Detailarbeit

Von Bogenblog

Nach der Schießpause aufgrund meines Aufenthalts in Plymouth greife ich das Stiltraining wieder auf. Als Leitlinie dient mir dabei ein frisches Video von Jake Kaminski auf Facebook.

Hier stellt Jake alle wichtigen Stilelemente des Recurveschießens aus seiner Sicht vor und beantwortet Zuschaueranfragen. Trotz fast zwei Stunden Länge ist das Video sehr sehenswert!

Bei Jake fallen mir ein paar Elemente auf, die mir so bisher nicht so bewusst waren:

  • Jake betont den offenen Stand, um durch die Drehung des Oberkörpers einen stabileren Aufbau zu erreichen. - Dies kann ich nicht vollständig reproduzieren; ich bleibe beim fast parallelen, nur leicht geöffneten Stand.
  • Jake spannt die Bauchmuskulatur an, so dass das Brustbein leicht herunter gezogen wird. Auch das soll der Stabilität dienen, anstatt die Brust hoch zu ziehen und dadurch wackelig zu werden. Infolgedessen kann der Kopf auch nicht so hoch erhaben sein, sondern geht leicht nach vorne. - Dies ermutigt mich, mit den leicht heruntergezogenen Brustbein in eine leichte Vorderlage zu gehen. Trotzdem muss ich in dieser Vorderlage auf den erhobenen Kopf achten, um nicht einzukrümmen.
  • Jake zeigt das Einhaken sehr eindrücklich. Hier das entsprechende Szenenfoto. Dazu unten dann mehr.
  • Jake zeigt eindrücklich, wie der Schultergürtel und der Bogenarm möglichst in eine Linie gebracht werden.
  • Jake legt großen Wert auf die Transferbewegung, also die Bewegung vom Voranker bis kurz vor den Klickerdurchzug. Hierbei senkt er die Schultern etwas und rastet den Auszug so quasi ein.
  • Jake stellt eindrücklich dar, dass das Nachhalten (follow through) zum Schuss gehört. Der Transfer und das Lösen sind also nicht das Ende, sondern die Mitte des Schusses. - Ich meine: Allein das Bewusstwerden dessen ändert die Haltung beim Schuss!

Was wird nun daraus? Das Hooking zeigt Wirkung in der Konstanz der Schüsse. Es ist aber schwierig, immer dieselbe Streckung der Finger hin zu bekommen. Weniger befriedigend ist es mit der Herstellung der geraden Schulter-Bogenarm-Linie; es will mir einfach nicht so wie gewünscht gelingen, einen kleinen Winkel muss ich wohl akzeptieren. Auch das Setzen der Schulter nach bzw. bei der Transferbewegung braucht lange, bis es einheitlich und stabil läuft. Was jetzt sehr schön funktioniert, ist das Nachhalten; teils als Ergebnis einer anderen Einstellung, teils als Ergebnis der Umstellungen in der Zughand und im Zugarm.

Somit fühle ich mich auf dem richtigen Weg, nur ist noch die gewünschte Konstanz nicht da. Manchmal schieße ich perfekte Schüsse, leider aber versuche ich manchmal zuviel Perfektion in den Schuss zu bringen und es bricht in sich zusammen. Aber es geht aufwärts und es wird sich schon noch stabilisieren!