Ursachen und Folgen der zunehmenden “Ideologie der Ungleichwertigkeit” für das Zusammenleben in Deutschland sind Thema der 10. Folge der “Deutschen Zustände” von Wilhelm Heitmeyer und seinem Team am IKG der Uni Bielefeld (hier die Kurzfassung).Hintergrund dieser 10jährigen Untersuchung an 2000 Personen ist eine soziale Gesamtsituation, die von zunehmender Verunsicherung geprägt ist: Das entsicherter Jahrzehnt. Signalereignisse waren der 9/11, die Einführung von Hartz IV durch Rot/Grün in 2005, die rasche Abfolge wirtschaftlicher Krisen seit 2008 und die Erodierung von Nationalstaaten samt Entleerung der Demokratie in deren Gefolge.
Ergebnisse dieser letzten Folge der Langzeituntersuchung: Der Sexismus nimmt ab, wurde auch langsam mal Zeit. Und die Islamfeindlichkeit nimmt zu, auch bei den sog. Gebildeten. Irgendeinen Sündenbock braucht man halt, wenn die Zeiten schlechter werden. Das hatten wir schon mal. Gerade deshalb wäre eine Fortsetzung dieser Untersuchungsreihe sehr zu wünschen.
