"Deutsche Polizeikirche :-/" lautete der Kommentar einer Twitterin, nach dem ich twitterte, daß ich ein erweitertes Führungszeugnis beantragen muß, zur Prävention von sexuellem Mißbrauch. Im Ausland reibt man sich verwundert die Augen.
Dieses erweitertes Führungszeugnis müssen alle Priester (selbst die emeritierten, die gerade mal noch im Altenheim an den Altar treten können {Vorsicht Sarkasmus}) und alle weiteren kirchlichen MitarbeiterInnen beantragen und in der Personalabteilung hinterlegen. Die Kosten werden erstattet. Was das für eine Summe ist, kann man leicht ausrechnen: z.B. 1000 Priester je 13€ für so ein Zeugnis kostet dem Bistum/ Erzdiözese 13.000 €. Wahnsinn. Dazu kommen die anderen Mitarbeiter. Da kommt schnell eine Summe von über 50.000€ zusammen. Da hört man keine Einwände wie: Hätte man das Geld nicht besser Spenden können. Wohingegen sich über die Kosten des Papstbesuches aufgeregt wird.
Erst werden die Personalakten der Priester durchforstet für eine wissenschaftliche Aufarbeitung eines Täterprofils (ok, die Daten werden bei Befund anonymisiert), dann so ein erweitertes Führungszeugnis. Das schafft nun gerade keine fruchtbare Berufungspastoral. Als junger Mann seiner Berufung folgend sofort unter Generalverdacht gestellt zu sein, fördert nicht den Wunsch, sich näher mit seiner Berufung auseinanderzusetzen.
Vielleicht geht bei der Jugend jetzt ein Ruck durch die Reihen: Jetzt gerade erst Recht zum wahren Glauben stehen. Beten wir um den Heiligen Geist der Erkenntnis und des Starkmuts.