Deutsches Designmuseums Beteiligungsfalle

Von Designkritik @designkritik

Ups! Einige Wochen nach der klangvollen Verlautbarung des Vorhabens eines “deutschen Designmuseums” und des Aufrufes des Rats für Formgebung, sich auf der Webplattform zum Projekt an der Diskussion um das Museumskonzept zu beteiligen, muss man sich fragen, ob das Projekt brach liegt.

Denn was sonst könnte sonst die Erklärung dafür sein, dass erst letztlich im Rahmen von sichtlich stattfindenden Umbauarbeiten an der Website die gesamten Kommentare des Diskussionsauftaktes kurzerhand gelöscht wurden und man momentan bis auf wenige neue Kommentare auf Null ist. Um Vernetzung, Diskurs, um die Anknüpfung an Diskussionsfäden kann es hier also nicht gehen, denn bisher hat der Rat fast nichts getan, um sich mit Transparenz und Wertschätzung um die beschworene Diskussion zu kümmern. Keiner zeigt, dass Design eben doch etwas mit Kooperation und dem wunderbaren Wort Schnittstellenkompetenz zu tun hat.

Auf Nachfrage nach dem verschwundenen Content zeigte sich der Rat überrascht: Man hatte zunächst gar nicht registriert, dass die so dringlich eingeforderte Beteiligung der Community fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden war. Danach: Fahndung. Dann Achselzucken.

Bisher leider kein Wort dazu auf keiner der angeschlossenen Medienkanäle. Engagierte, die sich mit ihrer privaten Zeit an dem Gedankengang um ein deutsches Designmuseum beteiligt haben, müssen sich ja schön verschaukelt fühlen. Der Rat für Formgebung, der sich ja gerne als traditionsreicher Hüter deutscher Markengeheimnisse präsentiert, müsste gerade aus Markentechnischer Sicht vielleicht eingestehen: Zu dem Dinosaurier, der er ist, passen neumodische Beteiligungmodelle eigentlich gar nicht. Wer also von dem medialen Experiment profitieren soll, bleibt dahingestellt. Glaubwürdig ist das alles leider nicht mehr.

ü