Es ist so weit: die embedded SIM-Card (eSIM) soll als fest im Endgerät verbauten Chip kommen. Das sagte Ingo Hofacker, Senior Vice President Products (Group Innovation) von der Deutschen Telekom, am 12. November 2015 bei einem Hintergrundgespräch in Berlin. Zur Sicherheit der eSIM-Karte erklärte er, über den Chip sei ein Gitter gelegt, damit man ihn nicht auslesen könne. Die Hardware „lässt sich nicht herausholen, ohne sie zu zerstören.“
Zwischenlösung Hybrid-Karte
Als Zwischenversion sei laut Hofacker eine Hybrid-SIM geplant. Dabei sei das SIM-Profil „over the Air“ übertragbar, die SIM-Karte sei aber noch wechselbar. Bei der eSIM wird das SIM-Profil über das Netz übertragen und der SIM-Chip ist fest verbaut.
Gespeichert sind auf der eSIM die Daten zu ICC-id, IMSI, K/Ki, PIN/PUK und Networks. Man scannt mit dem Smartphone einen OCR-Code, um das Benutzerprofil vom Netzbetreiber zu übertragen.
Mittelfristig soll die eSIM in den Chipsatz des Smartphones integriert werden, zum Beispiel von Chipsatz-Herstellern wie Qualcomm. Der neue Standard soll noch bis März 2016 detailliert ausgearbeitet werden und kann dann genutzt werden.
Die Telekom geht davon aus, dass die eSIM ab 2016 auf den Markt kommt und ab 2017 massenhafte genutzt wird. Die Aktivierung der eSIM soll über eine App auf dem Smartphone oder Tablet oder auch online möglich sein. Geräte ohne Kamera können einfach durch Annäherung ein Nutzerprofil erhalten.
Kontrollverlust für Nutzer und Provider
So bequem der Providerwechsel mit der eSIM auch sein mag, gibt es sehr berechtigte Kritik wegen des Kontrollverlustes nicht nur für die Nutzer. Große internationale Konzerne wie Samsung und Apple können auch Mobilprovider dadurch nötigen, dass sie bei „Unbotmäßigkeit“ nicht mehr als auswählbarer Provider auf den eSIM-Karten gelistet werden…
