Auch zwei Tage nach dem tragischen Unglück sind die Umstände noch nicht geklärt. Sandeck, der mit seinen Kollegen Jody Lot und Humberto Silva vom Clube Naval de Portimão ein Team von Unterwasserjägern bildete, war Mitglied der portugiesischen Nationalmannschaft, die bei den 32. Euro-Afrikanischen Meisterschaften vom 5. bis 9. September in Svendborg antrat.
Der Unterwasserjagd-Wettbewerb startete am Sonntag um neun Uhr auf der kleinen Insel Sprogø im Großen Belt. Die Insel ist Stütze der langen Storebælt-Brücke, über welche die Autobahn E 20 den westlichen und östlichen Teil Dänemarks verbindet. Der Deutsch-Portugiese hatte laut Eintrag auf seiner Facebook-Seite schon bei einer Vorbesichtigung der Wettbewerbszone zusammen mit finnischen Freunden „verrückte Strömungen" festgestellt.
Sandeck berichtete in dem sozialen Netzwerk von 16 Grad warmem Wasser an der Oberfläche und kaltem am Boden der Ostsee sowie Sichtweiten von drei bis acht Metern. Fische, die für den Wettbewerb zählten, seien in einer bestimmten Zone sehr knapp und schwer fangbar, meinte er. Soweit er es habe sehen können, gebe es aber auch einen Bereich, in dem jeder Unterwasserjäger punkten können sollte. Jedoch sprächen die Leute davon, „dass sich das von einem Tag auf den anderen ändern kann". In diesem Zusammenhang verwendete Sandeck die Formulierung „brutale" Strömung, welche sogar die Bojen auf den Meeresboden drücke.
Was am Sonntagvormittag genau passierte, darüber liegen noch keine genauen Angaben aus offizieller Quelle vor. Laut portugiesischer Bouldevardzeitung Correio de Manhã, die sich auf den dänischen Fernseh-Sender TV2 bezieht, verschwand der Algarve-Athlet plötzlich in der Nähe der Storebælt-Brücke. Taucher, Schiffe und ein Hubschrauber der Streiträfte Dänemarks hätten nach Sandeck gesucht. Nach seiner Entdeckung sei er per Flugzeug in ein Krankenhaus gebracht worden, wo der Tod bestätigt worden sei, so das Blatt.
Der portugiesische Vize-Meister der Speerfischer sei Opfer eines "schweren Unfalls" geworden, teilte der nationale Verband für Unterwasseraktivitäten, FPAS, lediglich bislang mit. Die Ursachen des Unfalls und die Umstände, die zum Tode des Algarve-Athleten geführt hätten, müssten noch geklärt werden, hieß es. Dabei arbeite man mit den Organisatoren der Meisterschaft zusammen. Als Sicherheitskoordinator der Veranststaltung im dänischen Svendborg ist in den Anmeldeformularen Claus Sneiders genannt, als medizinischer Berater Dr. Tom Helm Petersen. Erste Hilfe sei im Wettbewerb verfügbar, heißt es in den Unterlagen des Organisationskommittees.
Genauso wie Sandecks Verein aus Portimão und die Bürgermeisterin der Stadt, Isilda Gomes, brachten die FPAS-Offiziellen Bestürzung und Trauer über den Vorfall zum Ausdruck und äußerten Mitgefühl mit Familie und Freunden. Der Weltverband CMAS bedauerte den Tod Sandecks ebenfalls zutiefst. „Ungeachtet der Intervention aller medizinischen und sicherheitstechnischen Mitarbeiter, die seinen Körper bergen und erste Hilfe leisten konnten, verstarb Matthias", so der Weltverband. Er arbeite aktiv mit den lokalen Behörden zusammen, um die Ursachen für den Tod des Deutsch-Portugiesen aufzuklären. Präsidentin Anna Arzhanova bezeichnete den Sportler der Algarve als einen „leidenschaftlichen Athleten", den alle sehr vermissen würden.