Langsam werden die Tage heller, die Sonnenstrahlen ermuntern zu einem gründlichen Frühjahrsputz zu Hause. Immer mehr Menschen möchten zum Frühling nicht nur ihre vier Wände entrümpeln, sondern auch den Körper entgiften. Doch wie stellt man das an, wenn nicht gleich die Chemiekeule zum Einsatz kommen soll? Wir haben Markus Baumgärtner, einen Experten aus der Naturkosmetikbranche, dazu befragt, wie die Haut zu Hause entgiftet, indem der Säureschutzmantel erneuert wird.
Wie funktioniert Entgiftung mit Hilfe von Kosmetika zu Hause? Was wirkt am besten, was kann beispielsweise ein Salzbad, ein Peeling oder eine Creme genau bewirken?
Baumgärtner: Das Grundprinzip einer Entgiftung besteht darin, den Säureschutzmantel der Haut einmal komplett zu erneuern. Bei einem basischen Bad mit Meersalz geschieht das durch den Ausgleich der verschiedenen ph-Werte. Unsere Haut hat einen ph-Wert von 5,5. Bei einem basischen Bad liegt er bei 8,5 bis 9. Durch den osmotischen Druck des Badewassers findet ein Ausgleich statt, die Schlacken werden quasi aus dem Körper herausgezogen. Der hohe ph-Wert hilft der Haut, überschüssige Säuren an das Wasser abzugeben. Kräuter wie Malvenblüten oder Schachtelhalm regen zusätzlich den Stoffwechsel an. Damit ist die Haut quasi einmal komplett durchgelüftet.
Können Schlacken nicht auch durch ein Peeling von der Haut entfernt werden?
Baumgärtner: Ein zweiter Weg zur Entgiftung führt über Peelings. Durch abrasive Reibkörper werden die obersten Hautschichten abgetragen und die Durchblutung angeregt. Effektiv sind meiner Meinung nach natürliche Schleifkörper wie Meersalz oder gemahlene Walnussschalen in Verbindung mit Pflanzenölen. Von mikroskopisch kleinen Plastikkügelchen, wie sie in manchen Peelings verwendet werden, rate ich ab. Sie schaden nicht nur der Umwelt, sondern in der Regel auch der Haut. Cremes, beispielsweise mit enzymatischer Wirkung funktionieren nur mit Emulgatoren, die Fett und Öl mit Wasser verbinden. Um die Creme haltbar zu machen, braucht es Konservierungsstoffe, die wie die anderen Wirkstoffe in die Hautschicht eingeschleust werden können. Darauf reagieren Menschen mit empfindlicher Haut manchmal gereizt.
Was kann ich erwarten, was nicht?
Baumgärtner: Weil die Haut das größte Organ unseres Körpers ist, kann eine Erneuerung der Epidermis alleine durch die Größe einen spürbaren Wohlfühleffekt bringen. Die Haut wird zur Selbstheilung angeregt, der Stoffwechsel angekurbelt, das Körpergefühl verbessert und dadurch natürlich auch die Stimmung. Einen dauerhaften Gewichtsverlust kann ich dadurch nicht erreichen.
Wie oft sollte ich entgiften?
Baumgärtner: Einmal pro Woche ist eine gute Dosierung. Ist der Säureschutzmantel der Haut einmal sanft abgelöst, braucht die Haut in der Regel einen Tag, um sich zu erneuern. Wenn ich nun alle zwei Tage ein basisches Bad nehme oder peele, ist die Haut praktisch permanent im Erneuerungsmodus. Der positive Effekt wird dann zur Belastung. Bitte nicht übertreiben, lautet also die Devise.
Quelle: Sensena Naturkosmetik
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