Deutsche Sprache schwere Sprache: Ermordete Kleinunternehmer

Warum berichten fast alle Medien beharrlich über Kleinunternehmer, seitdem sie nicht mehr über Dönermorde berichten dürfen? Klein-Unternehmer: Ein Begriff aus der Welt der Steuern, der nun eine neue konnotative Aufladung erfährt: Denn gemeint sind die von Neo-Nazis ermordeten neun Mitbürger, die aus der Türkei und aus Griechenland stammten. Ob sie bei den Steuerbehörden als Kleinunternehmer geführt wurden, kann für die Tatsache ihrer Ermordung bei vernünftiger Betrachtung keine Rolle spielen. Oder doch?

Kleinunternehmer sind aus steuerlicher Sicht Unternehmer mit besonders kleinem Umsatz: Hungerleider. Kein Staat mit ihnen zu machen. Kein Verlust für die Gesellschaft. Die Erweiterung der bisherigen Wortbedeutung: wirtschaftlich und also auch physisch entbehrlich. Denn es handelt sich bei den neun ermordeten Menschen um Migranten, ob mit oder ohne deutscher Staatsangehörigkeit, die zwar hier lebten und arbeiteten, deren Leben der deutsche Staat aber nicht nur nicht geschützt hat: Es gibt sehr beunruhigende Hinweise darauf, dass die Sicherheitsbehörden des deutschen Staates die Neonazis unterstützt haben und weiterhin nicht gewillt sind, den politischen Arm der Neo-Nazis, die NPD, verbieten zu lassen.

Kommt bei den tonangebenden Mainstream-Medien, männlich-weiß-christlich dominiert, in dieser herabsetzenden Wortwahl – Kleinunternehmer statt Dönermorde – sowas wie Ätschibätschi raus? Warum nicht einfach Mitbürger? Denn das waren sie, und nur als solche haben sie uns zu interessieren. Mehr Menschlichkeit und mehr Wachsamkeit sollte den Medien eigentlich sogar ein besonders großes Anliegen sein, nachdem sie 10 Jahre lang weggeschaut und stattdessen tapfer von den DNA-Spuren einer Fabrikarbeiterin, von der SoKo Bosporus und von Dönermorden berichtet haben.

Der Schoß ist fruchtbar noch: Erst ausgrenzende Worte wie Jude in der Nazizeit, dann Ausplünderung, Vertreibung, Mord. Überhaupt wundere ich mich schon seit vielen Jahren, weshalb die meisten Deutschen es immer noch nicht in ihren Kopp kriegen, dass die von den Deutschen ermordeten Juden ebenfalls Deutsche waren. Da muss erst so eine Migrationsdeutsche daherkommen, die so langsam Angst um ihre eigene Haut kriegt: Denn die Judenfeindl


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