die Chance auf Tod bei einem Terroranschlag. Schauen wir uns die Terrorwarnung des Bundesinnenministers einmal genauer an, dann wird klar, warum diese genau jetzt verbreitet wurde. Denn der Blick des Stimmviehs muss von der wahren Lage abgelenkt werden – und der Trick der Regierung funktioniert offenkundig prächtig.
Quelle: Kopp Verlag
Deutsche Journalisten schüren gerade die Terrorhysterie. Unter Berufung auf die deutschen berichten jetzt auch ausländische Journalisten, an Bord einer Air Berlin Maschine sei im namibischen Windhuk eine Bombe in einem Koffer gefunden worden. Angeblich wurde ein Sprengstoffanschlag auf die deutsche Maschine in letzter Minute vereitelt. In Wahrheit war das Gepäckstück aber gar nicht ausdrücklich für die deutsche Maschine bestimmt: Es wurde vielmehr in einer Gepäckhalle entdeckt, hatte keinen Aufkleber für einen Zielflughafen und es ist auch nicht in die deutsche Maschine verladen worden. Einzig Bundesinnenminister Thomas de Maiziere behauptet tausende Kilometer entfernt in Berlin, das verdächtige Gepäckstück sollte nach Deutschland gebracht werden. Es spreche vieles dafür, dass der Koffer für München bestimmt war, sagte de Maiziere am Rande der Innenministerkonferenz in Hamburg. Als er das sagte, da hatten Ermittler des BKA gerade erst ein Flugzeug in Richtung Namibia bestiegen. Es waren demnach Spekulationen. Das alles passt gut ins Bild. Denn ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelte, ist derzeit noch absolut unbekannt. In einem herrenlosen Koffer, der in einer Gepäckhalle am Flughafen Windhuk stand, waren einige Kabel und eine Uhr. Der Rest ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels reine Spekulation. Aber das Spekulieren scheint jetzt fester Bestandteil des Schürens einer Terror-Hysterie in Deutschland zu sein.
An deutschen Flughäfen werden derzeit Nacktscanner installiert. Das dient angeblich dem Schutz der Bevölkerung vor dem möglichen Tod durch einen Terroranschlag, sagt jedenfalls die Bundesregierung. In den Vereinigten Staaten vertreten Wissenschaftler derzeit die Auffassung, dass die Chance, durch den Nacktscanner eine Krebserkrankung zu bekommen, ebenso groß sei wie die Chance bei einem Terroranschlag ums Leben zu kommen. Übrigens sieht man auf den Nacktscannern auch Binden und Tampons und die Sicherheitskontrolleure erwägen nun, aus reinen Sicherheitsgründen generell nachzuprüfen, ob es sich wirklich um Binden und Tampons handelt. Wir wollen das alles hier nicht ausweiten, sondern als von den deutschen Medien flächendeckend verschwiegene Fakten einfach nur einmal festhalten.
Konzentrieren wir uns lieber auf die jüngste deutsche Terrorwarnung. Wie schreibt ein deutsches Nachrichtenheft so treffend: »Die Terrorwarnung von Innenminister de Maizière hat eine neue Sicherheitsdebatte ausgelöst. Die Polizeigewerkschaft prangert zahlreiche Versäumnisse an, Politiker von CDU und SPD fordern eine strengere Überwachung per Vorratsdatenspeicherung.«
Halten wir also fest: In der Bundesrepublik gibt es auf einen Schlag ein großes Thema, das Medien und Politik beherrscht. Egal, welchen Radio- oder Fernsehsender die Menschen einschalten, geschürt wird die Angst der Bevölkerung vor einem Terroranschlag. Die gleichen Medien und Politiker, die sich an dieser Debatte beteiligen, haben in ihren Nachrichtensendungen noch nie vor der viel größeren Gefahr gewarnt, beim Blitzschlag ums Leben zu kommen. Warum also gibt es genau jetzt wie das Stakkato eines Maschinengewehres die auf die Bürger einprasselnden Terrorwarnungen?
Schauen wir uns einfach einmal an, wann und warum der amerikanische Präsident höchste Terrorgefahren heraufbeschworen und die Bevölkerung vor einem angeblich unmittelbar bevorstehenden Anschlag gewarnt hat (passiert ist allerdings nie etwas), dann keimt schnell die Vermutung, dass Terrorwarnungen in letzter Zeit von westlichen Politikern immer dann ausgesprochen werden, wenn es darum geht, die Bevölkerung von der Diskussion über eine viel schlimmere reale Gefahr abzulenken.
Wegen der lange abzusehenden neuen Irland-Krise drohen die Euro-Zone und auch die EU in absehbarer Zeit auseinanderzubrechen. In Großbritannien wird darüber derzeit mit allen Facetten ganz offen berichtet. Unter den Realisten herrscht Endzeitstimmung in Europa. Befürchtet wird innerhalb der europäischen Regierungen ein Run auf die Bankschalter, sobald offen über die finanziellen Folgen des Irland-Bailouts (weitere PIGS-Länder werden beim Bankrott folgen) gesprochen wird. Sobald der einfache Bürger auf der Straße kapiert, dass der Euro bald viel weniger wert sein wird, hebt er sein Geld ab, kauft Sachwerte oder transferiert es in einer anderen Währung ins Ausland. Seit zwei Jahren schon gibt es in Ländern wie Österreich und Deutschland deshalb Geheimpläne, bei einer weiteren Verschärfung der Krise (wie sie sich jetzt allmählich abzeichnet) die Bankautomaten für einige Tage zu sperren und die Banken zu schließen, die österreichische Zeitung Die Presse schrieb dazu: »Vom Prinzip her will man argentinische und griechische Zustände wie ein Erstürmen von Banken oder eine Massenpanik vermeiden. Die Handlungsanweisungen dafür gibt es nicht erst seit ein paar Wochen, sondern sie wurden bereits zu Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 festgelegt.«
Das alles ist für jeden informierten Bürger offen einsehbar. Die gut Informierten kann man nicht ablenken. Doch die Massen interessiert das alles erst dann, wenn sie tatsächlich vor dem geschlossenen Bankschalter stehen. Die Banken-Rettung in Irland wird die deutschen Steuerzahler nun schon wieder mehr als 15 Milliarden Euro kosten, die Griechenland-Rettung hat die Deutschen mehr als 20 Milliarden Euro gekostet. Das Geld werden die deutschen Steuerzahler nie wiedersehen. Doch es werden weitere Bürden auf die deutschen Steuerzahler zukommen, für Portugal, für Spanien… Da ist es schön, wenn sich das Stimmvieh andere Gedanken macht.
Irgendwann werden auch die dümmsten Deutschen sich die Frage stellen, warum sie allein von 1991 bis 2008 netto 324 Milliarden Euro (!) in die EU-Kassen einbezahlt haben, die heute schlicht weg sind. Mehr noch: Die nun von den Deutschen zu zahlenden Summen werden immer schneller immer größer werden. Deutschland ist der größte Netto-Zahler in der EU. Und Portugal, Irland, Griechenland und Spanien (PIGS-Staaten) waren und sind die größten Nettoempfänger, die am finanziellen Dauertropf vor allem der deutschen Steuerzahler hängen. Sie fordern nun wieder einmal unsere Solidarität. Von 1976 bis 2008 haben die vorgenannten PIGS-Staaten aus EU-Töpfen zusammen insgesamt 287 Milliarden Euro Hilfszahlungen erhalten. Davon hat Deutschland 151 Milliarden Euro bezahlt. Und Deutschland wird nun für viele weitere Milliarden für die PIGS-Staaten bürgen/haften müssen.
Ehe es den Deutschen schwindelig wird und diese den Run auf ihre Konten beginnen, lenkt man sie mit angeblich schlimmen Gefahren ab. Etwa mit dem Schüren der Terror-Hysterie.
Schon im Jahre 1929 gab es in Deutschland 5.867 Verkehrstote auf den Straßen. Und 2009 waren es mehr als 4.000. Im ganzen vergangenen Jahrzehnt sind in ganz Europa nicht 4.000 Menschen bei Terroranschlägen ums Leben gekommen. Aber die von Politik und Medien geschürte Terror-Hysterie lässt eben vergessen, dass es viele Risiken gibt, die von der Geburt an einfach zum Leben gehören. Und mit dem Schüren der Angst vor dem potentiellen Terrorrisiko kann man die in der Realität todsicher auf die Deutschen zukommenden gewaltigen finanziellen Belastungen wunderbar vorübergehend vergessen machen. Bestsellerautor Michael Grandt hat den Deutschen das alles vor wenigen Monaten ganz nüchtern in seinem neuen Standardwerk Der Staatsbankrott kommt aufgeschrieben und die Fakten mit vielen Quellen belegt. Bis zuletzt lenkt die Bundesregierung ab – um des politischen Überlebens Willens eben auch mit Terrorwarnungen.