Hat sich eigentlich schon mal jemand mit Blog-Editoren für den Mac, respektive OS X beschäftigt? Ich suche nämlich schon recht lange nach einer guten Lösung, bin aber bisher leider nie fündig geworden.
Das Maß der Dinge, auch wenn ich das sehr ungern zugebe, ist der Windows Live Writer aus dem Hause Microsoft. Er kann alles, was ich von einer Desktop-Blogging-Software erwarte und noch mehr. Er lädt sich bei Einrichtung die zuständigen CSS usw. herunter und adaptiert so das Theme, welches im Weblog läuft. Dadurch schreibt man im Editor genau so, wie es später auf der Website aussehen würde. Bei mir persönlich hat das mit diversen Themes immer sehr gut funktioniert.
Auch hat man im Editor bereits eine Möglichkeit, eingefügte Bilder zu editieren, sie fließtexten zu lassen und mit speziellen Rahmen zu versehen. Die Bilder werden dann bei der Veröffentlichung automatisch über die WordPress-Schnittstelle in das entsprechende Verzeichnis von wp-content geschoben. Live Writer verwaltet auch mehr als ein Blog und funktioniert mit allen gängigen Weblog-Systemen, wohingegen ich es immer nur mit WordPress getestet habe.
Doch genug geredet, Windows Live Writer gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, leider nur für die Betriebssysteme aus Redmond. Doch wie sehen nun die Alternativen aus für OS X aus?
Editoren:
Vorab, dieser Artikel hat nicht den Anspruch eines vollständig und gut durchgeführten Software-Tests, sondern soll subjektiv und auf meine Belange ausgerichtet einfach mal aufzeigen, was die verschiedenen Editoren so können.
Blogo: Blogo kann ziemlich viel, erstellt ein Preview in einem extra Fenster so dass man live (aktualisiert sich alle 30 Sekunden) sehen kann, wie der Eintrag online aussehen würde. Blogo lädt wie der Live Writer das Theme herunter und generiert daraus die Vorschau. Hat bei mir sehr gut geklappt. Bildintegration finde ich nicht so gelungen, Blogo zeigt Bilder nicht im original und in korrekter Größe, sondern blendet immer nur einen Platzhalter ein. Für Leute mit Vorstellungskraft ganz cool, ich hätte da aber im Schreib-Editor doch schon gern das Bild um mir das besser vorstellen zu können. Ansonsten gibt es noch einen HTML-Editor. Alte Beiträge kann man herunter laden und editieren, neue Beiträge veröffentlichen oder als Draft im Weblog speichern. Das funktioniert ganz gut und so kann man theoretisch auch in WordPress selbst weiter schreiben… oder den Draft in eine andere Software herunter laden und dort editieren.
MacJournal: Das gleiche habe ich mit diesem Artikel gemacht und ihn in MacJournal geladen, MacJournal ist aber kein reiner Blog Editor sondern eher ein Tagebuch-Software, die ihre Artikel in alle möglichen Dinge exportieren kann und nebenbei auch die Funktion hat, den Artikel in ein Weblog-System zu laden. Dementsprechend sind die Funktionen auch recht beschränkt und ich weiß nicht, wie ich, ohne diesen Artikel jetzt zu veröffentlichen, ihn an den nächsten Editor weiter geben könnte. MacJournal hat so eine Funktion des Previews nicht. Auch kann man einen FTP-Server für Bilder und Inhalte in den Texten angeben, ob MJ nun nicht den wp-content Ordner von WordPress nutzen kann und alle Inhalte nur auf einen externen FTP lädt und dann im Artikel dorthin verlinkt, kann ich aktuell nicht testen. Wäre aber sehr schlecht irgendwie.
MarsEdit: Die nächste Software im Bunde nennt sich Mars Edit und bietet in Version 3 nun auch endlich einen richtigen Editor, früher gabs nur die Wahl zwischen HTML und Rich Text. Ich habe den Artikel vom Weblog direkt hier rein geladen, leider hat MacJournal aber alle Zeilenumbrüche und so verschluckt, so dass ich die hier nun nachbearbeitet habe. MacJournal mag sein Einsatzgebiet haben, aber für mich, der nur bloggt, funktioniert es in Verbindung mit WordPress nicht nahtlos genug. Mars Edit allerdings scheit mir ganz gut mit allem umgehen zu können. Er hat die Kategorien und auch die vorher schon gesetzten Tags ordentlich mit geladen und hat auch eine Preview-Funktion, die man allerdings selbst mit dem CSS-Code des eigenen Weblog-Themes füttern muss. Das ist mir gerade zu stressig. Jetzt würde ich ja gern mal testen, wie MarsEdit mit Bildern umgehen kann. Das scheint gut zu funktionieren. Man kann die Bilder einfach rein ziehen, dann geht ein Fenster auf in welchem man die Größe und Ausrichtung des Bildes ändern kann und wählt, ob das Bild direkt hochgeladen, oder erst beim Veröffentlichen des Artikel hochgeladen werden soll. Ein Screenshot ist hier gerade rechts eingebaut. Ich bin ja nun wirklich mal gespannt, wie das dann letztendlich online aussehen wird. MarsEdit besitzt auch noch einen MediaManager der die Bilder verwaltet. Ach ja, MarsEdit veröffentlich einen Artikel übrigens in dem Status, in dem er herunter geladen worden ist. War es ein Draft, geht er auch wieder als Draft online, es sei denn, man ändert das in den Server Options. Praktisch, wie ich das auch schon bei Blogo empfand.
Ecto: Der letzte im Bunde, den ich mir heute anschauen möchte. Ecto, existiert wohl auch schon länger und ist stetig weiter entwickelt worden. In der aktuellen Version funktioniert er ähnlich wie MarsEdit, man hat einen ordentlichen WYSIWYG Editor und kann auch HTML hacken, Bilder erscheine normale integriert und man TAGs werden beachtet. Drafts werden auf dem Server gesichter, beim Aktualisieren oder Veröffentlichen eines Artikels werden die Bilder und Inhalte auf den Server übertragen. Einzig eine Preview-Funktion habe ich nicht finden können, was ich etwas schade finde denn ansonsten kann er alles, was man gebrauchen könnte. Ecto hat übrigens eine Funktion, bei bestehenden Artikeln, wenn sie geladen werden, kaputtes HTML zu fixen. Ob und wie gut das funktioniert, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber es scheint mir generell ein cooles Feature zu sein.
Fazit? MarsEdit und Ecto gefallen mir am Besten, wobei die Tendenz eher noch zu MarsEdit zeigt. Er hat die Funktionen, die ich durch den Windows Live Writer mag, kann mit Bildern umgehen, hat eine Preview-Funktion und scheint auch sonst sehr stabil zu laufen. Nachdem dieser Artikel hier veröffentlicht worden ist, werde ich ihn noch mal in die Editoren laden und ein paar Dinge verändern. Mal sehen, wie sie damit umgehen können.
PS: Wenn jemand noch einen Editor kennt, würde ich mich über eine Info freuen.