Berlin, 19. Mai 2014 – „The Inner World“ heißt das Spiel des Jahres 2014, welches in der vergangenen Woche beim Deutschen Computerspielpreis in feierlichem Rahmen in München prämiert wurde. Entwickelt wurde der diesjährige Gewinner vom Ludwigsburger Studio Fizbin in Zusammenarbeit mit dem GAME-Mitglied und Publisher Headup Games.
Kaum eine kulturelle Auszeichnung in Deutschland wird derzeit so kontrovers diskutiert, wie der Deutsche Computerspielpreis. Der GAME Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V. fordert nunmehr ein Umdenken bei der Ausgestaltung des Deutschen Computerspielpreises ein. Die Übertragung der Zuständigkeit in das Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bietet eine große Chance, einen Neustart im Sinne der Interessen der deutschen Anbieter von Computerspielen zu ermöglichen.
„Wir freuen uns, dass dem GAME seitens des Bundesministers Alexander Dobrindt und der parlamentarischen Staatssekretärin Dorothee Bär versichert wurde, dass der Preis von Grund auf neu überdacht wird”, merkt dazu Thorsten Unger, Geschäftsführer des GAME Bundesverbandes der deutschen Games-Branche e.V. an.
Für die größte Interessenvertretung der deutschen Computerspielwirtschaft geht es im nächsten Schritt darum, die beiden im Koalitionsvertrag vereinbarten Themen „Stiftung Digitale Spielkultur” und „Deutscher Computerspielpreis“ im Sinne des Wirtschaftsstandorts Deutschland weiterzuentwickeln. Dazu müssen auch bestehende Tabus, wie etwa eine ‚Nichtauszeichnungsmöglichkeit‘ von USK18-Spielen neu überdacht werden.
Der Deutsche Computerspielpreis ist eine kulturpolitische Fördermaßnahme des Bundes und muss folgerichtig schwerpunktmäßig als Stärkung der deutschen Branche verstanden werden. Dies muss die notwendige Neuausrichtung des Preises widerspiegeln und ist die politische wie gesellschaftliche Aufgabe der Beteiligten. Die vom Bund und Ländern investierten Mittel sind zweckgebunden als Fördermaßnahme deutscher Entwickler einzusetzen.
Ausdrücklich begrüßt der GAME die von Herrn Bundesminister Dobrindt zugesicherte Integration des Themas “Computerspiele” in das Handlungsfeld “Digitale Gesellschaft, Forschung, Bildung und Kultur” im Rahmen des Strategieprojektes „Digitale Agenda 2017″.
„Wir sind froh, dass die von uns geforderte Integration von Computerspielen in die „Digitale Agenda” in einem auf Kultur ausgerichteten Handlungsfeld durch das Ministerium im Rahmen der Veranstaltung am vergangenen Donnerstag so positiv und umfangreich bestätigt wurde. Sehr gerne nehmen wir das Angebot zur aktiven Mitwirkung an und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit”, so Thorsten Unger.
Computerspiele sind aber nicht nur Kulturgut, sondern auch Technologie- und Innovationsmotor der digitalen Industrie. Trotz hervorragender Ausbildungsmöglichkeiten weist der GAME darauf hin, dass die Umsätze deutscher Gamesunternehmen im Weltmarkt nur in etwa 1% und damit deutlich weniger als 1 Mrd. Euro betragen. Bei geschätzten Konsumentenausgaben von rund 2,7 Mrd. Euro ist Deutschland heute vornehmlich Absatzmarkt.
„Die Rolle deutscher Produzenten von Computerspielen im internationalen Vergleich kann getrost als stark entwicklungsfähig angesehen werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die bereits früh erkannt haben, dass aktive Förderung in diesem Sektor auch Wirtschaftskraft und Technologie-Vorsprung treibt. Wir stellen uns der Aufgabe, dies auch in Deutschland zu verändern”, merkt GAME Vorstandsvorsitzender Dr. Florian Stadlbauer hierzu an.