„Forstwirtschaft zerstört Deutschlands Waldnaturerbe“ – so titelt eine kürzlich erschienene gemeinsame Presseerklärung einiger Umweltverbände, mit der diese einen sofortigen Einschlagstopp für alte Laubwälder in öffentlichem Besitz fordern. „Eine Forderung, die in leider gewohnter Weise ohne jeglichen Realitätsbezug erhoben wird“, entgegnet Dr. Markus Ziegeler, Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).
Die Bundeswaldinventur, die entsprechend ihrer gesetzlichen Aufgabe in periodischen Abständen den Zustand der Wälder in Deutschland erfasst, spiegelt unter anderem auch die Entwicklung alter Laubwälder in öffentlicher Hand wider, die nach Ansicht der Umweltverbände BUND
Während sich die Fläche des Staatswaldes der alten Bundesländer in den dazwischen liegenden 15 Jahren um knapp 1 % vergrößert hat, ist im gleichen Zeitraum der Laubholzanteil um gut 15 % gestiegen. Bei den Eichen und Buchen ist der Anteil von Beständen, die älter als 140 Jahre sind, sogar um fast 30 % angewachsen. „Vor diesem Hintergrund kann man nur annehmen, dass die Umweltverbände die vorliegenden Zahlen entweder nicht kennen oder aber bewusst nicht zur Kenntnis nehmen, um die Öffentlichkeit im Sinne ihrer sektoralen Interessenlage falsch zu informieren“, so DFWR-Geschäftsführer Ziegeler.
Die nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland blickt auf eine mittlerweile fast 300-jährige Tradition zurück. Die Pflege und Bewirtschaftung der heutigen Wälder, die auf den zu Beginn des 18. Jahrhunderts weitgehend übernutzten und lediglich noch spärlich bewaldete Landesteilen begründet wurden, stellt eine Leistung dar, von deren vielfältigen Nutzen die Gesellschaft in besonderer Weise profitiert. Dabei legt die heute überall in Deutschland praktizierte naturnahe Forstwirtschaft ein besonderes Augenmerk auf den Erhalt und die Förderung der Biodiversität. Die von den Forstleuten über Jahrhunderte selbst maßgeblich geschaffenen, wertvollen Biotope