Der bayerische Staatspreis für besondere gestalterische und technische Spitzenleistungen im Handwerk geht in diesem Jahr an einen Design-Studenten der Hochschule Niederrhein. Florian Saul wurde auf der Internationalen Handwerkermesse in München für ein Objekt seiner Diplomarbeit vom vergangenen Sommersemester ausgezeichnet. Der 29-Jährige hatte, im Rahmen einer Kollektionsentwicklung, einen Tisch aus gebogenem Eichenholz entworfen und im traditionellen Bugholzverfahren selbst hergestellt.
„Florian Sauls Tisch ,Vita’ überzeugt durch seine klare, schlichte Form, die Leichtigkeit und die Eleganz der Konstruktion. Seine reduziert-dynamische Gestaltung mit Bugholz setzt einen neuen Akzent in der Verwendung dieser Technik. Die handwerkliche Qualität der Arbeit und die formale Auffassung überzeugen“, heißt es in der Begründung der Jury. Mit seinem für sechs bis acht Personen konzipierten Arbeits- und Esstisch gewann Saul außerdem den Sonderpreis Talente der Internationalen Handwerkermesse.
„Beeindruckend ist für mich die absolut ökologische und ökonomische Arbeitsweise von Florian Saul“, sagt Prof. Thomas Klegin, der den Designstudenten betreut hat. Saul setze mit seinem Produkt einen bewussten Kontrapunkt zur Wegwerfmentalität, in dem er ganz puristisch arbeite. Saul hat mittlerweile ein Designbüro in Berlin eröffnet und verkauft dort seine aus Holz hergestellten Designobjekte. Dazu bedient er sich des aufwändigen Bugholzverfahrens, bei dem jedes Teil mit der Hand gebogen wird.
Die Internationale Handwerksmesse ist die Plattform für Handwerk, Kunsthandwerk und Design. Sie zeigt die besten Ideen internationaler Nachwuchsgestalter. Aus 500 Bewerbungen wurden die Arbeiten von 96 jungen Designern aus 28 Ländern ausgewählt. Der bayerische Staatspreis ist mit 5000 Euro dotiert.
