Artemisia absinthium L.
Korbblütler
Der Wermut ist als Heilpflanze seit Urzeiten bekannt. Nach altem Wissen verleiht er Tapferkeit, Wagemut und Unerschrockenheit. Bei den latinischen Festen erhielt der Sieger im Wettrennen mit Stiergespannen auf dem Kapitol einen Wermuttrank.
Der Wermut gehört zur Familie der Korbblütler. Er bevorzugt sonnige Lagen, trockene Böden, felsige Standorte und kommt an Wegrändern, Zäunen oder auf Weinbergen vor. Die stattliche, mehrjährige Pflanze wird teilweise bis zu 2m hoch und blüht von Juni bis September. Verwendet wird zur Heilwirkung das Kraut (Absinthii herba). Als wirksame Inhaltsstoffe kennt man Bitterstoffe, ätherisches Öl und Gerbstoffe. Zubereitungen davon sind Tee, Abkochungen, Extrakte oder Tinkturen.
Der Wermut als Arznei
Als Arznei wird er bei Magen-Darm-, Leber-Galle-Beschwerden, Verdauungsschwäche und zur Appetitanregung angewendet. Viele meiden ihn wegen seines bitteren Geschmacks. Dabei ist er aber ein sehr gutes Aufbautonikum bei großer Schwäche und weckt das Interesse für Leben und Aktivität. Er schenkt deprimierten, lethargischen und trägen Menschen neue Lebensfreude. Menschen, denen es an Interesse mangelt und die manchmal teilnahmslos sind, können leicht atonisch werden. Ihre Verdauungsorgane sind geschwächt, wodurch es zu allgemeinen Erschöpfungszuständen bis hin zu Depressionen kommen kann. In solchen Situationen ist der Wermut ein starkes Energetikum für Psyche und Körper.