„A young leader and an old leader“
von H.-P. Schröder
Die Verleihung des Deutschen Medienpreises an vier „leise Friedensstifter„ und die unchristliche Kritik christlich-jüdischer Vereine an einem palästinensischen Pfarrer
http://www.tagesschau.de/ausland/medienpreis104.html
Auszeichnung für palästinensischen Pfarrer
“Ein Preisträger, der aneckt
Angela Merkel hat ihn bekommen, Nelson Mandela und Bill Clinton – den Deutschen Medienpreis. In diesem Jahr geht er an vier “leise Friedensstifter” ohne bekannte Namen. Unter ihnen ist auch Mitri Raheb, evangelischer Pfarrer aus Bethlehem. Seine Wahl löste im Vorfeld Protest aus. Einige christlich-jüdische Vereine werfen ihm Judenfeindlichkeit vor.”
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Die ARD etikettierte nachfolgende Äusserung eines der vier Preisträger, des palästinensischen Pfarres Mitri Raheb aus Bethlehem, als „sperrig“, womit die ARD durch Herr Sebastian Engelbrecht, ARD-Hörfunkstudio Tel Aviv wahrscheinlich vermitteln möchte, daß die Botschaft quer in irgendeinem Einflusshals steckt. Ein Dankeschön aus vollen Herzen an Herrn Mitri Raheb. Er hat etwas bewirkt, was ein kleiner Kommentator noch nicht schafft, einen Moment lang Gräte sein, die den Glatten die Falten bügelt. Hier die beanstandete Botschaft an die Deutschen:
“Wenn man sich selbst nicht lieben kann, kann man den Feind nicht lieben. Die meisten Deutschen wollen, dass wir den Feind lieben, ohne dass wir uns mit uns selbst beschäftigen. Ich sage, das ist genau das Falsche. Wenn man es nicht schafft, sich selbst zu lieben, kann man seine Frau nicht lieben und seine Nachbarn nicht lieben und seinen Feind nicht lieben.”
Habt Ihr gehört meine lieben Landsleute: „Wenn man es nicht schafft, sich selbst zu lieben, kann man seine Frau nicht lieben und seine Nachbarn nicht lieben und seinen Feind nicht lieben.“
Lieber Herr Pfarrer, wenn man von Jugend auf als Mitglied einer Verbrecherbande beschimpft wird, mit der man jedoch nie etwas zu tun hatte, dieser Beschimpfung sich aber unterordnet, wie soll man es dann schaffen, sich selbst zu lieben, geschweige denn sein Volk? Sehen Sie die Parallelen und den roten Faden, der uns verbindet, Herr Pfarrer? Und sehen Sie, wohin der rote Faden führt ?
ARD:„Bei der Deutsch-Israelischen Gesellschaft stieß die Entscheidung auf Widerstand. Deren Präsident Reinhold Robbe wirft Raheb vor, er sei ganz wesentlich mitverantwortlich für das so genannte Kairo-Papier palästinensischer Kirchenführer, das vor zwei Jahren erschien. Sie rufen darin zum gewaltlosen Widerstand gegen die israelische Besatzung palästinensischen Landes auf.“
Das ist also das Vergehen des Herrn Pfarrer, das Befürworten von gewaltlosem Widerstand gegen eine als Besatzung empfundene Macht. Ach, wenn nur alle so wären, wie Herr Raheb. Wenn ihr Verhalten Pflichtfach wäre, dann wäre Libyen noch ein Staat, in dem zu leben es sich lohnen würde, die moralisch Korrumpierten hätten keine Gräten, sondern ganze Haifischskelette quer in der Goschen und der menschliche Teil unserer Spezies könnte vielleicht gerettet werden.
Weiter im ARD Text:
„In dem Papier heißt es: “Palästinensische zivile Organisationen, wie auch internationale Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und bestimmte religiöse Institutionen rufen einzelne, Unternehmen und Staaten auf, sich zu beteiligen (…) an einem wirtschaftlichen und kommerziellen Boykott von allem, was durch die Besatzung produziert wird. Wir verstehen dies im Sinne der Logik des friedlichen Widerstands.”
Unauffällig angebrachte Tafel im Britischen Museum / London. Die Rache oder Wo alles anfing. Der Text besagt: „Weltberühmte historische Stätten wie Babylon und UR wurden beschädigt als Militärstützpunkte darauf errichtet wurden. Hunderte anderer archäologischer Stätten werden systematisch geplündert... 10 000 Ausstellungsstücke 2003 aus dem Irakischen Nationalmuseum gestohlen.
Und weiter im ARD Text:
Jahrhundertealte judenfeindliche Stereotypen?
Auch der Koordinierungsrat der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit distanziert sich von der Preisverleihung an Raheb. Dieser vertrete die Überzeugung, dass Israel in den biblischen Verheißungen durch Palästina zu ersetzen sei. In dem von Raheb mitverfassten Papier steht: “Wir erklären auch, dass die israelische Besatzung palästinensischen Landes eine Sünde gegen Gott und die Menschlichkeit ist, weil sie die Palästinenser ihres grundlegenden Menschenrechts beraubt, das Gott ihnen gewährt.”
In solchen Sätzen sehen die Kritiker Rahebs einen Rückfall in “jahrhundertealte judenfeindliche Stereotypen”. Die Verheißung des Landes Israel an das jüdische Volk wird verschwiegen, und die Palästinenser werden in theologischen Formulierungen als rechtmäßige Besitzer des Landes hingestellt.“
„Die Verheißung des Landes Israel an das jüdische Volk“, wieso kommt mir da die „Konstantin`sche Schenkung” in den Sinn? Welch anregende Multimetaebenendiskussionen sehe ich im Geiste heraufziehen, ausgelöst durch einen einzigen Halbsatz: „Die Verheißung des Landes Israel an das jüdische Volk“. Endlich die Behandlung von Wesentlichem in offener Aussprache.
Entschuldigung, bin in eine Traumphase abgeglitten.
Bedauerlich daß in Deutschland (noch) keine Meinungsfreiheit herrscht. Wenn ich mir zuerst den Mund zukleben, Wachspfropfen in die Ohren drücken und eine Kapuze überstülpen lassen muss, bevor ich vielleicht, aber nur vielleicht, zu Wort komme und danach jede Äusserung meinerseits in Ausschnitte umfrisiert oder totalrasiert wird, während meine Diskutanten unbehelligt vom Leder ziehen, siehe ARD-Zensur, dann begrüße ich jede Gräte, die in einem Zensor quersteckt als den friedlichen Botschafter einer wahrhaftigen Demokratie. Danke.
Ach ja, ich vergaß, die Kommentarfunktion der ARD wurde bei dem Beitrag von Herrn Sebastian Engelbrecht, Hörfunkstudio Tel Aviv, über die Verleihung des Deutschen Medienpreises an den palästinensischen Pfarrer Herrn Mitri Raheb, gar nicht erst geöffnet. Kein Kommentar.