Ursula Krechel hat den Deutschen Buchpreis erhalten. Ausgezeichnet wurde Sie für ihren Roman „Landgericht“, der die Geschichte des Richard Kornitzer nachzeichnet, der 1933 aus dem Justizdienst in Berlin entlassen wird, 1939 nach Kuba flieht, 1948 zurückkehrt und sein Recht will.
Ihm ist im Gegensatz zu Millionen anderen zwar kein Anverwandter ermordet worden, doch seine Familie ist nach dem Krieg zerstört. Im Januar 1939 waren seine Kinder mit einem von Quäkern organisierten Kindertransport nach England in Sicherheit gebracht worden, seine protestantische Frau Claire musste in Deutschland bleiben. Fast zehn Jahre lang, wusste man kaum etwas voneinander, danach sind die Traumata nicht mehr zu kompensieren. Das Einzige, was Richard Kornitzer kompensiert sehen will, ist der erzwungene Abbruch seiner beruflichen Karriere. Aber selbst das ist alles andere als einfach.
Quelle und Fortsetzung: faz.net