Einen Besuch wert: Zoo in München
Meine Kinder lieben den Wiener Tiergarten in Schönbrunn. Es gibt ein paar richtige Highlights, die bei unseren Besuchen nicht fehlen dürfen, sonst wäre es eben kein richtiger Ausflug ins Zoo. Also war ich sehr überrascht, als sich beide daran geeinigt haben, dass Tierpark Hellabrunn mindestens genauso toll ist, wie der Tiergarten in Wien.
Ich habe mich über die "kleine" Familienkarte gefreut. Das ist nämlich eine günstige Eintrittskarte für nur EINEN Elternteil mit Kindern. Dieser Dienst wird anderswo noch nicht so oft angeboten, wie er sollte.
Was hier sofort ins Auge fällt, sind die vielen Wassergräber, die das Aussehen des Zoos und der Gehäge mitbestimmen. Und man hat trotz großer Hitze und viel Sonne immer einen schattigen Platz in der Nähe. Es gibt viele Möglichkeiten sich hinzusetzen, rasten, beobachten. Wir treffen sogar einen Vater, der mit seiner kleiner Tochter ein picknick für Puppen veranstaltet. Kurz gesagt: hier im Tierpark ist es gemütlich und keiner - egal welchen Alters - wird wirklich überfordert.
Als erstes sehen wir uns das Aquarium an. Vor allem die Anemonenfische (Nemo) haben wir lange bewundert.
Auch das Affenhaus ist in Hellabrunn großzügig gestaltet. Viele Affenarten kannten meine Kinder nicht und so waren sie sehr gespannt und haben sich anfangs alles ganz genau angeschaut. Doch der richtige Renner in diesem Tiergarten kommt erst später am Nachmittag.
Jetzt ist aber Zeit für ein Mittagsessen.
Nein. Nicht hier. (Zugegeben - ich bin etwas erleichtert, dass es bei uns zu Hause doch nicht wie in einem Affenhaus zugeht.)
Aber hier in diesem Biergarten neben diesem Abenteuerspielplatz lässt sich ganz gut essen.
Nach dem Essen ist Zeit für einen Kaffee. Aber was ist das denn? Wo ist denn ein Cappucino, ein Espresso, eine Melange? Wo bleibt denn mein mit Blümchen verzierter Milchschaum? Kurz drängt ein wenig Heimweh auf die Oberfläche. Hier gibt es die Auswahl zwischen Kaffee und Milchkaffee. Hmmm...
Es ist nicht immer der Kaffee sondern häufiger Bier, was hier in München wirklich ausgezeichnete Qualität (und Geschmack) hat.
Aber ich habe versprochen, Euch die wirklichen Highligts in diesem Zoo vorzustellen. Das waren für uns die Greifvogel- und die Tauben-Show.
Der Turmfalke bei der Greifvogelschau
Der Mitarbeiter des Zoos, der durch die Tauben-Show führt, schaffte es tatsächlich, mit seiner begeisterten und gekonnten Art zu erzählen, aus den Tauben die spannendsten Tiere der Welt zu machen. Wir haben Tauben bei einem rotierenden Sturzflug bewundert und ein paar Aaahs und Oooohs fallen lassen, als ein Schwarm von Tauben Musik mit in Gefieder angebundenen Pfeifen gemacht hat. (Ja, wir sind ziemlich leicht zu beeindrucken)
In einem solchen Wagen werden die Tauben zur Vorführung gebracht. Da sie in diesem Wagen auch immer gefüttert werden, kehren sie nach ihrem Flug (meistens) auch sicher zurück.
Zu den Raritäten hier im Zoo zählen übrigens die Przewalskipferde, die wir bereits aus Prag kennen. Es ist die einzige wilde Pferdeart, die in ihrer Form bis in die heutige Zeit überlebt hat. 1969 wurde das letzte Przewalski-Pferd in der freien Laufbahn gesichtet. Und nach dem zweiten Weltkrieg waren sie auch in den Zoos fast ausgestorben.
In München kann man die Tiere nicht nur bewundern, sondern manche davon auch füttern. Dafür gibt es in den Automaten spezielles Futter. Einige Tiere haben bereits gelernt, sich selbst zu bedienen.
Fazit:
Der Tierpark Hellabrunn in München gehört zu den Schönsten, die wir in Europa besucht haben. Auch der Service und das Angebot im Tierpark sind vielfältig, erschwinglich und ganz in Ordnung. Unsere Kritik gehört nur den Preisen für nichtalkoholische Getränke. Einige Trinkbrunnen, so wie man sie aus anderen europäischen Städten kennt, würden das wohlbefinden im Zoo besonders an heißen Tagen steigern.