In meiner vorahnenden Betrachtung sagte ich mir, dass ich, wäre ich als "Reiseleiter" (Rädelsführer) mit von der Partie gewesen, als "Befehl" ausgegeben hätte, dass jegliche negative Aktivitäten zu unterlassen sind. Und sei es nur das freizügige Entleeren einer biergefüllten Blase an einen abgelegenen Baum jenseits aller öffentlichen Blicke oder sei es eine dümmliche Anmache eines der vielen hübschen tschechischen Mädels. Jede Zuwiderhandlung hätte zwangsläufig Ordnungsmaßnahmen zur Folge gehabt. Fußballrowdies sind nun einmal nicht in losen Gruppen, sondern hierarchisch organisiert.
Meine Durchsage wäre gewesen, sich unter allen Umständen so in Tschechien so zu benehmen, wie man sich nun einmal bei echten Freunden benimmt. Die klare Botschaft: Dem Brudervolk zeigen, dass wir zusammen gehören, solidarisch zueinander stehen und wir in diesen schweren Zeiten fester als jemals zuvor zusammenhalten müssen.
Die echten Rädelsführer der Fußball-Krawalltouristen sahen das jedoch vollkommen anders. Ihnen war es wichtig, mit gezielten Aktionen negativ in Erscheinung zu treten, was meiner Meinung nach politisch motiviert gewesen ist. Zufall waren die Ereignisse jedenfalls nicht. Wobei es mich nicht verwundern würde, wenn sich der ein oder andere verantwortliche Krawalltourist von seinem V-Mann-Führer zusätzlich inspirieren lassen hat.