Der wichtigste Augenblick

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Christoph Georges erzählen:
„Nur noch fünf Minuten!“
„Ach, Papa, bitte nur noch fünf Minuten!“ An einem schönen Sommernachmittag setzte sich eine junge Frau neben einen jungen Mann auf die Parkbank, die am Rande des Kinderspielplatzes stand.
„Der Kleine im roten Pullover dort auf der Rutsche ist mein Sohn“, erklärte die junge Frau ihrem Nachbarn. „Wirklich ein netter Bursche“, sagte der Mann. „Mein Sohn ist der im blauen Anorak dort auf der Schaukel.
Und während er das sagte, schaute er auf seine Uhr und rief zu seinem Sohn hinüber: „Stefan, wir sollten nach Hause gehen.“
„Nur noch fünf Minuten! Bitte Papa, noch fünf Minuten“, bettelte Stefan.

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Der Vater nickte zustimmend und sein Sohn gab der Schaukel neuen Schwung.Der Vater machte es sich noch einmal bequem, genoss ein paar Minuten lang den Sonnenschein auf seinem Gesicht und schaute den spielenden Kindern zu. Doch dann rief er: „Stefan, komm, wir gehen jetzt!“ „Ach, Papa, noch fünf Minuten. Bitte, nur noch fünf Minuten!“
Der Vater lächelte und rief: Also gut, meinetwegen!“
„Sie sind aber wirklich ein sehr großzügiger Vater“, sagte die junge Frau.
„So großzügig bin ich gar nicht zu ihm. Es ist eher meinetwegen“, erwiderte der Mann etwas geheimnisvoll.

Quelle: Astrid Müller

„Wissen Sie, vor einem Jahr verunglückte mein ältester Sohn Florian tödlich, als er hier in der Nähe auf seinem Fahrrädchen von einem betrunkenen Autofahrer überfahren wurde. Ich hatte wegen meiner Arbeit nie viel Zeit mit Florian verbracht und jetzt würde ich alles geben für fünf Minuten mit ihm.
Ich habe geschworen, bei Stefan denselben Fehler nicht noch einmal zu machen.
Er glaubt, er habe noch fünf Minuten zum Schaukeln gewonnen. In Wahrheit habe ich noch fünf Minuten bekommen, um meinem Sohn beim Spielen zuschauen zu dürfen.“

Quelle: Romana Huber


Ihr Lieben,
das beste Wort, das das Handeln im Hier und Jetzt betrifft, stammt von Meister Eckhart, einem Mönch aus dem 12.Jahrhundert. Er war ein frommer Mann, aber vor allem war er ein Mann der Tat und der Liebe, deshalb ist er eines meiner großen Vorbilder. Sein Wort zum Handeln im Hier und Jetzt lautet:
„Der wichtigste Augenblick ist immer der gegenwärtige.
Der wichtigste Mensch ist immer der, der Dir gerade gegenübersteht.
Die wichtigste Tat ist immer die Liebe.“

Unsere heutige Geschichte zeigt uns, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu leben, sich auf die Menschen, mit denen wir es Hier und Jetzt zu tun haben, zu konzentrieren.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch auf ein gutes Wort von Dir.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch auf Deine liebevolle Umarmung.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch auf Deine Ermutigung.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch auf ein Hoffnung machendes Wort von Dir.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch auf ein Lächeln von Dir.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch, dass Du ihm den Arm um die Schultern legst und sagst: „Du bist wertvoll, Du bist etwas Besonderes, Du bist einzigartig.
Ganz in Deiner Nähe wartet ein Mensch, dass Du Zeit für ihn hast.
Ganz in Deiner Nähe
wartet ein Mensch, dass Du ein Stück auf seinem schweren Weg mit ihm gehst.
Ganz in Deiner Nähe
wartet ein Mensch, dass Du ihm ein wenig von seiner Last abnimmst.
Ganz in Deiner Nähe
wartet ein Mensch, dass Du Dich mit ihm freust, mit ihm lachst, mit ihm glücklich bist.
Ganz in Deiner Nähe
wartet ein Mensch, dass Du Dich neben ihn setzt und sagst:
„Ich bin für Dich da!“

Deshalb sollten wir uns ein Beispiel an dem Mann aus unserer heutigen Geschichte nehmen und dem Menschen, mit dem wir zusammen sind – bei welcher Gelegenheit auch immer – gerne zusätzliche fünf Minuten schenken, wenn er das wünscht.

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Ihr Lieben,
ich wünsche Euch eine gute neue Woche und dass Euch jemand Zeit schenkt und dass auch Ihr die Gelegenheit ergreift, Zeit zu verschenken, immer wissend, der wichtigste Augenblick ist JETZT und HIER. Ich wünsche Euch liebevolle Begegnungen und grüße Euch herzlich aus dem sonnigen Bremen.
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Raymonde Graber