“Unten wird gebohrt und oben wachsen die Sorgen” schreibt eine Zeitung.
206. Montagsdemo gegen den Milliardenbetrug Stuttgart 21 am 20. Januar 2014. Diesmal führte der Demozug ins Kernerviertel und auf den Urbansplatz. Hier steht das Verwaltungsgebäude der Landewasserversorgung. Dort hat der begonnene Tunnelbau zu ersten Rissen geführt, wobei hier angeblich besonders behutsam vorgegangen worden sein soll. “Zum Glück” hat es die Landeswasserversorgung getroffen. Das ist eine Institution, die von Oberbürgermeister Kuhn beaufsichtigt wird, weitere kommunale Vertreter aus dem Land führen Aufsicht, viele von ihnen wollten ihren Bürger weiß machen, dass das unsinnige Projekt Stuttgart 21 für die Landeshauptstadt zukunftsweisend sei. Das Gebäude der Landeswasserversorgung wird nur an einer Ecke unterfahren. So wie viele Gebäude. Daher werden an einer Stelle Setzungen verursacht, an anderen Gebäudeteilen nicht. Das führt zu Rissen. Hier eine Bildergalerie von der Kundgebung:
Inzwischen haben sich auch in der Jägerstrasse Probleme ergeben. Dort soll der Tunnel von Feuerbach her gebaut werden. Den Altbau der Industrie und Handelskammer möchte die Deutsche Bahn gerne erwerben, um das Gebäude abreißen zu können. Die Bahn fürchtet offenbar, das Gebäude durch die Tunnelbohrungen zu beschädigen und will auf diese Weise Kosten sparen. Nicht weit davon steht ein weiteres Baudenkmal, die ehemalige Reichsbahnverwaltung, deren Abriß untersagt wurde. Wir dürfen gespannt sein, wann für dieses Gebäude, das ebenfalls unterfahren wird, ein Abbruchantrag gestellt wird.
Sogar der evangelische Oberkirchenrat ist mit dem Hauptsitz auf der Gänsheide und mit mehreren Gebäuden in der Gerokstrasse betroffen. Selbst die Dienstwohnung des evangelischen Landesbischofs wird unterfahren.
Zum Nachlesen hier die Rede von Dieter Reicherter und die Rede von Frank Schweizer von Netzwerke-21. Mehr Infos auf den Seiten “Bei Abriss Aufstand“, Videos der Kundgebung hier.