Der Zerfall der (Polit)Kultur, die keine ist

Erstellt am 30. Juni 2010 von Dragob

Die Situation unter den (politischen) Eliten eskaliert. Die (offiziellen) Medien beklagen sich über den Tonfall, mit dem sich die Koalition und Opposition bekriegen, und der `nur für Kopfschütteln sorgt`.

Beispiele:

FDP wirft der CSU "Wildsau"-Politik vor, CSU nennt FDP "Gurkentruppe", der allseits beliebte Kriegsminister (der von dem Stern sogar auf die Spitze der polischen Hitparaden gesetzt wird) wird nur noch Rumpelstielchen genannt. Die Politweiber werden von ihrem männlichen Kollegen nur noch `dumme Fotzen` genannt, und sie nennen diese `mochtegerne Machos` oder `Kleinschwänze` zurück.

Ne, im Ernst. Das sind schon so kleine Hoffnungsschimmer im Politschimmel am Anfang des Neuen Millenniums. Da zerfallt die politischen `Kultur` der Demokratie. In Einführung, weil diese angebliche Kultur nur in der Heuchelei der Herrschenden bestand. An sich hatten diese Herrschende die gleiche niedrige Kultur wie die Massen. Da wir uns schon alle gleichen müssen, so können wir auch alle gleich niedrig sein, nicht wahr? Das ist angenehmer, als sich zu bemühen, als Führer seine Kultur ganz hoch auszurichten, damit auch die Massen aus ihrer niedrigen Lethargie zu reissen. OK, das hatten diese Führer aber nicht wissen können: der Kaufmann, der Urahn der heutigen Führer ist ein Mensch des Volkes, weist auch die völkische Gesinnung auf. Er hat keine Grundlage für irgendwelche Grossartigkeiten, die das Niveau des gewöhnlichen Protzes überschreiten, er kann also überhaupt nicht den Massen als Leitmotiv dienen. Die Vermassung der Kultur (nicht nur der politischen, sondern der Kultur überhaupt) bringt auch den Geist unter der Massenkontrolle.

Just das gleiche Schicksal hatten die Hellenen mit ihrer Demokratie `erwischt`. Auch sie übernahmen von den Oligarchen eine Kultur, die in ihrer Blüte einmalig war, auch da gingen Demagogen an die Arbeit, das Volk zu überzeugen, nur seinetwegen Politik zu machen – auch da glaubte das Volk und gab alle Vollmachten den Demagogen.

Und just wie bei uns würde die Kultur in 300 Jahren total verhunzt und kaputtgemacht. Aus dem einst stolzen Kulturvolk der Hellenen wurde ein Volk der Ziegenhirten und Eseltreiber.

Und das eben, weil die Demokratie keine Kultur ausbilden kann. Sie ist eine Lüge, und Lüge ist wie gesagt, ein Gegensatz der Kultur.

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